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Deutsche Presseargentur

DPA übernimmt unkritisch türkische Falschbehauptung zu israelischer Notlandung

Eine israelische El Al-Maschine musste aufgrund eines medizinischen Notfalls im türkischen Antalya notlanden, doch durfte dort nicht auftanken und saß stundenlang am Flughafen fest – das zeigen auch Flugdaten. Die dpa verwendet in ihrer Berichterstattung allerdings türkische Falschbehauptungen, die lediglich von einer zehnminütigen Verzögerung sprechen.

Ein Flugzeug der israelischen Fluggesellschaft El Al.

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Türkische Behörden haben am Montag einer Maschine der israelischen Fluggesellschaften El Al nach einer Notlandung in Antalya das Auftanken verweigert. Das Flugzeug befand sich auf dem Weg von Warschau nach Tel Aviv. Aufgrund eines medizinischen Notfalls musste das Flugzeug in der türkischen Metropole notlanden. Die Deutsche Presseagentur (dpa) schaffte jedoch, mit einer Meldung den Sachverhalt so dazustellen, dass die israelische Darstellung falsch zu sein scheint. Doch eine einfache Überprüfung des Sachverhaltes zeigt: Die dpa beruft sich auf falsche Informationen.

In der dpa-Meldung beruft man sich auf die türkische Agentur Anadolu. Laut der türkischen Version wäre die Notlandung „wegen des kranken Passagiers genehmigt“. Weiter heißt es, dass das Flugzeug aus „humanitären Gründen“ mit „Treibstoff versorgt werden“ sollte. Doch kurz zuvor „beschloss der Kapitän, aus freien Stücken zu gehen.“ Und das angeblich nach einem ungefähr zehnminütigen Aufenthalt. Die türkische Agentur Anadolu beruft sich in ihrer Meldung auf „diplomatische Kreise“, und nennt sogar den Leiter der „türkischen Grenzverwaltung“ von Antalya. Dieser erklärt, „alle anderen Behauptungen seien unwahr.“ Es scheint so, als hätte die dpa ohne zu weitere Informationen zu prüfen, die türkische Quelle übernommen.

Die Anadolu ist eine öffentlich-rechtliche Nachrichtenagentur der Türkei, die Erdogans AKP-Regierung nah steht. In einer wissenschaftlichen Ausarbeitung des türkischen Medienforschers Dağhan Irak aus dem Jahr 2015 heißt es, dass die Agentur „insbesondere während der letzten Amtszeit der AKP-Regierung von Beamten eines kleinen Netzwerks kontrolliert [wird], das der Parteiführung nahesteht.“

Die Flugdaten des El Al Flugzeugs können auf Flighttracker24 eingesehen werden und zeigen eine andere Realität. Die Maschine hob um 9:50 Uhr in Warschau ab und erreichte Antalya um 14:30 Uhr. Der Start von Antalya erfolgte erst um 17:30 Uhr, nach einer dreistündigen, erzwungenen Verzögerung, und nicht nach den „zehn Minuten“, wie die türkische Darstellung es zeigt.

Diese Version berichteten auch israelische Medien. Nachdem ein Arzt den erkrankten Passagier an Bord notdürftig behandelt hatte, wies das Personal an, das Flugzeug schnellstmöglich auf den Boden zu bringen und den Betroffenen in ein Krankenhaus einzuweisen. Nachdem das Flugzeug in Antalya landete, verweigerten die Türken dem israelischen Airliner das Auftanken und Passagieren das Verlassen der Maschine.

Laut dem israelischen Sender Channel 12 hätte El Al, aufgrund der bestehenden Spannungen zwischen der Türkei und Israel, nach einem alternativen Landeort gesucht. Wie die Times of Israel unter Berufung auf eine Mitteilung der Fluggesellschaft berichtet, verweigerten die Arbeiter am Flughafen, auf Anweisung in Antalya das Betanken des Flugzeugs, welches daraufhin nicht wie geplant nach Tel Aviv weiterfliegen konnte. Das Flugzeug wurde dann später auf die griechische Insel Rhodos umgeleitet werden. Die Passagiere konnten dort das Flugzeug verlassen.

Lesen Sie auch:

Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der militärischen Antwort Israels, stellte die Türkei den Luftverkehr zwischen Israel ein. Der türkische Präsident Erdogan ist einer der erbittertsten Gegner der Israelis. Die Türkei kündigte im Mai an, neben dem Flugverkehr auch sämtliche Handelsbeziehungen zu dem jüdischen Staat zu unterbrechen.

Knapp zwei Monate nach Beginn des Krieges in Nahost bezeichnete der Präsident der Türkei, Israels Ministerpräsidenten als „Schlächter von Gaza“, der mit „mit den Morden, die er in Gaza begangen“ hätte, Antisemitismus in der Welt befeuern würde. Er gefährde die „die Sicherheit des israelischen Volkes und aller Juden“. Dies sei ein „Schandfleck“, der an Netanyahu und seinen Anhängern hafte. Des Weiteren wirft Erdogan den Regierungen des Westens vor, gegen den Islam zu hetzen und die Palästinenser zu diskreditieren.

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17 Kommentare

  • Das ist doch die Aufgabe der „Deutschen Propaganda Agentur“.

    • Döner-Propaganda-Arkadasch

  • staatsfinanzierte „dpa“ auf den hinterhältigen Spuren des Stürmers!!!…
    Schon erstaunlich, wie schnell das süße Gift des Sozialismus & des Antisemitismus schon wieder in die Poren der „Retter der Menschheit“ gedrungen ist bzw offensichtlich nie weg war.
    Kein Wunder bei DEM Säulenheiligen & ultra Antisemiten MARX!!!

    • Marx war Antisemit? Das ist lustig, war er doch selbst Jude! Muss ich drüber nachdenken

      • Aus den Briefen und Artikeln geht auch hervor, dass Marx ein ausgeprägter Antisemit und Rassist war. An seinen politischen Freund Arnold Ruge schrieb er, wie „widerlich“ ihm „der israelitische Glaube“ sei. Sein Text „Zur Judenfrage“ (1843) legt den geistigen Grundstein für blanken antisemitischen Hass: „Welches ist der weltliche Grund des Judenthums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches ist der weltliche Kultus der Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld.“ Die Passagen von Marx über Juden lesen sich zuweilen wie Originaltexte von Nazis. Das Judentum sei „ein allgemeines gegenwärtiges antisociales Element. In der jüdischen Religion liege „die Verachtung der Theorie, der Kunst, der Geschichte, des Menschen als Selbstzweck“. Selbst „das Weib wird verschachert“.

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      • Seine Briefe entlarven Marx auch als Rassisten. So wird Ferdinand Lassalle, der Gründer des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins und politischer Konkurrent von Marx, wegen seiner jüdischen Herkunft erst als Jüdel Braun, Ephraim Gescheit und Itzig verunglimpft. Nachdem Lasalle ihn 1862 in London besucht hatte, beschimpft Marx ihn als „jüdischen Nigger Lasalle“ und schreibt: „Es ist mir jetzt völlig klar, dass er, wie auch seiner Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, von Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen. Nun, diese Verbindung von Judentum und Germanentum mit der negerhaften Grundsubstanz müssen ein sonderbares Produkt hervorbringen. Die Zudringlichkeit des Burschen ist auch niggerhaft.“ Selbst seinen eigenen Schwiegersohn Paul Lafarge, dessen Mutter eine kubanische Kreolin war, erniedrigte er in einem Brief an seine Tochter Jenny als „Negrillo“ und „Abkömmling eines Gorillas“.

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      • „Als Karl Marx zwei oder drei Jahre alt war, konvertierte sein Vater vom jüdischen Glauben zum protestantischen Christentum, da er als Jude nicht den Beruf eines Rechtsanwalts ausüben durfte.[8] Beide Großväter waren Rabbiner gewesen und viele andere Vorfahren auch. Im Alter von sechs Jahren wurde Karl Marx am 26. August 1824 zusammen mit seinen sechs Geschwistern im Haus seiner Eltern evangelisch getauft.[9] Am 23. März 1834 wurde er, ebenfalls in der evangelischen Kirchengemeinde Trier, konfirmiert. „

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      • Tja, wenn seine Fans nicht so selbstzufrieden mit ihrem Halbwissen wären, könnten sie fundiert argumentieren oder wüssten, wann sie keine Argumente haben. So wird das aber nix, deshalb stehen die auch meistens nur brüllend auf der Straße und schmeißen mit Flaschen.

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  • Hoffentlich sehen wir Erdogan auch mal in Ceaușescu-Pose.

  • Dpa ist Nabelschau-Presse eingeschränkten Auslandsblicks. Genauso wie Maischberger oder Lanz.

  • Man schämt sich langsam für dieses Deutschland……..

    • Nein Deutschland ist schön. Ich schäme mich für die Wähler die immer noch die Altparteien wählen
      und so den Abstieg befeuern. Parteien sind nicht die Lösung , sie sind das Problem.

  • Rainer Irrwitz- Ihren Kommentar finde ich klasse! Genau das wäre wünschenswert. Wobei ich zur Einzelperson das „System Erdogan“ zufügen möchte, denn es ist nie eine Person alleine…

  • ein Flugzeug, dass von Warschau nach Israel fliegt und dabei faktisch Antalya überfliegt hat also so wenig Sprit dabei, dass ein zusätzlicher Lande/Startvorgang auf der Strecke schon reicht, um Nachtanken zu müssen, weil man sonst das Endziel nicht mehr erreicht…🤔

    • Wenn man bedenkt, wie viel Triebwerksleistung für den Start gebraucht wird und dementsprechend viel Treibstoff verbraucht wird, dann ist das sehr gut möglich.
      Die Treibstoffmenge wird ja vor dem normalen Start genau anhand des Gewichts und weiterer Parameter wie Wetter etc. berechnet. Dann kommt noch mal 10 % Reserve drauf, für „wenn’s mal wieder länger dauert“…
      Treibstoff ist ein nicht unerheblicher Gewichts- und damit Kostenfaktor. Außerdem muss ja ein entsprechend geringes Gewicht bei der Landung eingehalten werden.
      Und genau deshalb wird ein Flugzeug eben nicht wie ein Auto einfach vollgetankt.
      Macht also schon alles Sinn.

    • Wenn Flugzeuge notlanden müssen, wird vor der Landung Kerosin abgelassen. Bei einem Weiterflug fehlt die abgelassene Menge!

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