Werbung:

Werbung:

Wie Peking die nächste Eskalationsstufe im Taiwan-Konflikt zündet

Die chinesische Armee probt die Blockade und Invasion Taiwans mit Manövern gefährlich neuen Ausmaßes – in ihrer Propaganda schießt sie nun offensiv gegen das Land. In Taiwan ist der Ausnahmezustand nun mittlerweile fast schon Normalität.

Von

Eine Militärparade in Peking am 3. September – das chinesische Militär bereitet sich auf eine Invasion Taiwans vor

Werbung

Bereits zum sechsten Mal innerhalb von rund drei Jahren probt das chinesische Militär derzeit den Ernstfall vor Taiwan. Die Rhetorik, die von der Volksrepublik kommt, wird zunehmend aggressiv und eindeutig.

In den sozialen Medien verbreiten staatliche Medien und offizielle Regierungsaccounts beispielsweise Propagandaposter zum Anlass der Militärübungen vor Taiwan. Auf einem Poster mit dem Titel „Pfeil der Gerechtigkeit“ sieht man, wie Pfeile beziehungsweise angedeutete Raketen auf Taiwan herabregnen. Die Pfeile treffen dabei teilweise grüne Würmer – eine Anspielung auf frühere Propaganda-Poster, in denen der Präsident Taiwans, Lai Ching-te, als grüner Wurm dargestellt wurde.

Auf einem anderen Poster wird die Insel von einem Schild mit dem Wappen des chinesischen Militärs abgeschirmt – vor der Gefahr von amerikanischen Waffen.

Damit spielt die Volksrepublik offenbar auf eine Blockade Taiwans im Falle eines Konflikts an. In einem weiteren Poster werden über der Karte Taiwans Satellitenbilder eingeblendet, die Anlagen des taiwanischen Militärs zeigen sollen – überschrieben wird das mit: „Deutlich sichtbar – wie könnte man jemals versuchen, ‚Unabhängigkeit‘ zu erlangen?“

Die Andeutung einer möglichen Blockade Taiwans sieht man auch an den Übungszonen der am Dienstag stattfindenden Schießübungen. So wurden zunächst fünf Zonen, später zwei weitere, angekündigt, in denen Luft- und Seeraum geschlossen wurden. Dort wurden unter anderem Schießübungen durchgeführt – diese Zonen waren dabei deutlich größer als bei den vergangenen Militärmanövern.

Lesen Sie auch:

Auch die Ausweitung der Übungszonen weist auf eine schrittweise Eskalation der Übungen hin – 2027 will das chinesische Militär für eine Invasion Taiwans bereit sein. In einem diesjährigen Bericht des Pentagons an den Kongress wird dieses Ziel als realistisch eingestuft; die Volksrepublik würde „stetigen Fortschritt“ darin erzielen – was freilich nicht automatisch eine tatsächliche Invasion zur Folge hat.

Besonders die Betonung der chinesischen Behörden, man würde durch die Übung auch gegen „Einmischung von außen“ vorgehen, zeigt, wie angespannt die Lage ist: Für einen bevorstehenden Konflikt bilden sich mittlerweile eindeutige Blöcke heraus: Russland hat am Montag angekündigt, China im Falle einer Invasion Taiwans auch militärisch zur Seite zu stehen. Man betrachtet Taiwan als „untrennbaren Teil“ der Volksrepublik – und das, obwohl sie nie die Kontrolle über die Insel hatte.

Die USA unter Donald Trump bleiben unterdessen auf der Seite Taiwans – erst vor wenigen Tagen wurde ein Verkauf von Waffen an Taiwan in Höhe von über 11 Milliarden US-Dollar beschlossen. Auch die seit Oktober amtierende japanische Premierministerin Sanae Takaichi bekennt sich klar zur Souveränität Taiwans und droht China mit einer militärischen Reaktion im Falle einer Invasion Taiwans.

Während der Manöver werden neben einer möglichen Blockade auch eine chinesische Invasion an sich und die Auseinandersetzung zur See geprobt. Taiwan hat bereits mit einer Verurteilung der Manöver reagiert und hat im Gegenzug eigene Militärübungen durchgeführt – das Militär wurde auf höchste Bereitschaftsstufe versetzt. Mittlerweile ist ein solcher Ausnahmezustand zum traurigen Normalfall in Taiwan geworden. Auch deshalb verlegen die USA ihren Fokus zunehmend von Europa nach Asien (mehr dazu hier).

bc

Werbung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Strafbare Inhalte, Beleidigungen oder ähnliches sind verboten (hier unsere Kommentar-Richtlinien). Kommentare sind auf maximal 1.000 Zeichen limitiert.

21 Kommentare

  • Ob wir das gut finden oder nicht, das juckt China nicht. Punkt. China sieht Taiwan genau so wie Russland die Ukraine sieht, Punkt. Der Fehler unseres „Westens“ und der westlichen „Globalisten“ war der alles was mit „Chips“ zu tun hatte nach Taiwan auszulagern und zu fördern, das selbe bei anderen Industrien die man nach China ausgelagert hat. Jetzt hat man die „A-Karte“ gezogen und ist denen ausgeliefert, ob man will oder nicht. Die USA, tja, die lässt sich auch nicht in Ihren Vorhof in Südamerika „p****“ und das schon Ewigkeiten, also was soll das Geschrei? Demokratie? Darum geht es nicht.

  • Auch die Redaktion sollte sich dringend mit der Geschichte Taiwan- China beschäftigen. Dringend! Nicht zeitgemäß die chinesischen Akrionen, aber die Wurzel des Übels wurde nie benannt. Zeit sollte Wunden heilen, aber ist nicht unbedingt in der Volksseele so vorgesehen.

    • na ja , es ist äusserst schwer, die russische Seele zu verstehen, die chinesische bzw. auch die asiatische wird man hier sicherlich überhaupt nicht verstehen.
      Bestenfalls reicht es bis ins nächste China Restaurant, wo die aller-meisten denken, sie haben chinesische Küche gegessen.
      Die Geschichte China – Taiwan reicht natürlich sehr weit in die Vergangenheit, genauso die der russisch -urkrainischen.
      Trump wird und will diesen Krieg Ukraine – Russland möglichst schnell hinter sich haben, beenden wollen, damit er sich Taiwan und China zuwenden kann.
      Wenn der Chinese eins hat: dann hat er sehr viel Ausdauer, einen hohen Leidensdruck und eine menge patriotismus für sein Land.
      Was man von den Deutschen, mehrheitlich der jungen Generation eher nicht sagen kann.

  • „Die chinesische Armee probt die Blockade und Invasion Taiwans mit Manövern gefährlich neuen Ausmaßes“

    Die US-Armee probt Blockade und Invasion Venezuelas mit Manövern gefährlich neuen Ausmaßes.

    Einen Unterschied gibt es allerdings. Venezuela war nie ein Teil der USA.

    • Die Republik China rsp Taiwan war nie Teil Rot-Chinas. Wovon reden Sie? – Oder einfach keine Kenntnisse über die Geschichte?

      • Chinas Geschichte beginnt nicht mit Mao, sondern über 3.000 Jahre früher. Wir haben noch in primitiven Stammesgesellschaften gelebt, als es dort bereits ein Staatswesen und eine hohe Kultur gab. Fragen Sie doch wenigstens vorher Google, bevor Sie hier Ihr Halbwissen zum besten geben.

        • Ach so: Rot-China steht für 5.000 Jahre China. Da wird sich die KPC ja freuen.

          Während Sie mir Halbwissen zubilligen, reicht es bei Ihnen nicht mal für Einzehntel. Für Sie auch ohne google: Der Kampf zwischen National- und Rot-China reicht schlappe 100 Jahre zurück. Und nun googeln Sie schön.

          1
      • Gott sind Sie peinlich.

  • Laßt sie „proben“. Eine Invasion zur See über diese Abfangdistanz, auf eine so lange Küstenlinie, gegen 2 Millionen zu allem entschlossene Verteidiger wäre für China ein strategischer und logistischer Alptraum. Auch in dieser Hinsicht trägt der Vergleich zu Rußland und der Ukraine.

    Und wieso lungern hier eigentlich außer Wolfgang Hebold, dem Realisten und meiner Wenigkeit nur Chinatrolle rum?

  • Psychological warfare as its best.

    Don`t worry, take Popcorn !

  • Gut das sich immer mehr Länder gegen China zusammenschließen und Taiwan somit schützen.

  • Wozu sollte die KPC Taiwan erobern wollen? Selbst bei einem guten Grund: Wenn eine erste Landung gelänge, eine zweite Welle schafften die roten Boote nicht, und falls sich Landungsgruppen auf der Insel festsetzten, ließen diese sich kaum vom Festland her für den Konflikt versorgen. Peking wartet besser, dass der Taiwanese freiwillig Heim ins Reich kommt.

  • „Analyse“ steht als Überschrift über dem Pamphlet. Der Schreiber weiß scheinbar nicht, was eine Analyse ist. Das Pamphlet ist kompletter Schwachsinn und China blockiert Taiwan in keiner Hinsicht. China führt ein Militärmanöver in seinen souveränen Gewässern durch. Und Taiwan ist noch nicht mal von den USA als souveränes Land anerkannt.
    Leute, die solch einen Stuss verfassen, sollten sich einen anderen Job suchen.

  • die USA eskalieren und provozieren mit ihren Waffenlieferungen.

  • Dummes Geschreibel. Trump war in Japan „schleimen“ für eine Eskalation, dann kamen Waffenlieferungen an Taiwan (die mussten das selbst abkaufen) und als Partner kommen noch die Philippinen dazu. Schon ist Chaos angesagt.

  • Hahaha, fast vier Jahre Kriegspropaganda in Deutschland, die Forderung „kriegstüchtig“ (nicht etwa verteidigungsfähig) zu werden und kein Wort der Kritik von AN an dieser Praxis, stattdessen eitles Gefasel vom „historischen Irrtum der Rechten“, und jetzt mit allen Fingern auf China zeigen. AN wird von echten Clowns betrieben.

  • Entscheidend sind nicht die Propagandasprüche der Großmäuler in Peking, sondern deren militärische Möglichkeiten. 180 km trennen das Festland und die Republik China. Eine Landung von See gehört zu den schwierigsten Operationen. Die chinesische Luftwaffe und Marine haben keinerlei Übung – die amerikanische Air Force und Navy mehr als genug. Das Ganze wird ein Desaster für Rot-China, ähnlich dem von Putins Truppen in der Ukraine. Nur daß die Schiffe Pekings anschließend auf Grund liegen und keine Front existiert. Das wird Peking erden.

    • Schon mal was von Seeblockade gehört?

    • Ein Krieg China gegen die USA würde genauso ausgehen wie der Boxkampf Anthony Joshua gegen Jake Paul…nämlich mit dem KO der Amis

      • Warten Sies ab. – Alles, was im Seekrieg wichtig ist, spricht für die US-Navy. Erheblich mehr Kampfschiffe, mehr Erfahrung und die bessere taktische Ausgangslage. Aber wie gesagt: Warten Sies ab.

      • @w.g.
        Vielleicht sollten Sie sich erstmal mit der taktisch/militärischen Perspektive auseinandersetzen. Da sind 86 Seemeilen dazwischen ….

Werbung