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Helmut Schäfer

„Denkbar unerfahrene“ Grüne: Genscher-Vertrauter verlässt FDP nach 60 Jahren – mit verheerender Ampel-Kritik

Nach 60 Jahren Mitgliedschaft hat Helmut Schäfer, ehemaliger Staatsminister im Auswärtigen Amt, der FDP den Rücken gekehrt. In einem Brandbrief rechnet der 91-Jährige mit der Parteiführung ab - auch mit Blick auf grüne Außenpolitik.

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Helmut Schäfer, ehemaliger Staatsminister im Auswärtigen Amt, verlässt nach 60 Jahren die FDP

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FDP-Urgestein Helmut Schäfer hat nach 60 Jahren Parteimitgliedschaft seinen Austritt aus der Partei erklärt. Der langjährige Staatsminister im Auswärtigen Amt erhebt schwere Vorwürfe gegen die aktuelle Führung. In einem eindringlichen Schreiben an Parteichef Christian Lindner kritisiert der 91-Jährige die „schweren Versäumnisse der Parteiführung“, insbesondere im Bereich der Außenpolitik.

Ausgerechnet in ihrer einstigen Paradedisziplin sieht Schäfer die Partei auf dem Holzweg. Die Liberalen hätten ihre außenpolitische Kompetenz völlig eingebüßt. Stattdessen habe man dieses wichtige Feld in der Ampel-Koalition leichtfertig „in denkbar unerfahrene Hände“ der Grünen übergeben. „Bei der aktuellen Parteiführung der FDP drängt sich längst der Eindruck auf, mit Außenpolitik nichts mehr anfangen zu können oder sie allein einer Frau Strack-Zimmermann zu überlassen“, so Schäfer, der unter Hans-Dietrich Genscher und Klaus Kinkel als Staatsminister im Auswärtigen Amt diente.

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Schäfers Vorwürfe zielen direkt auf Parteichef Christian Lindner. Dieser habe das außenpolitische Erbe Genschers „weitestgehend vergessen“. Die aktuelle Führung erwecke den Eindruck, „mit Außenpolitik nichts mehr anfangen zu können“. Die Außenpolitik sei über Jahrzehnte hinweg ein „wichtiger Garant für den Erfolg der FDP“ gewesen, so Schäfer.

Schäfers Austritt trifft die FDP zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. In Umfragen liegen die Liberalen gefährlich nahe an der Fünf-Prozent-Hürde. Schäfer selbst sieht nur noch eine Chance für seine Ex-Partei: Sie müsse sich „in weiten Teilen neu erfinden“. In seinem Austrittsschreiben mahnt der Altliberale die FDP eindringlich, sich auf ihre Wurzeln zu besinnen: „Nur wenn es gelingt, das glaubhaft deutlich zu machen, haben die Liberalen überhaupt noch einmal eine Chance, das Vertrauen der Menschen bei der kommenden Bundestagswahl zurückzugewinnen“.

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50 Kommentare

  • Jetzt kommen alle diese Labertaschen unter ihren Steinen hervorgekrochen. Wo waren denn alle diese Experten und „Warner“ als es darum ging das offensichtliche zu verhindern?

    153
  • Die FDP wird, weder bei den kommenden noch bei weiteren Wahlen, mein Vertrauen zurückgewinnen.

    119
  • Wer braucht diese Info? Wissen die Meisten seit mehr als 5 Jahren… Guten Morgen

    79
  • Manche brauchen viel zu lange , um zu begreifen, oder meldet sich kurz vorm Abgang auf einmal das Gewissen?

    69
  • Na das finde ich klasse, klasse, das nach dem Ende der Ampel, dem völligen Selbstvernichten der FDP, die Experten um die Ecke kommen und sagen, so geht das nicht.

    Frei nach dem Motto, nachher ist man immer klüger. Wo waren diese Brandbriefe als die FDP dieses Desaster hätte aufhalten können. Nein, geschlossen wurde immer mit gestimmt und immer weiter tiefer rein in das scheitern.
    Also wie Kubicki…entrüstung, entsetzen und dann Mittag essen gehen

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  • Lindner hat Genschers Erbe nicht vergessen. Er hat es wissentlich verbrannt. Und wenn nicht wissentlich – umso schlimmer.

  • too little, too late und für Deutschland obendrein too expensive

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  • Es war und ist diesem Lindner doch völlig scheißegal, was mit dieser FDP passiert. Er kümmert sich nur um sich selbst. Ein Narzist ohne Gleichen! Die FDP soll und muss untergehen. Weg mit denen. Die braucht niemand mehr. Die sind so überflüssig, wie ein Blinddarm.

    27
  • Noch einer mit Gratismut. 91 Jahre alt musste er werden, um zu verstehen, dass in seiner FDP offenbar ein Opportunismusproblem besteht. Und nu tritt er aus. Bei allem Respekt vor seinem Alter: da verlässt wohl ein kleines pelziges Nagetier das löchrige Paddelboot. Gibt wohl nix mehr zu holen..

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  • Hat das „FDP-Urgestein“ Schäfer die letzten 30 Jahre verschlafen, das er sich jetzt erst berufen fühlt dieses offensichtliche Versagen seiner Partei zu kommentieren ? Man kann es nicht mehr ertragen, dieses plötzliche Geläutertsein von Typen wie „a.D.“ „Ex“ oder auch „Urgestein“.

    22
  • 2,9% und Tschüss!

  • Mit der FDP bin ich fertig. Nur noch blau.

  • Diese Unregierung speziell grüne Pest hat Deutschland zum weltweiten Gespött gemacht.
    Und jetzt fordert der kriegsgeile Lindner auch noch die Taurus.
    Einer seine theounlogischen Parteimitglied ist Pascal Kober, Preisträger des „Das goldene Maschinengewehr“ für Kriegstreiber FDP MdB und Theologe Pascal Kober.

    Die Staatskirchen und ihre impf-kriegsgeilen Zersetzer sind im Krieg und sitzen nicht nur im Reichstag.

  • Die FDP ist seit gut 20 Jahren ein Zombi. Ihre Ideen und Ideale hat sie schon lange vergessen. Hier und da noch ein bischen Leben durch völlig kranke und aussichtslose Koalitionen erhaschen aber schon lange zu schwach um inhaltlich nnoch etwas zu bewegen.

  • 5,0 oder 5,01 Prozent sind gefährlich, weil „drin“, nicht hart genug bestraft.
    Am besten die FDP erhält sehr viel weniger als 5.0% bei Wahlen, das spiegelt die beschreibene Kompetenz dieser „Partei“ wieder.
    Ich erinnere an die Koalitions-Schuß Entscheidung / Abstimmung vor gut einem Jahr, dort konnte man die durchschnittliche Konsequenz und Kompetenz der FDP gut ablesen.

    Was war die Folge?
    Ein weiteres Jahr Herumgestümpere und Deutschland Zerstörung!

  • Wahrscheinlich sieht Herr Schäfer ohne FDP Parteimitgliedschaft bessere Chancen, in den Himmel zu kommen.

  • Warum erst, nach fast abgeschlossener Zerstörung DE’s, jetzt, Herr Schäfer?

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  • Obwohl spätestens mit der Kant’schen Einlassung, dass die Menschen „die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen“ (in: Berlinische Monatsschrift 12/1784: 481) hat, gesellschaftlich die Verhältnisse abschließend geklärt sind, halten bald zweieinhalb Jahrhunderte danach noch immer welche die Auseinandersetzung für offen und fordern, den Einzelnen „aus dem Korsett ausschließlich ökonomischer Parameter (zu) befreien“ (Titelthema des Rotary Magazin v. 1.9.2022). Damit könnten vor allem die Freien Demokraten in der Tat entwurzelter nicht sein. Zwar hätte es die noch bis vor kurzem amtierende Bundesministerin für Bildung und Forschung in der Hand gehabt, die materielle Förderung solch eines nur dem äußeren Anschein nach wissenschaftlichen Gebarens zu beenden. Stattdessen aber sieht sich eine Staatssekretärin inzwischen in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Der Austritt des Altvorderen Helmut Schäfer aus der FDP ist wegen des insofern verspielten Vertrauens daher bloß folgerichtig.

  • Wer drei Jahre lang die roten und grünen Sozialisten bei der Deindustrialisierung und Massenflutung mit Migranten unterstützt, darf NIE WIEDER Verantwortung übernehmen. Die FDP muss ein für alle Mal auf dem politischen Müllhaufen der Geschichte verschwinden!

  • Ein weiterer erfahrener Lotse, der einst unser Land mit im Fahrwasser des Erfolges hielt, verlässt kopfschüttelnd das sinkende grüne Narrenschiff und lässt alle Hoffnungen fahren.

  • Klopf, klopf!
    Wer da?
    Bademantel.
    Bademantel wer?
    Nicht wir – Sie sollen Ihren rausholen.

  • Was soll die FDP machen? Die Grünen setzen mit der Hilfe der Medien die Themen. Selbst mit den besten Ideen für die Außenpolitik könnte die FDP nicht gewinnen.

    3
  • Früher hatten die mal gute Leute. Heute ist die Parteibasis schon mit völlig unbrauchbaren Personen durchsetzt. Ich kenne nur zwei FDP Leute an der Basis der Partei näher. Beides sind Zivilversager pa rexellance. In allem gescheitert, was sie beruflich gemacht haben. Vom Lebenslauf hätten sie auch zu den Grünen oder Linken gehen können. Solche Leute gab es zu Zeiten von Genscher und Graf Lambsdorff nicht.

    2
  • „Die aktuelle Führung erwecke den Eindruck, „mit Außenpolitik nichts mehr anfangen zu können““…

    Ich bin da eher der Meinung, das gerade die Außenpolitik noch nie in den Händen der „aktuellen Führung“ lag. Gerade in der Außenpolitik geht es ja um die Interessen der wirklich Mächtigen, und da tut sich ja selbst ein Trump schwer (oder stellt es so dar), dagegen anzukommen.

  • Einelne Menschen können die Partei nur verändern, wenn sie a) an der Spitze sind und b) die Kollegen mitmachen wollen. Die Kollegen bei Merkel wollten. Die FDP Kollegen wollten nicht, also musste Helmut Schäfer gehen, das ist Konsequent. Hut ab.

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