„Wall Street Journal“-Recherche
Bericht: Iran trainierte hunderte Hamas-Kämpfer vor Angriff auf Israel
Der Iran bildete wohl hunderte palästinensische Terroristen unmittelbar vor ihrem Angriff auf Israel an der Waffe aus. Das berichtet das renommierte Wall Street Journal. Die islamische Republik scheint deutlich stärker in den Angriff auf Israel involviert zu sein, als bisher bestätigt ist.
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In den Wochen vor dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober erhielten Hunderte von Kämpfern der militanten palästinensischen Islamistengruppe ein spezielles Kampftraining im Iran. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf „Personen, die mit Informationen über den Angriff vertraut sind.“
Etwa 500 Kämpfer der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads nahmen demnach im September an den Übungen teil, die von Offizieren der Quds-Truppe, der für Auslandseinsätze zuständigen Abteilung des Korps der Islamischen Revolutionsgarden Irans, geleitet wurden. Hochrangige palästinensische Beamte und der iranische Brigadegeneral Esmail Qaani, der Leiter der Quds-Truppe, waren ebenfalls anwesend, hieß es. Das Wall Street Journal berichtet außerdem unter Berufung auf ranghohe Hamas- und Hisbollah-Vertreter, dass die Quds-Truppe bei der Planung des Anschlags behilflich war und bei einem Treffen mit Führern von Hamas und Hisbollah am 2. Oktober in Beirut die Erlaubnis zur Durchführung des Angriffs auf Israel erteilte. Ein Berater der syrischen Regierung und ein europäischer Beamter berichteten ebenfalls über die Beteiligung des Irans.
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USA zweifeln – Beteiligung trotzdem hoch wahrscheinlich
US-Beamte sagten, der Iran habe regelmäßig Militante im Iran und anderswo ausgebildet, aber sie hätten keine Hinweise auf eine Massenausbildung unmittelbar vor dem Angriff und keine Informationen, die darauf hindeuten, dass der Iran ein Training speziell zur Vorbereitung auf die Ereignisse des 7. Oktobers durchgeführt habe. „Die Informationen, die wir haben, zeigen keine direkte Verbindung [des Irans] zu den Hamas-Anschlägen am 7. Oktober (…). Auch das ist etwas, das wir weiterhin genau beobachten werden“, sagte ein Sprecher des amerikanischen Verteidigungsministeriums vergangene Woche.
Dennoch gilt es als wahrscheinlich, dass die Hamas umfassende Unterstützung durch den Iran und iranisch kontrollierte Terrormilizen in der Region bekam. „Diese Art von Operation (gemeint ist der Terrorangriff, Anm. d. Red.) ist ohne die Unterstützung der Hisbollah und der Revolutionsgarden nur sehr schwer durchführbar. Die Hamas ist dazu nicht in der Lage“, sagt Saeid Golkar, ein Iran-Experte an der Universität von Tennessee.
Am Mittwoch äußerte sich das israelische Militär in einer seiner bisher unverblümtesten Stellungnahmen zur Rolle des Iran bei der Unterstützung der Hamas und anderer militanter Gruppen.
„Vor dem Krieg hat der Iran die Hamas direkt mit Geld, Ausbildung, Waffen und technologischem Know-how unterstützt“, sagte Konteradmiral Daniel Hagari, der wichtigste Sprecher des Militärs. „Auch jetzt hilft der Iran der Hamas mit Geheimdienstinformationen.“