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Aufnahmequote

Belastungsgrenze erreicht: Trotzdem muss Celle neue Flüchtlinge aufnehmen

Die Stadt Celle sieht sich angesichts der wachsenden Zahl von Flüchtlingen an die Grenzen ihrer Kapazitäten gedrängt. Trotz begrenzter Ressourcen muss man auf Weisung des Bundeslandes bis Ende März 2025 weitere 154 Menschen aufnehmen.

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Fachwerkhäuser in der Innenstadt von Celle

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Wie viele andere Städte und Kommunen sieht sich Celle durch die vermehrte Zuwanderung an den Rand der Überlastung gedrängt. Auf die rund 70.000 Einwohner kommen Stand Ende September 3.579 Flüchtlinge. Oktober kamen nur acht weitere hinzu: „Auf Weisung des Oberbürgermeisters hat Celle in den vergangenen Monaten keine weiteren Flüchtlinge mehr aufgenommen, bis nicht andere Kommunen auch ihre Quote erfüllt haben“, erklärte eine Pressesprecherin des Bürgermeisters gegenüber der Celleschen Zeitung.

Doch eine neue Quotenregelung des Landes Niedersachsen fordert nun eine Ausweitung der Aufnahmen. Bis Ende März 2025 sollen weitere 154 Flüchtlinge in Celle untergebracht werden. Die Zuwanderungsagentur der Stadt arbeitet intensiv daran, geeigneten Wohnraum zu finden, um weiterhin auf Gemeinschaftsunterkünfte zu verzichten. Flüchtlinge sollen stattdessen in Wohngemeinschaften oder Wohnungen untergebracht werden.

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Neben der Wohnsituation belastet die wachsende Zahl von Flüchtlinge die Infrastruktur der Stadt spürbar. Insbesondere die Kitas und Schulen verzeichnen Überlastungszustände. „Das System ist schon länger an einer Grenze angekommen, die an eine zielgerichtete Integration nicht mehr denken lässt“, so die Sprecherin weiter. Im August machte die AfD-Fraktion im Stadtrat darauf aufmerksam, dass mittlerweile über fünf Prozent der Einwohner der Stadt Flüchtlinge sind, und erklärte die Grenze der Belastbarkeit als erreicht.

Aktuell befinden sich 70 Menschen in Celle, die ausreisepflichtig sind, darunter acht in Haft und drei, die untergetaucht sind. 59 weitere verfügen über eine Duldung, weil eine Abschiebung vorerst nicht möglich ist. Die Gründe seien laut der Sprecherin vielfältig – etwa wenn das Herkunftsland die Rücknahme verweigert oder Dokumente fehlen. Ein weiterer Hemmschuh für Abschiebungen sind Abschiebestopps des niedersächsischen Innenministeriums, wie aktuell für Frauen und Kinder in den Irak.

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