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Besuch in Damaskus

Baerbock-Eklat in Syrien: Erst kein Handschlag, jetzt verpixelt von den Islamisten

Nach dem verweigerten Handschlag durch den neuen syrischen Machthaber Al-Jolani wird Außenministerin Annalena Baerbock nun auf Fotos des Treffens von Medien, die Al-Jolanis Gruppe HTS nahestehen, auch noch verpixelt.

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Unsichtbar gemacht: Auf den von Almharar verbreiteten Fotos der HTS wird Außenministerin Baerbock zensiert

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Die Rebellengruppe Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS), die kürzlich das Assad-Regime stürzte, hat in ihn nahestehenden Social-Media-Kanälen Fotos des Treffens mit der deutschen Außenministerin manipuliert. Auf den vom HTS-nahen Nachrichtenkanal Almharar via Telegram verbreiteten Bildern wurde die deutsche Außenministerin unkenntlich gemacht. Lediglich ihre Kleidung lässt noch erahnen, dass es sich um Baerbock handelt. Nicht nur die Ministerin fiel der digitalen Zensur zum Opfer. Auch zwei weitere weibliche Teilnehmerinnen, vermutlich Dolmetscherinnen, wurden auf den Fotos „geblurrt“, also verpixelt.

Außenministerin Annalena Baerbock besuchte zusammen mit ihrem französischen Kollegen Jean-Noël Barrot am Freitag Damaskus. Als Vertreterin einer „feministischen Außenpolitik“ wollte Baerbock mit den neuen Machthabern über Frauen- und Minderheitenrechte sprechen. „Den Neuanfang kann es nur geben, wenn die neue syrische Gesellschaft allen Syrerinnen und Syrern, Frauen wie Männern, gleich welcher ethnischen oder religiösen Gruppe, einen Platz im politischen Prozess einräumt, Rechte gewährt und Schutz bietet”, sagte die Außenministerin in einem Statement vorab. Doch in Syrien stößt dieses Konzept offenbar auf wenig Gegenliebe.

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Schon bei der Ankunft lehnte der aktuelle Machthaber Al-Jolani den Handschlag mit der Außenministerin ab. In strengen Auslegungen des Islams ist es untersagt, dass Frauen Männern die Hand schütteln. Al-Jolani gilt als strenggläubiger Muslim, er war al-Qaida und IS-Kämpfer. Auch als Baerbock aus dem Flugzeug steigt, verweigern ihr die Männer der syrischen Empfangsdelegation den Handschlag. Stattdessen deuten sie mit einer Hand auf der Brust eine Verbeugung an.

Die HTS ging aus einem Ableger des Terrornetzwerks Al-Qaida hervor, der Al-Nusra-Front. Der Anführer al-Scharaa war auch Mitglied des „Islamischen Staates” gewesen. HTS gilt in Deutschland, den USA und Großbritannien als Terrorgruppe, ebenso wie laut dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Sie versucht sich seit dem Umsturz in Syrien als gemäßigte Kraft zu präsentieren.

Angesichts des terroristischen Hintergrunds sagt Annalena Baerbock: „Wir werden die HTS weiter an ihren Taten messen.” Weiter sagte sie: „Bei aller Skepsis dürfen wir jetzt nicht die Chance verstreichen lassen, die Menschen in Syrien an diesem wichtigen Scheideweg zu unterstützen.“

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