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„Einsamkeitsbarometer“

Anti-AfD-Manöver: Lisa Paus‘ größenwahnsinniger Kampf gegen die Einsamkeit

Die Bundesregierung stellt ein „Einsamkeitsbarometer“ vor - Lisa Paus sieht ein neues Feld zum Kämpfen. Damit meint sie offenbar auch der AfD schaden zu können. Die Folgen der Corona-Maßnahmen blendet man gekonnt aus.

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„Wie einsam ist Deutschland?“ – Auf diese große Frage will die Bundesregierung mit ihrem  „Einsamkeitsbarometer“ eine Antwort geben. Denn das Gefühl allein zu sein ist längst keine Privatangelegenheit mehr, es wirkt sich „auf unsere ganze Demokratie aus“. Das meint zumindest Bundesfamilienministerin Lisa Paus bei der Vorstellung des ersten deutschen „Einsamkeitsbarometers“. Sie warnt davor, dass Betroffene „das Vertrauen in unsere politischen Institutionen“ verlieren könnten – und da muss man natürlich dagegen steuern. Sonst wählen die einsamen Seelen am Ende noch die falsche Partei. 

Um das zu verhindern, hat unsere Bundesregierung nach der etwa einjährigen „federführend[en]“ Vorarbeit des Bundesfamilienministeriums schon im Dezember 2023 eine Strategie gegen Einsamkeit beschlossen. Eine der ersten Maßnahmen war die Einführung des „Kompetenznetz Einsamkeit“ (KNE), das nun das „Einsamkeitsbarometer 2024“ erarbeitet hat. Paus Barometer wurde auf Basis von Daten des sogenannten Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) erstellt – einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung aus den Jahren 1992 bis 2021. 

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Dabei kam heraus, dass im Jahr 2021 rund 14 Prozent der 18- bis 29-Jährigen von Einsamkeit belastet waren, bei den 30- bis 50-Jährigen waren es 12,3 Prozent, bei den 51- bis 75-Jährigen knapp 10 Prozent und bei den Menschen ab 75 Jahren 10,2 Prozent. Dabei würden Frauen generell eine höhere Einsamkeitsbelastung aufweisen als Männer, ähnliches gelte für „Menschen mit Migrations‐ und/oder Fluchterfahrung“ sowie für „Menschen, die intensive Sorgearbeit leisten“. 

Und nun kommt der Knackpunkt: „Einsamkeitsbelastungen beeinflussen die Einstellungen zur Demokratie“. Demnach würde eine höhere Einsamkeitsbelastung zu einem niedrigeres Vertrauen in „politische Institutionen (Polizei, Parteien, Politiker und Politikerinnen, Rechtssystem, Bundestag)“ führen. Eine etwas merkwürdige Schussfolgerung, doch wenn man sich den letzten großen Ergebnispunkt anschaut, könnte da sogar etwas dran sein – denn hier geht es um die „Einsamkeitsbelastungen durch die Corona-Pandemie“. 

Wenn man Millionen Deutsche im Namen der „Pandemie-Bekämpfung“ in eine künstliche Einsamkeit stürzt, die auch zu einem massiven Anstieg von psychischen Erkrankungen in der Bundesrepublik führte (lesen sie zum Beispiel hier mehr), ist klar, dass einige von ihnen das den „politische Institutionen“ nicht so leicht verzeihen können. Doch das gilt bei den allermeisten wohl nicht für den Staat und die Politik im Allgemeinen, sondern eben für die Parteien, die die Corona-Maßnahmen „schrittweise hocheskalieren“ lassen wollten. Es gilt für die Regierung, die es unter Strafe stellte, auf einer Bank ein Buch zu lesen. 

In diesem Sinne ist Frau Paus offensichtliche Angst davor, dass einige der Menschen, die während der Corona-Zeit unter Einsamkeit gelitten haben und teils nachhaltig leiden, eben nicht die Grünen, die SPD oder die FDP wählen, gar nicht so abwegig. Ein „Einsamkeitsbarometer“, die Etablierung einer „Aktionswoche“, Info-Stellen und andere nette Maßnahmen, die man sich im Rahmen seiner Regierungs-„Strategie“ überlegt hat, werden daran nichts ändern. Doch das versteht unsere Bundesinnenministerin vielleicht nicht, immerhin glaubt sie tatsächlich daran, dass unsere Regierung in der Lage wäre „Einsamkeit in unserer Gesellschaft zu überwinden“. Zu denken, dass man ein Gefühl wegregieren kann, das so alt ist wie die Menschheit, kann man jedoch – gelinde gesagt – nur als Größenwahn bezeichnen. 

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