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Statistisches Bundesamt

Automobilindustrie verliert innerhalb eines Jahres 48.700 Stellen – kein anderer Industriezweig schrumpft stärker

Die deutsche Automobilindustrie baut so viele Arbeitsplätze ab wie keine andere große Branche. Innerhalb eines Jahres gingen 48.700 Stellen verloren.

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In der Automobilbranche gingen binnen eines Jahres fast 49.000 Arbeitsplätze verloren. (IMAGO/Matthias Wehnert)

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Die deutsche Automobilindustrie hat innerhalb eines Jahres so viele Arbeitsplätze verloren wie keine andere große Industriebranche. Nach Daten des Statistischen Bundesamts sank die Zahl der Beschäftigten bis zum Ende des dritten Quartals 2025 um 48.700 Personen, ein Rückgang von 6,3 Prozent. Damit erreicht die Branche mit 721.400 Beschäftigten den niedrigsten Stand seit 2011.

Bei den Produzenten von Fahrzeugen und Motoren sank die Beschäftigtenzahl um 3,8 Prozent auf 446.800 Personen. In der Produktion von Karosserien, Aufbauten und Anhängern lag das Minus bei 4,0 Prozent. Am stärksten betroffen sind die mittelständisch geprägten Autozulieferer. In der Herstellung von Teilen und Zubehör sank die Zahl der Beschäftigten um 11,1 Prozent auf knapp 235.400 Personen. Dieser Bereich trägt damit den größten Anteil am Stellenabbau innerhalb der gesamten Branche.

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Zu dem Rückgang tragen zahlreiche Umbauprogramme großer Hersteller und Zulieferer bei. So hat Volkswagen AG in Deutschland ein Programm beschlossen, das 35.000 Stellen bis 2030 vorsieht, wovon bereits 20.000 Beschäftigte vertraglich ihren Austritt vereinbart haben. Auf Zuliefererseite kündigt Robert Bosch GmbH an, bis 2030 rund 13.000 weitere Stellen in Deutschland abzubauen – zusätzlich zu den bereits 2024 angekündigten Kürzungen. Auch bei ZF Friedrichshafen AG sind bis zu 14.000 Arbeitsplätze in Deutschland Teil eines mehrjährigen Sparprogramms, und bei Continental AG wurden mehrere Werke geschlossen und Hunderte Stellen bereits 2025 abgebaut.

Trotz des deutlichen Rückgangs bleibt die Automobilindustrie nach dem Maschinenbau der zweitgrößte Industriezweig. Im gesamten Verarbeitenden Gewerbe arbeiteten zuletzt 5,43 Millionen Menschen, rund 120.300 weniger als im Vorjahr.

Auch außerhalb der Autoindustrie wurden Arbeitsplätze gestrichen. Die Metallindustrie verlor 5,4 Prozent ihrer Beschäftigten, die Hersteller elektronischer und optischer Geräte 3,0 Prozent, die Kunststoffindustrie 2,6 Prozent und die Metallerzeuger 2,5 Prozent. Im Maschinenbau – mit 934.200 Beschäftigten weiterhin die größte Industriebranche – sank die Zahl der Arbeitsplätze um 2,2 Prozent. Geringere Rückgänge verzeichneten die chemische Industrie (-1,2 Prozent) und die Hersteller elektrischer Ausrüstung (-0,4 Prozent).

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Zwischen 2021 und 2023 verlagerten Unternehmen in Deutschland Tätigkeiten ins Ausland und bauten dabei 71.100 Stellen ab. Im gleichen Zeitraum entstanden 20.300 neue Arbeitsplätze, etwa durch interne organisatorische Anpassungen. Unter dem Strich gingen somit 50.800 Stellen verloren. Besonders betroffen war die industrielle Produktion, in der die meisten Arbeitsplätze wegfielen.

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23 Kommentare

  • Komisch, dass die Arbeitslosenzahlen, die uns suggeriert werden, kaum steigen, obwohl täglich zu lesen ist, wieviel Entlassungen stattfinden.

    • Das liegt an mehreren Faktoren: Viele Betroffene finden relativ schnell neue (oft jedoch weniger qualifizierte) Jobs. Gleichzeitig gibt es einen starken demografischen Effekt: Immer mehr Ältere scheiden aus dem Arbeitsmarkt aus, wodurch Entlassungen statistisch abgefedert werden. Zudem wechseln viele Arbeitslose in Qualifizierungsmaßnahmen oder gelten als „stille Reserve“ und tauchen deshalb nicht in der Statistik auf. Die große Verschwörung löst sich also in Luft auf, wenn man etwas genauer und tiefer hinschaut.

      • Ihr vergesst bei den Arbeitslosenzahlen, dass wenn diese sinken, es nicht unbedingt daran liegt, dass wieder mehr Menschen arbeiten. Nach 12 Monaten geht es aus der Arbeitslosenstatistik raus in die Bürgergeldstatistik 😉

        3
  • Bei soviel Kosteneinsparungen sollten die Autos doch preiswerter werden.😉

    • Nach den Werksschließungen kommt die Produktverknappung inkl. Inflation, -aber nur für die wohlhabenden Länder. Bei uns bietet man mangels Gewinn nichts hochwertiges mehr an.

  • Merz wirkt.

    Weiß er das?

    Wenn Spalt den Schmerz abstellt, sollte jemand Palt erfinden…

  • nur noch Rekord-Bilanzen für die Bundesregierung…Das grüne Wirtschaftswunder wirkt.(Vorsicht Ironie)

  • Daran sieht man wieder einmal, wie existentiell notwendig die millionenfache Zuwanderung von schutzsuchenden Fachkräften ist.

  • Zur Kompensation werden extrastellen im „meldewesen“ geschaffen. Mit 50.000 Meldern könnte man in Deutschland eine komplette Kreislaufwirtschaft aus dem Boden stampfen. Jeder meldet jeden und jeder verklagt jeden.

  • Der Fachkräftemangel spitzt sich zu…

  • EILMELDUNG: Diakonie und DGB laufen Sturm gegen Bürgergeld-Reform. Ausschluss ukrainischer Geflüchteter aus dem Bürgergeld gefährde gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Gesundheit.

  • Funfact: E-Autos kauft keiner…

    • Bald kommt 1 Ps Esel. Fertig

  • Ihr vergesst bei den Arbeitslosenzahlen, dass wenn diese sinken, es nicht unbedingt daran liegt, dass wieder mehr Menschen arbeiten. Nach 12 Monaten geht es aus der Arbeitslosenstatistik raus in die Bürgergeldstatistik 😉

  • Die Arbeitsplätze sind nicht verloren, die sind woanders. Es gibt auf der Welt viele industriefreundliche Länder. Da ist bei den Arbeitnehmern geographische Flexibilität gefragt. Mir sind die Rumänischen Baukolonnen und Erntehelfer Beispiele. Die wären z.T. auch lieber zuhause.

  • Aus der Untersuchung namens „Restrukturierung industrieller Arbeit am Beispiel der Automobilindustrie“ geht spätestens im Jahr 1996 hervor, dass es für den ökonomischen Erfolg stets einer Setzung bedarf, ohne die es an einem Sinn fehlen fehlen würde, worauf allen voran Albert Einstein längst zuvor am 19. Mai 1939 in seiner damaligen Ansprache in Princeton am dortigen Theologischen Seminar aufmerksam macht. Aber mit einer Setzung allein ist nicht getan. Während des Ersten Blaubeurer Symposions vom 23. bis 26. September 1987 hielt der Jurist Ernst-Wolfgang Böckenförde vielmehr eine „Denkweise der praktischen Vernunft“ für unabdingbar. Angesichts dessen sagt die schiere Zahl von 48.700 weniger Personal zum Ende des dritten Quartals 2025 zunächst nichts aus, solange nicht klar ist, ob die in Rede stehenden Voraussetzungen erfüllt worden sind. Sollte es so sein, dass die rückläufigen Zahlen bloß auf Abgänge gleichsam mit goldenem Handschlag zurückzuführen sind, wäre nichts gewonnen.

  • Wir sollten in Kopftücher und Gebetsteppichen investieren.. große Zukunft.

    • Du soll Esel.Fertisch

  • Tagtäglich wird uns der angebliche Fachkräftemangel um die Ohren geschlagen welcher nur durch Massenmigration zu lösen wäre und gleichzeitig Zehntausende Fachkräfte freigesetzt werden. Alles reiner Schwindel in diesem unseren..

    • Die wollen Schland platt machen. Identitätslose Arbeitssklaven.WEF.

  • „Nach Daten des Statistischen Bundesamts …“

    Dann kann man diese Zahl mit 3 – 5 Multiplizieren!

  • Die Investoren haben schon lange in profitablere Länder investiert und die hiesigen Politiker wickeln nur noch deren lässige Konkurrenz ab.
    Langsam merkt der Bürger seine Bedeutungslosigkeit in diesem weltumspannenden Spiel und wird zum krönenden Abschluss gesund gespritzt.

  • ausge-merzt!

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