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SPD-Chef

Kot-Emoji gegen AfD: Lars Klingbeil gerät bei Caren Miosga ins Schlingern

In der ARD-Sendung „Caren Miosga“ geriet der Finanzminister zunächst wegen eines SPD-Posts mit einem Kot-Emoji in Erklärungsnot – anschließend forderte er mehr Tempo bei Infrastrukturmaßnahmen und Reformen.

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Fiel ein Post seiner eigenen Partei auf die Füße: Finanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) (IMAGO/HMB-Media)

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Ein ungewöhnlicher Auftakt für ein politisches Fernsehgespräch: In der ARD-Sendung Caren Miosga wurde SPD-Chef und Vizekanzler Lars Klingbeil mit einem Social-Media-Beitrag seiner eigenen Partei konfrontiert, der kurzzeitig für Spott und Empörung sorgte. In dem Online-Post war ein Balkendiagramm zur „sozialen Gerechtigkeit“ veröffentlicht worden – doch anstelle des Parteinamens der AfD prangte dort ein Kot-Emoji. „Ist die AfD scheiße oder diese Marketing-Idee?“, fragte Miosga süffisant. Klingbeil reagierte sichtlich verlegen: „Als ich das gesehen habe, hab ich sofort angerufen und gesagt, das akzeptiere ich nicht.“ Er habe dem SPD-Generalsekretär „sehr deutlich gemacht“, dass der Beitrag gelöscht werden müsse, beteuerte er.

Doch noch während der Sendung stellte sich heraus, dass der Post auf der Plattform Threads weiterhin abrufbar war. Erst nach Ende der Ausstrahlung verschwand der Eintrag – ein Vorgang, der den Eindruck einer Kommunikationspanne hinterließ. Zugleich offenbarte die Szene ein Dilemma, das Miosga klar benannte: Wie soll die SPD mit der Konkurrenz von Rechts umgehen? Klingbeil versuchte zu differenzieren: „Die AfD ist eine rechtsextreme Partei, aber viele ihrer Wähler sind es nicht.“ Man dürfe diese Menschen „nicht beschimpfen“, sondern müsse sie „zurückgewinnen“.

Nach diesem missglückten Einstieg wandte sich Klingbeil den zentralen Themen der Regierungspolitik zu. Besonders scharf fiel seine Bewertung der deutschen Infrastruktur aus. „Wir investieren in die Infrastruktur dieses Landes. Das ist notwendig, weil wir mittlerweile eine Infrastruktur haben, die einem ja peinlich ist“, sagte er. Deutschland brauche „ein anderes Tempo“. Ziel müsse sein, „dass sich spürbar etwas ändert“.

Das geplante Sondervermögen von 500 Milliarden Euro soll dafür sorgen, dass Straßen, Schienen, Energie- und Datennetze modernisiert werden. Doch Klingbeil kritisierte die Bundesländer, die bereitgestellten Mittel nicht ausreichend an die Kommunen weiterzureichen. „Ich hätte mir gewünscht, dass 60 Prozent des Länderanteils an die Städte und Gemeinden gehen. Das stand im ersten Gesetzentwurf – aber die Länder haben geschlossen dagegen gestimmt“, sagte er. Der Bund werde nun stärker kontrollieren, dass die Gelder tatsächlich dort ankämen, wo sie gebraucht würden.

Ein weiteres zentrales Thema war die Reform des Bürgergelds. Diese sieht künftig „härtere Konsequenzen bei fehlender Kooperation“ vor. Wer wiederholt Termine im Jobcenter versäumt, muss mit Leistungskürzungen rechnen. „Ich halte das für folgerichtig“, so Klingbeil. Gleichzeitig räumte er ein, dass sich die SPD zu lange einseitig auf Transferempfänger konzentriert habe: „Wir haben uns zu wenig um die hart arbeitenden Frühaufsteher gekümmert.“ Die Partei müsse sich wieder stärker jenen zuwenden, „die arbeiten, die sich anstrengen, die in diesem Land etwas leisten“.

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Auch das Verhältnis zur Union kam zur Sprache. Klingbeil verteidigte den mit CDU und CSU ausgehandelten Kompromiss zur Mütterrente, Pendlerpauschale und Entlastungen für die Gastronomie: „Das ist ein klassischer politischer Kompromiss – Voraussetzung für eine stabile Regierung, damit man sich nicht wie in der Ampel drei Jahre die Köpfe einschlägt.“ Politik müsse „ruhig und sachlich funktionieren“, das sei „besser als drei Jahre Streit in der Ampel“.

Zu den geplanten Einsparungen im Bundeshaushalt äußerte sich Klingbeil zurückhaltend. Die Regierung werde „um den Jahreswechsel herum“ ein Reformpaket vorlegen, das Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung umfasse. Auf konkrete Summen ließ er sich nicht festlegen: „Sie wollen jetzt eine Tickermeldung – die liefere ich nicht.“ Kritik an der Verwendung des Sondervermögens, das laut Ökonomen teilweise für reguläre Ausgaben zweckentfremdet werde, wies der Finanzminister zurück: „Wenn ich ein solcher Trickser wäre, hätte ich ja gar keine Probleme mehr im Haushalt 2027.“

mmx

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56 Kommentare

  • Wieviele Jahre regiert die SPD mit?
    Und jetzt wollen sie die Ärmel hochkrempeln! Guter Witz.

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    • Seid doch nicht so mit dem Antifa-Lars er ist doch neuerdings ein Sensibelchen und darf nicht mehr kritisiert werden lat dem II. Wahl Kanzler.

    • @ Egon Wie die Ärmel hochgekrempelt werden sieht man in Berlin am Bauprojekt Pankower Tor

  • Die SPD ist seit 1998 fast ununterbrochen in der Bundesregierung und Klingbeil redet so über die verfallende Infrastruktur, als wären andere für diesen Missstand verantwortlich.

    126
    • Die frühere Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) soll einem Bericht zufolge Vizepräsidentin des Bundesrechnungshofs werden. Wie die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf Koalitionskreise berichtet, soll Geywitz Nachfolgerin von Christian Ahrendt werden, der im Januar 2026 turnusgemäß aus dem Amt scheidet.
      In trockenen Tüchern ist dieser Job noch nicht. Die Bundesregierung werde Geywitz demnächst offiziell vorschlagen, heißt es.
      Danach müssten Bundestag und Bundesrat die Personalie absegnen.
      Der Job würde zum Profil der Potsdamer SPD-Politikerin passen.
      Bevor sie 2021 nach Berlin ins Kabinett von Olaf Scholz (SPD) wechselte, war Geywitz Prüfungsgebietsleiterin für das Thema Bauen beim Brandenburger Landesrechnungshof.
      Dort war sie für die Zeit ihres Ministeramts beurlaubt.
      Sie hätte also eine Rückkehroption.
      zu lesen: https://www.maz-online.de/brandenburg/ex-bauministerin-klara-geywitz-neuer-job-beim-bundesrechnungshof-in-aussicht-NOCCEGNQ7VAETNA3O3M6LPKI2U.html

      • @Horty: da macht man den Bock zur Gärtnerin.

        4
  • dieses Emoji setzt Menschen mit Exkrementen gleich. Das ist grundsätzlich menschenverachtend, nicht nur für Wähler, sondern für alle!

    • Irgendein Sozi muss ja für die Veröffentlichung von SPD-Veröffentlichungen verantwortlich sein, also auch im Internet.
      Wurde Der schon gefeuert?
      Noch „ungeschickter“ 😉 kann man seine Partei ja nicht darstellen …

    • Tja … wie sich doch die Zeiten ändern , in der Nazizeit verglich man Menschen mit Ratten !! Die AntiFa hat sich für den Kothaufen entschieden !!

  • Wieder ein Grund mehr das ich die SPD nicht wähle!

    • ich habe diese Partei 40 Jahre gewählt, da gab es aber noch Leute wie Helmut Schmidt und man hat die Interessen der Arbeitnehmer vertreten. Das tut man schon lange nicht mehr.

      • … ja, die SPD hatte echte Koryphäen … aber für mich gab es nie einen Grund die Sozialisten zu wählen … und ja, jetzt ist sie ein Sammelpfuhl für Dilettanten …

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  • Rekord-Steuereinnahmen (zweithöchste Abgabenlast weltweit), Defizit trotz Rekord-Neuverschuldung, dennoch kann der Staat seine Kernaufgaben v.a. im Bereich Bildung, innere Sicherheit und Verteidigung, immer schlechter erfüllen. Keine strukturellen Reformen in Sicht, neue Strassen und Brücken helfen hier auch nicht.

    • In welchem Bereich klappt es denn noch, außer bei der Erhöhung von eigenen Diäten und Zulagen?
      Und Kriegstreiberei als Begründung für teuer Waffenbestellungen in den USA, die dann in der Ukraine stante pede „verfeuert“ werden.

  • Weiß Frau Miosga denn nicht das Herr Klingbeil sehr sensibel ist? Man sollte ihn nicht so harsch angehen, nicht das er vor laufender Kamera heulend in Embrionalstellung 20 Minuten verharrt.

    • Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft.
      Auch er wird per Teleschirm eingespielt. Hüther schimpft Klingbeil einen „Hütchenspieler“, und wirft ihm vor, mit dem Sondervermögen
      (= Sonderschulden) einen „Verschiebebahnhof“ zu betreiben.
      Klingbeil gesteht völlig arglos: „Wir schieben sicher Sachen vom Kernhaushalt ins Sondervermögen und andersherum.“ Huch!
      aus: https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/klingbeil-miosga-hoffnung/

      • ‚Sondervermögen‘ ohne Anführungszeichen oder ohne ’sogenanntes‘ zu verwenden – da ist man schon auf Ampel-Lügen reingefallen. Man kann auch Sonderschulden sagen, und jeder weiß Bescheid.

        3
  • Angesichts des Titelbildes durchfährt mich der Gedanke, Loriot hätte man seinerzeit verbieten müssen.

    • Es wäre mal interessant zu erfahren, ob Irgendjemand in diesem Text einen Sinn erkennt?

  • Vorschlag für diese Sendung etwas interessanter zu gestalten.
    Caren Miosga redet mit einer intelligenten Kaffeemaschine!
    🥱😵‍💫

    • Nächste Idee: ZWEI intelligente Kaffeemaschinen ohne Frau Miosga!

  • Klinge ist ein Antifa Zögling und hat kein Rechtsempfinden.

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  • Genosse Antifaglorifizierer Klingbeil hat nichts zu fordern, sondern zu LIEFERN! Er ist nicht in der Opposition, sondern in der Regierung! Fordern ist die Aufgabe der Opposition! Liefern müssen die regierenden Parteien! Und zwar das, was sie den Wählern versprochen haben! Schließlich wurdet ihr dafür gewählt, zu liefern und nicht zu fordern!

  • Klar, dass die SPD frustriert ist.
    Denn immer mehr Leute erkennen, dass die Sozialdemokraten in Wahrheit Sozialisten sind und ihre Partei nicht eine Partei der arbeitenden Bevölkerung, sondern der Beamten und Transferempfänger ist.

  • Sie werden das Ruder nicht rumreißen. Es wird bei kleinen Reformen bleiben. So wie jetzt. Bewegt wurde nichts. Meldepflicht bei der Grundsicherung, nach 5 Jahren einen deutschen Paß, Aktivrente. Die wirklichen Probleme bleiben bestehen. Wir dürfen immer mehr bezahlen oder bekommen weniger Leistung. Und die Migranten stehen immer noch Schlange. Die Altparteien haben es verbockt und machen weiter. Für eine spürbare Änderung braucht es neues Personal in der Regierung. Die AFD gehört in Regierungsverantwortung, und zwar jetzt.

  • Der kann genau so gut lügen, wie der Zweitkanzler.

  • „Die Wähler nicht beschimpfen, sondern zurückgewinnen.“
    Dafür müsste die SPD erst einmal analysieren, warum sie ihren Status als Volkspartei überhaupt verloren hat.

    Doch selbstkritische Reflexion ist ebenso Fehlanzeige wie die dringend notwendige Abkehr von der Blockparteienstrategie, die systematisch alles als „rechtsextrem“ abstempelt, was nicht der eigenen Ideologie folgt. Das gilt genauso für die CDU.

    Die Menschen fordern zurecht positive Änderungen, die sie in ihrer persönlichen Lebenssituation, im Geldbeutel, in der Meinungsfreiheit und in einem geordneten, sicheren Staatswesen mit kompetenten und bürgernahen Politikern spüren, keine hohlen Phrasen bei unveränderten Missständen.

    Mehr als „Überzeugungsarbeit“ (Agitprop) ist der alten SED damals übrigens auch nicht eingefallen. Und wer darauf nicht hereinfiel, wurde ausgegrenzt.

  • Grüne-Linke-Rote = Antifa
    Das ist das Problem in Deutschland!

    • Die Union fehlt in dieser Reihe. Zu Unrecht. Denn die Brandmauer ist der Tod unserer Demokratie.

  • Dieser Typ braucht Hilfe beim Anziehen und Haare kämmen,…. für sehr viel Geld. Mehr muß man nicht wissen!

  • Die AFD ist keine rechtsextremistische Partei, Frau Miosga.

  • So ist es, wenn Fallobst in dieser Regierung als Qualität verkauft wird.

  • Für mich ist er ein Terrorunterstützer…und sowas ist euer Wirtschaftsminister…Antifa nur im Anzug…👎

    • Danke. Zu 100% auf den Punkt gebracht!. Lt. Vita 0,0 Wirtschaftskompetenz, ungedient und nie gearbeitet. Dazu noch Antifa-Vergangenheit. Ich glaube den Job würde jeder Industriekaufmann besser erledigen.

  • Wir haben auch die letzten Jahre und Jahrzehnte in dem guten Glauben Steuern bezahlt, dass der Staat zumindest seine Kernaufgaben damit bestreitet, u.A. den Ausbau – mindestens jedoch die Wartung – der Infrastruktur. Jetzt kommt raus: Die haben da drauf geschissen und lieber noch zwei Dutzend Klimaprojekte im Ausland mehr finanziert. Eigentlich müsste man die alle wegen Veruntreuung hops nehmen.

  • Von mir aus koennen die Altparteien mich weiter beschimpfen und mit Kot-Emojis darstellen, dabei aber gleichzeitig die Brandmauer einreisen und der AfD die ihr zustehenden Posten in den Praesidien und Ausschuessen zugestehen, noch besser AfD Politik umsetzen. Waehlen werde ich die Altparteien aber auch dann nicht mehr.

  • Die AFD-Wähler zurückgewinnen das ich nicht lache, wenn ich diese Antideutsche Volk Partei sehe, wird der aufwärts Trend der AFD nicht gestoppt sondern beschleunigt

  • Das anscheinende “ Lieblingsfeindbild“ Miosgas darf anscheinend bei keiner Sendung fehlen: Söder- obwohl er nicht anwesend ist.
    Er wird immer wieder erwähnt.
    Es ist meinem Eindruck nach indirekte Hetze gegen ihn— und z. B. die Mütterrente.
    Als würde die Mütterrente soviel Geld verschlingen wie die Migration einschliesslich der „Kollateralschäden“ wie schwer traumatisierte Opfer durch Vergewaltigung und Messerstiche— wenn sie denn überhaupt überleben.
    Mütter, die vor 1992 Kinder geboren haben, sind meistens deutsche Frauen, denen anscheinend nicht mal 20 Euro Mehrrente gegönnt werden können von Miosga.
    Klingbeil hat etwas gelernt, sich bzgl . Söder zurückzuhalten—, er weiss, wenn er auf Miosgas anscheinenden Versuch, ihn gegen Söder aufzustacheln, einsteigen würde, dass er sich selber schaden würde.

  • „Zugleich offenbarte die Szene ein Dilemma, das Miosga klar benannte: Wie soll die SPD mit der Konkurrenz von Rechtsaußen umgehen?“ (Zitatende)
    Welche Partei meinen Sie mit „Rechtsaußen“, liebe Apollo-Redaktion? Die AfD?
    Die AfD ist eine konservative Partei (gemäß Grundgesetz), die noch vor etwa 30 Jahren als „Mitte“ eingeordnet worden wäre.

  • Die sozialistische SPD wird keine Wähler zurückgewinnen. Von der AfD schon gar nicht. Dafür ist sie zu ideologisch stur und verblendet. Vernünftige Politik zum Wohle des Volkes ist von ihr nicht mehr zu erwarten. Wenn man zB Migration will, aber ohne Einwanderungsgesetz, dann ist alles andere unnützes Gerede. Die illegale Migration zu beenden ist das A und O. Sie kostet uns Hunderte von Milliarden und wird ungestoppt die Billionengrenze überschreiten. Das hält kein Staat der Welt aus. Weil die SPD das nicht einsieht, wird sie scheitern. Hoffentlich schnell. Zum Wohle Deutschlands. Und dann ist der Weg frei für echte Reformen. Ohne den Versprecherkanzler Merz.

    • Wir brauchen eine geregelte(!) Migration, die wäre dann auch in keiner Weise inhuman.
      Dazu ein (Ausländer?)-gesetz, das Asyl und Migration differenziert. Darin wäre dann die Vermeidung von Wirtschaftsflüchtlingen problemlos möglich.

      „Ich will ein besseres Leben!“ reicht dann nicht mehr für Bürgergeld!

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