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DIW-Podcast

„Rechtsorientierte“ Algorithmen: Fratzscher fordert stärkere Regulierung sozialer Medien

Marcel Fratzscher und Claudia Kemfert beklagen in einem Podcast angeblich unhaltbare Zustände auf X. „Orchestrierte Troll-Armeen“ von rechts würden dort gezielt den Diskurs zerstören und Frauen, Wissenschaft und Demokratie diskreditieren.

Wünschen sich eine stärkere Regulierung sozialer Medien: Claudia Kemfert und Marcel Fratzscher. (Screenshot via Instagram) (IMAGO/Horst Galuschka)

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Im hauseigenen Podcast des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben Marcel Fratzscher und Claudia Kemfert über „Wissenschaftsfeindlichkeit und Hate Speech“ gesprochen und dabei vor allem soziale Netzwerke ins Visier genommen. Plattformen wie X seien inzwischen kaum noch als Ort sachlicher Debatten geeignet.

Kemfert erklärte, auf X sei es „unerträglich geworden“. Dort dominierten „Troll-Armeen“ und „Menschen, die Hass verbreiten“, während fachliche Diskussionen zunehmend verdrängt würden. Social-Media-Kampagnen seien „mittlerweile auch wissenschaftlich gut untersucht“ und zielten darauf ab, „Mythen zu verbreiten, Fehlinformationen, Desinformationen“.

Beide Wirtschaftswissenschaftler zeichneten das Bild eines gezielten Angriffs auf Forschung und Debattenkultur. Insbesondere mit Blick auf die Debatten zu Atomausstieg oder Klimaschutz sprach Kemfert von „gezieltem Reingerätschen oder auch gezieltem Pöbeln“, das mit wissenschaftlichem Diskurs „gar nichts mehr zu tun“ habe. Es gehe darum, „Wissenschaft an sich zu diskreditieren“ und Zweifel an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu säen.

Marcel Fratzscher schlug in dieselbe Kerbe: Er beschrieb Angriffe in den sozialen Netzwerken als bewusst persönlich und verletzend. Ziel sei es, Menschen „unter die Gürtellinie“ anzugreifen, sie als „korrupt“ oder „manipuliert“ darzustellen. Dies geschehe im anonymen Raum sozialer Medien weit leichter als im direkten Austausch. Fratzscher betonte zudem, es handle sich nicht nur um vereinzelte frustrierte Nutzer, sondern „zum Teil organisiert von gewissen Lobby- und Interessengruppen“, politisch und „häufig rechts motiviert“.

Besonders problematisch sehen beide die Rolle der Plattformen selbst. Fratzscher sagte, die Algorithmen seien so gestaltet, dass Hass und extreme Inhalte mehr Aufmerksamkeit erhielten als differenzierte Beiträge. Konzerne wie X oder Meta trügen dafür eine „große Mitverantwortung“ und könnten Hass „sehr gut und sehr leicht beschränken“, würden dies aber nicht tun. Kemfert ging noch weiter und sagte, die Algorithmen auf X seien auf „ideologische, rechtsorientierte, beleidigende, herabwürdigende“ Inhalte gepolt.

Aus diesen Beobachtungen leiten die beiden klare politische Forderungen ab. So äußerte Fratzscher die Hoffnung, dass sich die Einsicht durchsetze, „dass der Staat regulieren muss“, da die Digitalkonzerne „keinerlei Interesse daran haben“, selbst Grenzen zu setzen. Geld sei „die einzige Währung, die sie kennen“. Soziale Medien seien „wirklich stark abhängig machende, gesundheitsschädliche Drogen“, insbesondere für junge Menschen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs lag auf der Situation von Frauen in der Wissenschaft. Kemfert erklärte, Wissenschaftlerinnen seien „signifikant häufiger sexualisierten und herabwürdigenden Angriffen ausgesetzt als Männer“. Die Kritik richte sich oft nicht gegen Inhalte, sondern gegen Äußeres und Rollenbilder. Ziel orchestrierter, rechter Kampagnen sei es, Frauen die „Legitimation, in der Öffentlichkeit sprechen zu dürfen, abzusprechen“ und sie „zurück an den Herd“ zu bringen.

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148 Kommentare

  • Ich fordere eine stärkere Regulierung eines Marcel Fratzscher.

    131
    • Nicht nötig. Freie Diskussion würde komplett ausreichen. Der Herr könnte keine 5 Minuten Austausch mit einem Hans-Werner Sinn oder Markus Krall überstehen. Deshalb „debatiert“ er auch ausschließlich mit den Kompetenzkanonen seines Kalibers, wie etwa Claudia Kemfert.

      • Linksgrüne Wenignutzende (m/w/d) würden ohne Antifa und Staatsanwaltschaften niemals einer offenen, faktenbasierten Diskussion standhalten.

        Hat er eigentlich schon Einreiseverbot in den USA?

        • Da habe ich ebenfalls dran gedacht, als ich gerade in das edle Antlitz Fratzschers blicken durfte.

          5
      • Ich kenne niemanden, mit wem diese Fratze 5 Min. durchhalten könnte.

        • Grinseman hat es faustdick hinten den Ohren.Alles gut bezahlt.

          4
        • Doch es gibt einen, den unsäglichen Sauerländer !

          2
    • Und ICH fordere eine strengere Regulierung dieser Kommentarmöglichkeiten!

      Mehrfach-„identitäten“, meist nur Beleidigungen, Äußerungen zu Äußerlichkeiten, immer sauber gepaart mit intellektuellen Ausfällen.

      Wenn man sich diesen Thread mal ansieht und halbwegs analysiert, stellt man fest, dass vielleicht 10% faktenbasiert ist und 90% „dummes Zeugs“ (höflich formuliert!).

      Eine menschengeführte Zensur würde AN besser zu Gesicht stehen!

      • „Mehrfach-‚Identitäten‘, meist nur Beleidigungen, Äußerungen zu Äußerlichkeiten, immer sauber gepaart mit intellektuellen Ausfällen.“
        Sie haben ja ein bisschen Recht, dass manches bösartig ist. – Aber bitte sehen Sie es mal unter ***psychologischen Gesichtspunkten***: Viele Bürger sind sehr enttäuscht von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen allgemein, konkreten Auftritten von Einzelpersonen und Gruppen/NGOs ebenso, sie fühlen sich hilflos, ohnmächtig in ihrem Frust. Da braucht man eine Möglichkeit, Dampf abzulassen. Dies ist womöglich wichtig für die mentale Gesundheit und zur Verarbeitung von Stress (das meine ich ernst). Und Herrn Fratzscher & Co. wird es eh nicht stören. Sie sitzen in festen gesettelten Positionen, mit gutem Einkommen, sind von sich selbst voll überzeugt und werden kaum Selbstkritik üben, egal wie scharf sie kritisiert werden. Sie haben die Macht, sich öffentlich zu äußern.

    • Wenn Fratzscher etwas behauptet, kann man sicher sein, das es nicht zutrifft.

    • Gute Idee. Gibt es eigentlich auch linksorientierte Algorithmen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt bewusst zerstören und einseitig UnsereDemokratie TM, den hehren Kampf gegen alles Rechte, offene Grenzen und Migration, Stadtbilder pauschal schönreden? „Im hauseigenen Podcast des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben Marcel Fratzscher und Claudia Kemfert über ‚Wissenschaftsfeindlichkeit und Hate Speech‘ gesprochen. Vielleicht könnte Fratzscher ja auch noch mal seine kühne wissenschaftliche These von 2015 belegen, ein Flüchtling erwirtschafte spätestens nach sieben Jahren mehr, als er den Staat koste, und mit ein paar mehr Lehrern und anderem Personal könne man doch problemlos alle Flüchtlinge schnell integrieren! (und einige gleichgelagerte Thesen mehr.) Was ist eigentlich das Gegenteil von Hate Speech? Ideologische links positionierte Blauäugigkeit?

      • Sozialismus und sozialistische Propagandisten an sich zerstören den gesellschaftlichen Zusammenhalt, da sie die Lebensgrundlagen der Menschen zerstören, wie die Geschichte des Sozialismus gezeigt hat. Die Liste der Massenmörder der Geschichte wird von Sozialisten zu Millionen angeführt.

    • Ich fordere eine Kennzeichnung als „Mietmaul“ für diese Figur, die die Märchen der aktuellen selbstzerstörerischen Politik erzählt.

      So wie dieses Bild von Nancy mit einem Schild in der Hand „Ich hasse die Demokratie“.
      Eine Stempelung auf der Stirn geht auch. Genug Platz ist dort ja, nachdem die guten Teile des Hirns anscheinend komplett verschwunden sind.
      Der würde wohl nicht nur die Großmutter, sondern die ganze Familie verkaufen…

      Was ist hier mal wieder nicht Freigabe-konform?

      • Ja das passiert, mit der Freigabe, man ist immer froh wenn es durchkommt. Ich kenne das auch zur Genüge. Die frechen Kommentare kommen meistens durch, und die harmlosen müssen warten, wahrscheinlich auch ewig warten

    • dieser Fratze!

  • Die Haare hat er aber immer nett.

    • Würde gerne wissen, wer sein Friseur ist.

    • Hehehe.

    • Lockenköpfchen sind halt immer wieder absolute Sympathieträger 🙂

    • …….und trägt sie offen !

    • Waaaahnsinnig aussagestarke Kommentare !

  • Ich wünsche allen Mitstreitern hier bei AN, trotz Fratzscher und Co, einen wunderbaren Heiligabend.

    • Der wird nicht wunderbar, das weiß ich jetzt schon.
      Deshalb ist der 24. für mich auch das höchste der Gefühle. Die Feiertage verbringe ich lieber ohne Familie. Nein, an mir liegt es nicht.
      Allen weniger Gestraften, wünsche ich selbstverständlich auch harmonische Weihnachtstage.

      • Dann wenigstens erholsame Tage…

        • Danke, danke, die werde ich haben.
          Essen, schlafen, gammeln, surfen, essen, schlafen, gammeln, surfen – einfach herrlich !

          1
    • Schöne Feiertage für alle Leser und vor allem ein gutes 2026, sehr gern etwas netter und positiver als das endende Jahr.
      Und ein ausdrücklicher Dank an das AN-Team für den wirklich guten Journalismus und seinen Mut, Wahrheiten zu sagen.

  • Von draußen vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es fratzschert sehr.
    Denn all überall auf den Tannenspitzen sah ich lauter Fratzscher sitzen….

    • und droben aus dem Himmelstor
      sah mit großen Augen RRG hervor.

  • Wissenschaft lebt vom Widerspruch – genau so, wie Demokratie. Im Gegensatz zu „Der Wissenschaft“ sowie zu „Unserer Demokratie“. Die leben davon, jede Diskussion zu verbieten.

  • Hass ist ein Gefühl, das kann man nicht verbieten,
    man könnte sich aber fragen warum Leute emotional werden, wenn man sie ständig massregelt und abzockt 🤔

  • Gibt es eigentlich schon ein Meldeportal für US-Einreiseverbote?😅

  • Hat dieser Experte jetzt eigentlich seine Doktorarbeit veröffentlicht (besser gesagt, freigegeben), was in Deutschland ja eigentlich ein Muss ist?

    • ja hat er, keine besondere Leistung

  • „Demogogen erkennt man daran, dass sie andere ständig als Demagogen bezeichnen“, Winston Churchill.

    Dann gilt natürlich auch:
    Halbdemokraten erkennt man daran, dass sie andere ständig als Ademokraten bezeichnen.

    Unter Admokraten werden dann Begriffe wie Hasssprech, Desinformation, Diskriminierung, Rechtsextrem und etc. subsimiert.
    Ziel: Bei bestimmten Themen nur eine Meinung als wahr und richtig zuzulassen.

    So wird auch die Zensur unliebsamer Meinungen auch begründet. Taktisch wird dann Ursache und Wirkung verdreht.

    Sowas mündet immer in Meinungsterror. Wird dieser vom Staat legitimiert und finanziert, dann wird es gefährlich.

    Darum müssen die USA als Gralshüter von Demokratie und Meinungsfreit der westlichen Zivilisation energisch einschreiten.
    Ein Einreiseverbot kann daher nur der erste Schritt sein.

    Demokratie muss alle Meinungen aushalten können. Demokratie ist Diskussion und Wettstreit um die besten Argumente, nicht Zensur unerwünschter
    Meinungen.

  • Der lebt wirklich in einer Blase, da kann man nur sagen, wie Mister Spock: „Faszinierend“.;-))

  • Ich war über das Bezeichnung „Wirtschaftswissenschaftler“ (immerhin im generischen Maskulinum) gestolpert und habe dann nicht weitergelesen.

  • „Zweifel an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu säen.“ Zweifel an wissenschaftlichen Erkenntnissen sind nicht zu säen, sie zu haben ist erste Bürgerpflicht. Wer keine hat, glaubt heute noch, dass sich die Sonne um die Erde bewegt.

    • gesät wird in der Landwirtschaft. In der Wirtschaftswissenschaft muss eine Theorie entwickelt werden. Zweifel allein reichen nicht aus. Aber was weiss er schon.

  • zumindest sitzt seine linke fönfrisur.

    • Armselig!

  • Das alles zeigt nur, dass unsere Gesellschaft so kaputt ist, dass verschiedene Lager nicht mehr miteinander reden können.
    Warum? Wer konstruktive Streitkultur jahrelang bekämpft und unterdrückt, sollte sich nicht darauf berufen, wenn ihm selbst der Wind der sozialen Kritik ins Gesicht bläst.

    • Das ist eine Folge der Ära Merkel. Sie hat die DDR-Diskussionskultur in Deutschland eingeführt und durchgedrückt.

      • Nicht nur die Diskussionskultur, denn da wurde nicht viel diskutiert, da wurde rückgängig gemacht. Die Ära Merkel geht als Ära Honecker 2.0 in die Bundesrepublik ein

  • Ob geschminkt oder nicht, ich will ihn
    im neuen Jahr nicht mehr sehen müssen.

    • Ich möchte diese 9xkluge Fratze nicht mehr sehen, genauso einige weise Schnitzer!!

      • Ich mag die Fratzscher Fratze auch nicht sehen und schon garnicht hören.

  • Lieber Marius Marx, kein Platz den Doofen – 🙏 BITTE!

    @mariusmxra

  • Hatte Herr Fratzscher nicht mal „was mit Wirtschaft“ zu tun? Dann sollte er eigentlich wissen, dass die kritisierte. Konzerne im Wesentlichen von Werbeeinnahmen leben, die dann am höchsten ausfallen, wenn die Menschen auf X, Facebook, Instagram und Co. Das eingespielt bekommen, was sie interessiert und nicht das, was „unsere Demokratie“ sich wünscht.

  • Wer ist Fratzscher? Muss man den kennen? Ist der wichtig?

    • Neee, der ist ein brabbelndes Neutrum.

      • Die Frage ist warum er sich in letzter Zeit so ins Rampenlicht drängt. Er braucht wohl einen Platz in der Politik.

  • Wenn ich die Frau Kemfert nach ihren „Speichern noch und nöcher“ frage, ist das dann auch „Hass“?

  • Mit einem Einreiseverbot in die USA werden die beiden wohl in Zukunft zufrieden sein müssen. Ursache und Wirkung ein immer wieder greifendes Prinzip!!
    Frohe Weihnachten Marcel Fratzscher und Claudia Kemfert

  • Der nächste Kandidat für ein Einreiseverbot in die USA.

  • Sein Name paßt zu ihm.

  • Wenn ich den Mann nur sehe, vergeht mir der Appetit, dann kann die für nach den Festtagen vorgesehene Diät schon heute beginnen

  • Ach, der schon wieder!

  • schenkt dem Mann zu Weihnachten endlich einmal ein Grundgesetz. Der hat das er dringend nötig!

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