Weltmarktführer
Nächster Kahlschlag: Hartmetallproduzent Ceratizit macht deutsche Werke dicht
Der Hartmetallproduzent Ceratizit entscheidet sich gegen den Standort Deutschland und lässt seine deutschen Werke schließen – zuvor waren Verhandlungen mit der IG Metall gescheitert. Hunderte Beschäftigte verlieren höchstwahrscheinlich ihren Arbeitsplatz.
			
							Schon zu Beginn des Jahres hatte der Hartmetallproduzent Ceratizit angekündigt, seine deutschen Standorte schließen zu wollen. Lange bestand noch Hoffnung, dass sich diese Pläne abwenden lassen. Nun ist jedoch Gewissheit eingetreten: Die Verhandlungen mit der IG Metall sind endgültig gescheitert – Hunderte Beschäftigte verlieren damit aller Voraussicht nach ihre Arbeitsplätze.
Bereits im März kündigte der Hartmetallproduzent und Weltmarktführer Ceratizit an, zwei deutsche Werke bis Ende 2026 stillzulegen. Betroffen sind die Standorte Besingheim im Kreis Ludwisburg sowie Empfingen im Kreis Freudenstadt, beide in Baden-Württemberg. Ceratizit fertigt unter anderem Werkzeuge für die Zerspanung sowie Verschleißschutzprodukte, die auch in der Automobilbranche eingesetzt werden. Weltweit beschäftigt der Konzern aus Luxemburg rund 7.200 Menschen.
Die geplante Standortschließung löste heftige Proteste aus – jedoch ohne Wirkung. Die IG Metall Freudenstadt erklärte am 17. Juli, dass die Gespräche zur Rettung des Empfinger Standorts endgültig gescheitert seien. „Sie bedeutet nicht nur das Ende eines erfolgreichen Standorts, sondern auch den Verlust von 230 Arbeitsplätzen – und damit die Existenzgrundlage vieler Familien“, hieß es von Seiten der Gewerkschaft. Inzwischen wurde zudem bekannt, dass auch die Verhandlungen über einen Sozialplan ohne Ergebnis blieben. Für die Beschäftigten wird es folglich weder Lohnersatz noch eine andere Form von Ausgleich geben.
Die Stimmung unter den Mitarbeitern ist angespannt: Wie der Schwarzwälder Bote berichtete, versammelten sich am vergangenen Freitag erneut zahlreiche Beschäftigte vor dem Werkstor in Empfingen, um gegen die Schließung zu protestieren. Ihre Kernforderung: ein fairer Sozialplan, der den langjährigen Mitarbeitern zumindest ein Mindestmaß an Sicherheit verschafft. Nach Einschätzung der IG Metall waren die bisherigen Angebote der Unternehmensleitung „unzureichend“.
Auch in Besigheim ist der Widerstand gegen die Schließung gescheitert. Hier sind mit 320 Beschäftigten sogar noch mehr von der Entlassung betroffen. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass dieser Standort erst seit wenigen Jahren Teil des Unternehmens ist: 2017 wurde das Werk vom Maschinenbauer Komet übernommen.
Der Hintergrund der geplanten Werksschließungen liegt in einer strategischen Neuausrichtung des Konzerns auf andere internationale Fertigungsstätten. Die bislang in Besigheim und Empfingen produzierten Komponenten sollen künftig in Luxemburg und Italien hergestellt werden.
Nach Angaben des Unternehmens sowie verschiedener Medienberichte steckt Ceratizit selbst nicht in einer existenziellen Krise. Vielmehr handelt es sich bei der Produktionsverlagerung um eine bewusste Entscheidung, um dem deutschen Standort zu entfliehen.
Deutschland gilt dem Konzern offensichtlich nicht mehr als konkurrenzfähiger Standort. Ausschlaggebend sind wohl die im internationalen Vergleich hohen Kosten – insbesondere bei Löhnen, Energie und Bürokratie. In Luxemburg und Italien liegen die Aufwendungen teils spürbar niedriger. So erklärte Ceratizit erst kürzlich, dass die Personalkosten pro Vollzeitstelle am Hauptsitz in Luxemburg um 20 bis 25 Prozent geringer seien als in Deutschland. Auch bei den Sozialabgaben zeigt sich ein deutlicher Unterschied: Rund 12 Prozent in Luxemburg stehen etwa 21 Prozent in Deutschland gegenüber.
Was sich bei Ceratizit beobachten lässt, ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines breiteren Trends. Immer mehr Unternehmen verlagern ihre Kapazitäten ins Ausland, um dort günstiger produzieren zu können.
Einer aktuellen Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zufolge planen 40 Prozent der befragten Firmen Investitionen jenseits der deutschen Landesgrenzen. Vor allem aus Kostengründen. Das Motiv der Kostensenkung hatte mit 35 Prozent den höchsten Stand seit der Finanzkrise von 2008 erreicht.
„Deutschland droht den Anschluss zu verlieren!“, warnt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. „Wenn Unternehmen zunehmend ins Ausland abwandern, weil hohe Energiekosten, lähmende Bürokratie und eine steigende Steuerlast ihnen hierzulande die Luft abschnüren, ist das ein gefährliches Signal.“
                        
						
Jetzt kann die Belegschaft ihren Beitrag zur Klimarettung ja gebührend feiern!
@DeeGee, die haben doch bei der letzten LTW in BW 32,6% Grüne gewählt, jetzt können Sie Ihre Früchte ernten, kein Mitleid.
alsarbeitslose werden sie noch viel mehr links-gruen waehlen, weil sie auf staatliche alimentierung hoffen.
das heer der waehlerschaft der umverteilungsparteien wird so gestaerkt.
Der „Doofmichel“ wählt auch weiterhin „antideutsche Parteien“, von daher ist die Schließung doch top.
@Pech gehabt, diese „antideutschen Parteien“ bezahlen auch die Antifa mit reichlich Steuergeld, auch das macht dem Michel nichts, bzw. er weiß es noch nicht mal, da er nur Mainstreammedien schaut und bei denen wird nie etwas darüber berichtet. Beim WDR wurde sogar ein Antifa Mitglied beschäftigt, Danny Hollek war mal bei der Antifa in Lünen aktiv.
Und wieder ein erfolgreicher Beitrag zur Dekarbonisierung Deutschlands. Die Grünen können sich freuen, Habeck wirkt auch noch in Abwesenheit.
Agenda 2030 läuft und läuft und läuft.
Wichtig ist, dass wir unsere Klimaziele nicht aus den Augen verlieren. Deutschland muss bis 2040 Klimaneutral werden. Wir haben da eine Vorbildfunktion. Die paar Arbeitsplätze werden im öD neu geschaffen, also kein Problem.
600 Leute mehr die demnächst heiße Luft produzieren können. Wertschöpfung ist auch so rächts…
Mein Glückwunsch geht an die letzten Regierungen und der IG Metall!
Weiter so, nicht nachlassen!
In sechs Monaten ist Landtagswahl in Baden-Württemberg. Werden die Betroffenen vielleicht jetzt gewisse Zusammenhänge verstehen und ihre Wahlentscheidung danach ausrichten?
Nein, werden sie nicht. Noch nicht.
„Vielmehr handelt es sich bei der Produktionsverlagerung um eine bewusste Entscheidung, um dem deutschen Standort zu entfliehen.“
Kann ich ihm nicht übelnehmen. Ich würde es an seiner Stelle genauso tun.
Liebe Westdeutsche! Genießt einfach was Ihr gewählt habt
Liebe Redaktion, bitte den Text von den überzähligen Zeilenumbrüchen befreien. 😉
Warum demonstrieren die Beschäftigten nicht gegen die Regierungen im Land und Bund?
Weil die Regierung sagt, dass jeder der arbeiten kann auch arbeiten muss. Isofern muss sich niemand von denen Gedanken machen. Müssen heißt ja, dass es dazu keine Alternative gibt. 😉
Blub!
Alles in Ordnung. Letzte Wahl 91.3% für weiter so. Na denn… Gehört alles zum Plan. Worüber wundert ihr euch?
Ich hoffe diejenigen unter den 230 bald Arbeitslosen die beim beim letzten Mal Altparteien gewählt haben überdenken beim nächsten mal ihr Wahlentscheidung, bevor sie wieder Parteien wählen, die für CO2 Abgabe, Verbrennerverbot, Bürokratiemonster und Deindustralisierung stehen.
Herr Merz ist das die Wende oder schon die ersten Anzeichen vom Herbststurm?
Solche Dinge passieren, weil einer übermenschliches geleistet hat.
Das ist ja nun wirklich kein grosses Problem, im Gegenteil , Deutschland wird einen weiteren Beitrag zur „Rettung des Klimas „leisten und in alle Welt verkünden. Ausserdem werden ja auch weniger Zulieferteile für die Autoindustrie produziert,
das gibt noch einen Pluspunkt dazu und die Grünen können sich freuen. Alles ist gut
Bitter. Aber nicht überraschend. Ich verkneife mir die Frage nach dem Wahlverhalten der Belegschaft – sollte es aber dem baden-württembergischen Durchschnitt entsprechen dann müsste man konstatieren: „Wie bestellt so gleliefert“.
Wieder ist Deutschland dem Ziel das Weltklima zu retten einen Schritt weiter. Da kann Merz beim nächsten Treffen gute Fortschritte melden.
Tja… Schlecht gewirtschaftet!
Das Unternehmen wirtschaftet richtig. Es handelt in erster Linie in seinem Interesse. Das ist auch im Interesse der Angestellten. Geht es dem Unternehmen gut, geht es auch den Angestellten gut!
Als Weltmarktführer kann man der Regierung auch mal vor den Bug schei .. en, und diese mit der Wahrheit konfrontieren, bzw. sich dieser Politik widersetzen.
Auch diese Firma wird am Ende Federn lassen müßen.
Wenn ein Unternehmen gehen will, dann geht es. Die Gewerkschaft interessiert doch keinen mehr, die können weiter ihre bunten Fähnchen schwingen, das Know How ist weg und kommt nie mehr wieder.
Habe ich das richtig verstanden: Es gibt keinen Sozialplan, weil der Gewerkschaft das Angebot der Firma nicht ausreichte? Also lieber nichts als den Spatz in der Hand? Aha.
Tja, die Deindustrialisierung schreitet erfolgreich voran. Da politisch nicht gegengesteuert wird, ja nicht einmal der Wille dazu erkennbar ist, ist die Transformation der Wirtschaft anzunehmenderweise wohl beabsichtigt.
Die große Staatsverschuldung verdeckt noch ein wenig diese Missregulierung. Auf Dauer wird diese Wirtschaftspolitik aber in der Verelendung des Landes enden.
Deutsche Arbeitnehmer haben gerade was z.B. Sozialpläne, Abfindungen etc. angeht lange im Schlafraffenland gelebt und bei Lohnforderungen hat man die Wettbewerbsfähigkeit ignoriert. Eigentlich waren die Forderungen schon immer ziemlich realitätsfern.
Ich fand es immer überraschend, dass die Unternehmen sich dazu haben breitschlagen lassen. Das scheint jetzt auch vorbei zu sein. Nicht nur kein Sozialplan, sondern auch Standortverlagerung ohne Insolvenzgefahr. Wenn es so weit kommt, müssen wir uns wirklich ernsthaft Sorgen machen.
Jahrzehntelang war auch genug Geld da.
Wie bestellt (gewählt), so geliefert (gefeuert)…
Ich würde da gerne mal Mäuschen spielen. Wie fühlen sich jetzt die IG-Metall-Mitglieder und/oder Altparteienwähler unter den Mitarbeitern? Fühlen Sie sich von der IG Metall veröppelt? Oder ist immer noch kognitive Dissonanz angesagt? Theoretisch müssten sie ja gegen sich selbst protestieren, denn Ihr Handeln (Wahlen, IG-Metall-Mitgliedschaft, Hinnehmen der grünen Agenda) hat ja maßgeblich zur Schließung beigetragen.
Ich würde sagen ,da müssen sie erst hören was die Tante im Propaganda-TV sagt was sie fühlen und denken sollen .
Die Lemminge von IG-Metall müssen ja die Welt retten. Klimakontrolle hat Priorität. Da muss man schon mal „Opfa“ bringen und wenn es den Ar beitsplatz bedeutet. Aber es gibt ja Bürgergeld.
Die Gewerkschaften sind extrem sozialistisch geprägt. Da geht es nicht um ein gemeinsames Ziel. Da geht es nur um linke ideologische Politik.
Trotz allem ist das erst der Beginn einer katastrophalen Entwicklung in D.
Rette sich wer kann. Meinen Kindern habe ich geraten auszuwandern.
Bester Rat! Gute Ausbildung und dann ab nach dem gewünschten Land.
Wenn die Aufbaugeneration nach dem 2.WK alle so feige gewesen wären, wie heute viel propagieren zu müssen, hätten diese Kinder und Enkel keinen Wohlstand bekommen in der alten BRD.
Wer jahrelang im Ausland gearbeitet hat, weiß wie hart das Arbeitsleben im Ausland ist.
Da werden sich die verwöhnten deutschen Kids aber sich die Augen reiben, wenn sie feststellen das die meisten Länder ein hire und fire Geschäftsmodell haben. Die jungen Deutschen haben keinen guten Ruf inzwischen mehr. Dafür haben die vielen Internet-Stars schon gesorgt.
Die verwöhnten Reemtsma Nachkommen können gerne in Deutschland bleiben!
Wählt mal schön weiter CDU und SPD und vertraut auf den Herbst der Reformen, dann wird sicherlich alles besser werden – ihr Träumer.
Laut Fritz müssen wir doch nur noch ein bisschen warten und Geduld haben. ABER DANN …