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Ex-Minister Spahn

Auf einmal wirft der Chef der Techniker Krankenkasse dem Gesundheitsminister „Beschiss“ vor

Der Chef der Techniker Krankenkasse Dr. Jens Baas hat in einem Interview heftig gegen den ehemaligen CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn ausgeteilt. Sein Vorgehen als Minister sei „Beschiss“ gewesen, so Baas.

Dr. Jens Baas ist seit 2012 Chef der TK.

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Der Chef der Techniker Krankenkasse, Dr. Jens Baas, hat in einem Interview bei OMR heftig mit der Amtsführung des ehemaligen CDU-Gesundheitsministers Jens Spahn abgerechnet. Dem Minister warf Baas in dem einstündigen Interview unter anderem „Beschiss“ vor. Die Techniker Krankenkasse ist mit 11,7 Millionen Versicherten die größte deutsche Krankenkasse. Baas warf in dem Interview dem ehemaligen Gesundheitsminister vor, um eine gute Bilanz vorgaukeln zu können und damit sich rühmen zu können, die Krankenkassen in den Ruin getrieben zu haben. Das Vorgehen bezeichnete er als „Beschiss“.

Baas bei OMR: „Bis vor einigen Jahren mehrere Milliarden Euro Rücklagen, weil wir gesagt haben: Kann ja sein, dass was passiert, zum Beispiel Corona oder so was“. Als „hanseatischer Kaufmann“, so Baas, würde das auch geboten sein. Dann wäre Jens Spahn ins Amt gekommen. Dieser hätte vor dem Problem gestanden, dass er über die Legislaturperiode kommen wollte, ohne dass die Beiträge für die Krankenkasse so stark steigen. „Blöd“ sei aber für ihn gewesen, dass die Ausgaben in dieser Phase so gestiegen seien.

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Was hätte Jens Spahn also gemacht? Der hatte „eine super Idee“, spottet der Krankenkassen-Chef: „Ich mache einfach ein Gesetz, dass die Krankenkassen die Rücklagen abbauen müssen“. Das hätte die einfache Folge gehabt, dass die Krankenkassen Deutschlands ihre Rücklagen gesetzlich verpflichtet über mehrere Jahre abbauen mussten, oder wie Baas erklärt, „wir mussten über mehrere Jahre Minus machen, damit die Rücklagen geringer werden“.

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Der Spahn-Ausschnitt aus dem OMR-Interview mit Baas.

Spahn hätte das allein aus egoistischen Wahlkampfgründen gemacht, so der Vorwurf von Baas. „Damit sah es natürlich für vier Jahre so aus, als wenn die Beiträge relativ stabil bleiben würden“. Das hätte Spahn dann als Erfolg seiner Arbeit der Bevölkerung verkaufen wollen. Baas urteilt dieses Vorgehen kurz ab: „War aber Beschiss, weil einfach die Rücklagen abgebaut werden“.

Jetzt sei man in der Situation, dass die Rücklagen „alle weg sind“. Die Rücklagen waren einst wohl in Höhe von mehreren Milliarden gewesen, jetzt sei man inzwischen bei nur noch ein paar Hundert Millionen“, erklärt Baas. Ein Desaster, vor allem für die Beitragszahler: „Das bedeutet im nächsten Jahr steigen die Beiträge ungebremst, weil man nichts mehr puffern kann aus den Rücklagen“. Sollte es zu einer weiteren Krise kommen, etwa wie Corona, würden die Krankenkassen sogar ganz ohne Geld dastehen, etwa um Krankenhäuser frühzeitig zu fördern, befürchtet der Krankenkassen-Chef.

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