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Fehlender Respekt

Brasilianer sind empört über abfällige Äußerung: Merz erntet in den sozialen Medien tausendfachen Unmut

Bundeskanzler Friedrich Merz erntet nach einer abfälligen Bemerkung über Brasilien beim Klimagipfel COP30 massive Kritik in sozialen Medien. Auch brasilianische Politiker verurteilen seine Aussage scharf.

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Friedrich Merz wird in den sozialen Medien heftig kritisiert. (IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

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Nach einer despektierlichen Aussage über Brasilien muss Bundeskanzler Friedrich Merz heftige Kritik in den sozialen Medien ertragen. Nachdem der CDU-Kanzler am 7. November auf dem Klimagipfel COP30 in der brasilianischen Stadt Belém teilgenommen hatte, sagte er vor der versammelten Presse in Berlin: „Ich habe einige Journalisten, die mit mir in Brasilien waren, letzte Woche gefragt: Wer von euch würde denn gerne hierbleiben? Da hat keiner die Hand gehoben. Die waren alle froh, dass wir vor allem aus diesem Ort, wo wir da waren, wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind.“

Mit diesen Worten löste Merz heftige Reaktionen aus: Sowohl auf seinem Instagram-Account finden sich Hunderte negative Kommentare über sein Statement, viele davon von brasilianischen Nutzern, als auch auf „X“ und von offiziellen Amtsinhabern hagelt es Kritik an der Aussage des Kanzlers.

Screenshot Instagram

So sind praktisch alle aktuellen Beiträge des Bundeskanzlers auf seinem Instagram-Account mit Brasilien-Flaggen geflutet. Dazu heißt es dann „Respect Brasil“ – also „Respektiere Brasilien“. Andere Nutzer werden ausfälliger. „Schön, dass du gegangen bist“ oder „Komm nie wieder“, sind nur einige der negativen Kommentare. Auch von offizieller Seite hagelte es böse Kritik: Der Bürgermeister von Rio de Janeiro, Eduardo Paes, schrieb zu Merz auf der Plattform X am Dienstag, der Bundeskanzler sei ein „Nazi“ und „Hitlers Vagabunden-Sohn“. Der Post wurde später gelöscht – womöglich auf Wunsch des brasilianischen Außenministeriums. Beléms Bürgermeister Igor Normando schrieb zu der Äußerung, dass diese „unglücklich, arrogant und voreingenommen“ sei. Berlin biete „nicht zehn Prozent der Qualität, die Pará (Hauptstadt von Belém) zu bieten“ habe, schrieb der brasilianische Präsident, Lula da Silva, zu Merz.

Nicht aufregen kann sich Brasilien dagegen über die deutsche Beteiligung in ihrem Kampf gegen den Klimawandel: Deutschland stellt eine Milliarde Euro über zehn Jahre für den neuen Tropenwaldfonds TFFF bereit. Das gaben Umweltminister Carsten Schneider und Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan auf der Weltklimakonferenz in Belém bekannt: „Es geht um den Schutz der tropischen Regenwälder, der Lunge unserer Welt“. Über die Höhe des Beitrags hatten zuvor die Agenturen Reuters und dpa berichtet.

Der von Brasilien entwickelte Fonds „Tropical Forest Forever Facility“ soll Zahlungen an Staaten leisten, die ihre Wälder erhalten. Werden zusätzliche Flächen zerstört, werden die Mittel entsprechend gekürzt. Grundlage sind satellitengestützte Daten zu Entwaldung und Degradation. Die Weltbank übernimmt vorläufig die Treuhänderschaft und richtet ein eigenes Sekretariat für die technische Abwicklung ein.

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81 Kommentare

  • Der große Rambo-Zambo Fritz schafft es eine Milliarde des Steuerzahlers in Brasilien zu verschenken und sich gleichzeitig unbeliebt zu machen. Das muss man erstmal hinbekommen

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    • Dazu noch in einen BRICS Fonds der unteranderem von Russland kontrolliert wird 🙂
      Aber was soll s . Was früher Millionen waren sind eben heute Milliarden ! Spielt auch keine Rolle wenn Städte dann mal eben selbst Gehälter nicht mehr zahlen können .
      Ich persönlich bin ja der Meinung das der Staatsbankrot vorsätzlich provoziert und herbeigeführt wird um dann an den ganz großen Kuchen gelangen zu können !!! Das Privatvermögen der Bundesbürger !!
      Anders ist das alles was unser „Mastermind s „da so beschlossen haben gar nicht zu finanzieren !

      • @Olaf.Kloeckner: Ihr Hinweis auf BRICS verdient Beachtung. Brasilien ist nicht nur BRICS Staat, sondern verleiht der Abkürzung sogar den ersten Buchstaben. Dass Präsident und Knastbruder Brasiliens Lula da Silva best friends mit Russland ist, wird nicht ein Mal von Merz erwähnt. Ich finde das gelinde gesagt befremdlich.
        Aber von der hier allzu üblichen „Kontaktschuld“- keine Spur! Unbeachtet dessen ist Deutschland im Versenken von Steuermilliarden wirklich weltspitze.

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    • Wo liegt das Problem? Deutschland schafft, die Deutschen quer über alle Ethnien schaffen das mittlerweile spielend auf allen Erdteilen. Die technische, die planerische Kompetenz ist weg. Die Moralisiererei befindet sich auf Allzeithoch derweil die Zahlungsfähigkeit eben doch in den Augen vieler Menschen zu schwächeln scheint – zumindest PR-technisch nicht gut verkauft wird. Ob Radwege in Peru oder biodynamische Hühnerställe in China als Mittel gegen den Klimawandel – derartiges unterstützt das Image eines Landes als Pausenclown. Ansonsten…?

    • Die haben D sofort wieder ganz, ganz lieb, wenn es aus der einen Milliarde fünf macht. Das sollte D die Liebe wert sein.

      • Dieser „Vorschlag zur Güte“ kommt bestimmt noch! Ich schätze vom Lars, dem Klingbeil und der ist sehr sensibel.

        5
      • Habe gerade in der Jungen Freiheit gelesen: Eine Milliarde für den Regenwald ist Roth „viel zu wenig“

        1
    • 1 Milliarde deutsches Steuergeld an ein Regime, das Mitglied bei den BRICS ist und dessen sozialistischer Präsident wegen Korruption und Geldwäsche zu einer 8-jährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Da kann der linke Lula ja jetzt seine beschlagnahmte Luxusvilla zurückkaufen.

    • Milliarde behalten und jährlich eine DFB-7:1-Gedächtnisfeier abhalten.
      FU Brazil!

    • Er schafft es auch das es anderen bald auch so geht, das froh sind aus Deutschland wieder weg fliegen zu können. Die Zustände in Berlin u. Frankfurt sind doch auf dem besten Weg dahin, und der Rest von D wird bald folgen, wenn diese Truppe unter seiner Führung noch eine Weile hier mit ihrer Politik weiter machen kann.

    • UND Brasilien ist mit dem bösen Russland verbündet, BRICS! Wo ist da der linke Empörungsschrei?

  • Das klingt doch alles super! Alles nach Plan!

  • Na ja , ist eben der Kanzler zweiter Wahl und Baron von Merzhausen.

    „Tropical Forest Forever Facility“ soll Zahlungen an Staaten leisten, die ihre Wälder erhalten. Werden zusätzliche Flächen zerstört, werden die Mittel entsprechend gekürzt.
    Deutschland stellt eine Milliarde Euro über zehn Jahre für den neuen Tropenwaldfonds TFFF bereit.
    Von dieser Milliarde Euro wird Deutschland nichts aus dem Fond zurück bekommen.
    Wieso?
    Wir holzen gerade unsere Wälder ( Grimms Märchenwald ) ab um Windmühlen zu bauen.
    Is halt so !

  • Meister Yoda sagt: „Einen Fehler gemacht, er hat. Doch lernen er daraus wird nicht.“

  • Belém ist die Hauptstadt von Pará. Nicht umgekehrt…

  • Wozu die Aufregung? Er hat doch nur gezeigt, was er so drauf hat.
    Aufmerksame Beobachter wussten es schon vorher.

  • Erstens: die Lunge unseres Planeten ist nicht der Regenwald sondern die in den Weltmeeren enthaltenen Mikroalgen.
    Zweitens: um den Regenwald zu schützen und einen Beitrag dazu zu leisten, muss man nur die Einfuhr von Tropenholz und Palmäl verbieten. Kostet nichts.

    • Stimmt haargenau.

    • Stimmt leider nicht. Die Brandrodung dient meist der Schaffung von Weideflächen für Rinder. Aber für 1 Milliarde € könnte Deutschland große Flächen am Rande des Regenwalds aufkaufen und beschützen lassen. Kostet was, wäre aber zumindest eine Form von Invenstment.

  • Was ist falsch daran, wenn ein Mensch lieber in seiner Heimat ist als woanders? Das sieht Lula genau so.
    Deutschland ist schön für Millionen Deutsche und auch für Migranten sehr erstrebenswert.

    • Wer möchte in Brasilien leben, wenn er ganz Deutschland zu einer Favela machen kann?

  • Schaffen seine Flugzeuge eigentlich nonstop Asien ohne Tankstopp und startet und landet der Mann auf dem privaten Flughafen von Viessmann – Fragen über Fragen…

  • Der wollte nicht beleidigen. Dazu fehlt ihm vermutlich der Mut. Es ist der alten anerzogenen „Überlegenheit“ der Europäer geschuldet. Ein schlichter Freudscher. Das Innere nach außen gekehrt.

  • Ihn kratzt doch schon nicht einmal der Unmut der Deutschen oder gar seiner Wähler. Wieso sollte es ihn dann kratzen, was Leute von einem fernen Kontinent denken?

  • Narziss und Egomane.
    Kennt nur sich.
    Ergebnis: überall zerdeppertes Porzellan

  • Nachtrag: ich meinte natürlich die Deutschen Völker, ein Deutschland in diesem Sinne gab es nie.

  • Ungeschickte Aussagen mit Fettnäpfchencharakter auf internationaler Ebene scheint Schule zu machen. Will Präsident Masisi eigentlich noch 20.000 Dickhäuter an Frau Lemke übergeben, oder ist das Thema durch ? Ganz von Frau Baerbock wohl eher ungeschickter Kriegsrhetorik zu schweigen.

  • Bisher dachte ich die einstigen Aktionen der Ex BAM wären der obere Kulminationspunkt aussenpolitischen Versagens gewesen.Offensichtlich ist die Scala nach oben offen.

  • Kohl hat ihm nicht getraut, Merkel wollte ihn nicht und selbst bei Blackrock reichte es lediglich zum Frühstücksdirektor. Er kann es nicht. Er sollte zurücktreten.

    • …bis das Kartell die nächste Kompetenzkanone ins Amt hebt — dann werden wir uns den Frühstücksdirektor zurück wünschen.

  • Die Milliardenzusage würde ich sofort zurückziehen. Punkt.

  • Wieviel ist eine Millarde in Kitas, Brücken und Glasfaserausbau?

  • Es sich ohne Not mit einem potenziellen Handelspartner zu verscherzen, disqualifiziert die Person Friedrich Merz sofort für die Position eines nationalen Spitzenpolitikers.
    Schaut zu, CDU-Leute, dass dieser Mann wegkommt von der Spitze, ansonsten reißt er die gesamte Partei und unser Land mit in die Tiefe.
    Anscheinend hat die CDU/CSU generell ihre Probleme mit dem Personalangebot ganz oben:
    Merz, Kramp-Karrenbauer, Merkel, Söder ….
    Aber SPD und die Grünen sind bedauerlicherweise an dieser Stelle auch keinen Deut besser.

  • … die Milliarde für den Regenwaldfonds nehmen sie aber dann doch gern?

    • Klar, und maximal eine Million wird dann für den Wald ausgegeben. So geht das…

      • Das ist nun aber doch wirklich nicht mehr erwähnenswert…?!

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    • Sich fürs Beleidigtwerden bezahlen zu lassen, gilt eigentlich als typisch deutsch.

  • belem in brazil hat 1.5 millionen einwohner (mal fotos im internet anschauen).
    der elefant im porzellanladen sollte sich bei den brasilianern entschuldigen. solche statements gibt man als kanzler der brd nicht ab !

  • Auch noch so ein frappierendes Merkmal Deutscher Kanzlerschaft seid Merkel !
    Integrität und Kompetenz wurden nahtlos durch Arroganz Inkompetenz ersetzt .

    • die konferenz wird extra in belem abgehalten, weil es dort sehr drastische probleme diverser art mit umweltschaedigung gibt. illegal mining, illegale abforstung von waeldern, keine muellentsorgung, die menschen verbrennen ihren muell auf der strasse, was zu giftigem rauch fuehrt, massig favelas. das alles hat man dem bundeskanzler scheinbar nicht mitgeteilt vor seiner reise dahin. da wollte er halt dann schnell ins sauerland zurueck als er die probleme vor ort voller schrecken gesehen hat.

      • Sie beschreiben Deutschland 2030 ? Oder ?

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  • Lula kassiert gerne die Milliarden, aber Kritik mag er nicht.

  • Wieder zeigt sich, dass man sich nicht seine Erzfeinde zum Herrscher machen sollte.
    Er hätte die Milliarden verschenken können ohne die Brasilianer vor den Kopf zu stoßen oder die Brasilianer vor den Kopf stoßen ohne Milliarden zu verschenken.
    Er hat beides geschafft. Merz und die Seinen haben eine erstaunliche Fähigkeit, in jeder einzelnen Lage den maximalen möglichen Schaden für Deutschland zu erreichen. Besonders auf internationaler Bühne merkt man, was da so möglich ist.

  • Solange die trotzdem immer noch unser Geld nehmen, sind sie nicht wirklich betroffen von der Aussage.
    Da gesellt sich gleich zu gleich.

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