300 Arbeitsplätze
Autozulieferer Tenneco will zwei Drittel der Arbeitsplätze am Standort Glinde streichen
Am Standort Glinde könnte der Autozulieferer Tenneco zwei Drittel der 445 Arbeitsplätze streichen. Als Grund werden steigende Kosten angegeben.

Der Autozulieferer Tenneco plant, am Standort Glinde mehr als zwei Drittel der Arbeitsplätze zu streichen. Das hatte der Konzern am Freitag in einer Betriebsversammlung erklärt, wie der Betriebsrat mitteilte. Wie das Hamburger Abendblatt berichtete, sollen bis 2027 324 der 445 Arbeitsplätze gestrichen werden. Dann würden nur noch 121 Mitarbeiter am Standort arbeiten.
Auf Anfrage des NDR wollte der Autozulieferer diese Zahl nicht bestätigen. Stattdessen sprach das Unternehmen von einer Restrukturierung. Der Betriebsrat kündigte an, sich für den Erhalt der Arbeitsplätze einsetzen zu wollen. In den nächsten Wochen sollen der Betriebsrat und die Unternehmensführung zu Gesprächen zusammenkommen. In Glinde werden Bremsprodukte für die Eisenbahn und für gewerbliche und leichte Fahrzeuge hergestellt.
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Das Unternehmen gab gegenüber dem NDR an, dass der Preisdruck und die sinkende Nachfrage für die Restrukturierung ausschlaggebend seien. Bremsbeläge für Pkw und Lkw sollen in Glinde künftig nicht mehr produziert werden. „Ein alter traditionsreicher Betrieb entlässt dreiviertel seiner Beschäftigten, das können wir nicht hinnehmen“, sagt Mitarbeiter und Gewerkschafter Necmettin Pamuk laut dem Hamburger Abendblatt.
Das Unternehmen wurde 1914 als Jurid GmbH in Düsseldorf gegründet und zog 1957 nach Hamburg. Tenneco übernahm das Werk 2018. Der Altersdurchschnitt am Standort Glinde liegt bei 53 bis 56 Jahren. Beinahe alle Mitarbeiter befinden sich bereits in Altersteilzeit. Unter den Arbeitern gibt es Gerüchte, dass die Produktion in ein Werk in Rumänien ausgelagert werden soll. Bereits im Mai 2024 wurde bekannt, dass Tenneco etwa ein Drittel der 650 Arbeiter im Werk in Blumberg entlassen wolle, wie der Südkurier berichtete.
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Wir steuern einer absoluten Katastrophe entgegen. Anstatt Kassensturz zu machen, eine 180 Grad Wende zu vollziehen, Unternehmergeist wieder zu stärken, Leistung zu belohnen (anstatt zu bestrafen) und Leistung einzufordern, geht der Weg weiter Richtung Abgrund.
Ich würde vorschlagen >> 1/3 der Leitungs-Ebene & bei den Gewerkschaften müssen die Tasche mit Fahrstuhl nach unten nehmen. Denn die haben doch ALLE bei der Abrissbirne der linksseitigen bunten Brand-Mauer-Freunde in den letzten Jahren doch zugesehen & kräftig applaudiert. Wette verloren & Tschüß!
Keine Sorge, einfach 500Milliarden als Sondervermögen in der Bilanz ausweisen, schon ist das Problem gelöst.
Über 50 Prozent der Wähler aus Glinde haben CDU und SPD gewählt und damit ein weiter so.
Die Gewerkschaften (SPD) befürworten auch die ganzen E-Karren,nur hat man vergessen den Arbeitern zu sagen,dass an so einem E-Auto wesentlich weniger Teile verbaut werden und damit auch jede Menge Arbeitsplätze wegfallen. Die meisten Teile werden inzwischen sowieso im Ausland hergestellt,da dort Energie billiger ist. Die Politik wirkt und jetzt wird gejammert. Es werden noch mehr Firmen in Insolvenz gehen. Wetten dass???
Danke Robert Habeck, Danke Daniel Günter…
Interessant, denn hier in Südostasien scheint die Firma Mitarbeiter zu suchen… – …man Sicht schlicht das Weite?
Wehrt euch
Der insolvente Flugtaxi-Entwickler Volocopter hat alle rund 500 Mitarbeiter entlassen. Die Beschäftigten erhielten am Montag ihre Kündigungen und wurden mit sofortiger Wirkung freigestellt.
Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas will in seiner Zentrale in Herzogenaurach Hunderte Jobs streichen.
Insgesamt sind bis zu 500 Stellen betroffen, wie Vorstandschef Björn Gulden am Mittwoch zu Journalisten sagte. Der Jobabbau solle die Effizienz von Adidas steigern.
Die Restrukturierung industrieller Arbeit ist nicht „voraussetzungslos“ (vgl. Baethge/Oberbeck, 1986: 410). Ohne sich vergewissert zu haben, was ihr im wirklichen Leben stets vorausgeht, kann keine der nicht zuletzt bei Tenneco ergriffenen Maßnahmen sich vergegenständlichen. Es fehlt dann schlicht ein „zuverlässige(r) Halt“, wie zuletzt noch am 12. September 1930 vor der damaligen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft von dem Physiker Max Planck in Berlin zu bedenken gegeben worden ist. Insofern täte heute die Tenneco-Geschäftsleitung gut daran, sich mit dem Betriebsrat darüber zu verständigen, unter allen Umständen die dadurch gebotene Achtung vor der Tatsache an den Tag zu legen. Andernfalls entbehrt es von Anfang an eines Sinns, jemals von „Restrukturierung“ zu reden und den Begriff womöglich bloß völlig verkehrt im Munde zu führen.