Werbung

Demokratie leben!

Bundesregierung fördert Broschüre zu „organisierter Trans*feindlichkeit“ mit 228.000 Euro

Eine Broschüre zu „organisierter Transfeindlichkeit“ des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft wurde mit 228.833,62 Euro aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert. Wer als Frau das Selbstbestimmungsgesetz kritisiere, verbreite Verschwörungstheorien, heißt es darin.

Wenn Frauen Geschlecht anhand der Biologie definieren, gelten sie als Transfeinde.

Werbung

Am Dienstag veröffentlichte das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ Jena) eine neue Broschüre zum Thema „Organisierte Trans*feindlichkeit”. In der 92-seitigen Broschüre wird behauptet, dass Transfeindlichkeit nicht nur eine Gefahr für die Betroffenen, sondern für die Demokratie als solche darstelle. Transfeindlichkeit sei die „Brücke“ zwischen vermeintlichen Radikalfeministinnen und Rechtsextremen, da beide Gruppen das Geschlecht ausschließlich über die Biologie definieren würden. Das Projekt wurde von der Bundesregierung über das Bundesprogramm „Demokratie leben!” mit insgesamt 228.833,62 Euro in den Jahren 2023 und 2024 finanziert.

In der Broschüre wird organisierte Transfeindlichkeit als das gezielte und bewusste Vorgehen von Akteuren definiert, um die biologische Zweigeschlechtlichkeit zu „verteidigen”. Damit verbunden ist laut den Autoren der Broschüre eine politische Agenda, die Transsexuelle und Angehörige anderer sexueller Minderheiten abwerten und diskriminieren soll. Transsexuelle Menschen sollen von ablehnenden Akteuren als „gruppenspezifische Gefahr” für Frauen und Kinder präsentiert werden. 

...
...

Die Verbindung zwischen Rechtsextremen und Radikalfeministinnen (TERFs) zeige sich unter anderem bei Shitstorms im Internet. TERFs seien dabei Radikalfeministinnen, die Frauen laut den Autoren nur anhand ihres biologischen Geschlechts definieren und „sehr erfolgreich den Schutz von cis Frauen und cis Mädchen gegen den Schutz von TIN* Personen ausspielen”. „TIN*“ wird in der Broschüre als Oberbegriff für transsexuelle, intersexuelle und nicht-binäre Personen verwendet. 

Wer auf Missbrauchsgefahren durch das Selbstbestimmungsgesetz hinweist, gilt den Autoren zufolge als Radikalfeministin, die Verschwörungstheorien aufgreife. So steht in der Broschüre, dass es vor allem auf den Einsatz von sogenannten Radikalfeministinnen zurückzuführen sei, dass im Selbstbestimmungsgesetz auf das Hausrecht Gebrauch verwiesen wird, um Frauen in intimen Umgebungen zu schützen. Kritik an der Gendertheorie gilt laut der Broschüre als mit den „Grundsätzen der liberalen Demokratie“ und mit „den bereits erreichten Emanzipationserfolgen“ nicht vereinbar.

Für die Broschüre wurden auch Experten befragt, die selbst in der Trans-Community aktiv sind. Die Experten forderten eine „repräsentative […] quantitative […] Studie zu den Lebensrealitäten von TIN* Personen” in Deutschland. Außerdem soll die Ausbildung von Sicherheitspersonal, Personal in staatlichen Verwaltungen, im Gesundheitswesen und in Schulen in Bezug auf die Vermittlung von Lehrinhalten über Genderthemen verbessert werden. „Trans*feindlichkeit“ soll als Bedrohung für die Demokratie sichtbar gemacht werden, heißt es.

Sie haben brisante Insider-Informationen oder Leaks? Hier können Sie uns anonyme Hinweise schicken.

Werbung