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Bei Widerstand drohen Geldstrafen

Brasilien: Gesundheitsministerium führt Corona-Impfpflicht für Säuglinge ein

Das brasilianische Gesundheitsministerium verpflichtet Eltern ab 2024, ihre Säuglinge und Kinder gegen Covid-19 zu impfen. Widerstand wird mit Bußgeldern und Entzug von Sozialleistungen bestraft.

Am Dienstag gab das brasilianische Gesundheitsministerium bekannt, dass die Impfung gegen Covid-19 in das nationale Impfprogramm aufgenommen werde. Dies hat insbesondere Einfluss auf die Kinderimpfungen. „Für alle Kinder, die in Brasilien geboren wurden oder sich in Brasilien befinden, im Alter von 6 Monaten bis unter 5 Jahren, wird der [Covid-19]Impfstoff im Impfkalender obligatorisch“, sagte Ethel Maciel, Sekretär für Gesundheits- und Umweltüberwachung des brasilianischen Gesundheitsministeriums. Die Regelung gilt ab 2024.

Widerstand gegen die Vorschrift wird geahndet: Medienberichten zufolge drohen Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen, Geldstrafen und ein Verlust von Sozialleistungen. Die Impfung gegen Covid-19 wird auch in den jährlichen Impfkalender für Risikogruppen aufgenommen, dazu zählen in Brasilien beispielsweise ältere Menschen, schwangere Frauen, medizinisches Fachpersonal und Menschen mit Behinderungen.

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Brasilianische Ärztekammer gegen das Vorhaben

Die Associação Médicos pela Vida, die brasilianische Ärztekammer, steht dem Vorhaben kritisch gegenüber. Der Präsident des MPV, Antônio Jordão, bezeichnete die Entscheidung des Ministeriums als das „Ende der Rechtsstaatlichkeit, der Freiheiten und der Souveränität des Körpers“.

Kurios: Sowohl der Sekretär des Gesundheitsministeriums als auch die brasilianische Gesundheitsministerin Nísia Trindade betonten, dass die Verordnung den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation entspreche. Ein Blick in die aktuelle Impfempfehlung der WHO zeigt jedoch, dass diese gesunden Kindern und Jugendlichen zwischen 6 Monaten und 17 Jahren lediglich nachrangig eine Impfung empfiehlt. Konkret heißt es in der Empfehlung: „Die Impfung dieser Gruppe hat nur begrenzte Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit.“ Länder sollten die Entscheidung, ob sie gesunde Kinder impfen, demnach von der Krankheitslast und dem Kosten-Nutzen-Verhältnis abhängig machen.

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission die Covid-19-Impfung explizit nicht für gesunde unter 18-Jährige. Die überwiegend milden oder asymptomatischen Krankheitsverläufe in dieser Altersgruppe würden das potentielle Risiko von Impfnebenwirkungen nicht rechtfertigen, heißt es auf der Webseite des Robert-Koch-Institutes. Die Kosten-Nutzen-Abwägung fällt bei Minderjährigen für die Wissenschaftler daher nicht zugunsten einer Impfempfehlung aus.

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