Werbung:

Werbung:

Die Dienstpflicht und die Berliner Salami-Taktik

Immer mehr Politiker drängen auf eine Wehrpflicht. Erinnerungen an den Schulden-Coup werden wach. Wieder einmal sollen künftige Generationen für die politischen Lebenslügen einer gescheiterten Ideologie bezahlen.

Werbung

Es musste so kommen. Erinnern wir uns an Friedrich Merz‘ großes Schuldenbremsen-Manöver, als er mal soeben mit seinen eigenen Wahlversprechen und jahrelanger Parteilinie brach, eine Regelungslücke ausspielte, einfach so mit einem abgewählten Bundestag das Grundgesetz umschrieb. Als er einfach mal soeben das Land und seine künftigen Generationen in Milliardenschulden stürzte und der Welt dann noch eiskalt ins Gesicht log, als er seinen von langer Hand geplanten Coup als notwendige Reaktion auf eine überraschende Krise rechtfertigte – noch bevor er Kanzler wurde. 

Schon da war klar, dass auf uns eine der folgenschwersten Legislaturperioden zukommen würde. Lügt man einmal, kann man nicht mehr aufhören. Stiehlt man einmal, kann man nicht mehr aufhören. Wenn man einmal eine Linie überschritten hat, kann man nicht mehr zurückkehren.

Delivered by AMA

Plötzlich reden viele darüber, wie notwendig eine Wehrpflicht wäre. Man könnte es aber auch so interpretieren: Nachdem man gemerkt hat, wie leicht man über fremdes Geld verfügen kann – Geld, das noch gar nicht erarbeitet wurde, von Menschen, die noch gar nicht geboren wurden – da hat man sich in einem Schlaraffenland wiedergefunden. Warum soll man nur ihr Geld nehmen? Warum nicht auch ihre Lebenszeit, ihre Arbeitskraft? Dasselbe Drehbuch. Und wo wird diese Debatte wieder enden? Wohl auch wie bei der Schuldenbremse. Am Anfang braucht man das Geld noch für die Aufrüstung, die Verteidigung des Landes – dringender Notfall. So weit, so gut.

Und dann kommt man ins Nachdenken, ins Träumen. Wie wäre es denn mit neuen Brücken? Kindergärten? Demokratieförderprogramme? Dann haben wir noch den Pflegenotstand. Das Sozialsystem müsste auch mal wieder renoviert werden. Sollen die Frauen und Männer, die alle in den Dienst für ihr Land gezwungen werden, alle für die Front ausgebildet werden? 

Und dann wird aus der Wehrpflicht die Dienstpflicht – und eigentlich könnten die jungen Leute doch auch mal ein bisschen was tun. Wie lange dauert es, bis jemandem auffällt, dass man die vielen jungen Mädchen, die man da einzieht, ja eigentlich auch in die Krankenhäuser stecken kann – in dem Versuch, ein Loch zu stopfen, das eigentlich schon mit Millionen eingelieferter Fachkräfte gefüllt sein müsste? Und die Jungs, die sich für die Waffe nicht eignen, könnte man doch an die Altenheime übergeben. Gibt es im Kindergarten nicht auch einen Notstand? Wie geht es den Fabriken? 

Lesen Sie auch:

Ich habe meine Zweifel, ob die Wehrpflicht kommt. Ich glaube auch nicht, dass wir jetzt wirklich in den Krieg geschickt werden. Wir haben die Logistik und Ressourcen gar nicht, um eine Wehrpflicht auf die Beine zu stellen. Auch da wird die Politik wieder an ihrer Inkompetenz scheitern. Aber was mich wütend macht, ist die Art, wie darüber gesprochen wird. Die Anspruchshaltung, die man im politischen Berlin hat. Die Probleme der Gegenwart auf zukünftige Generationen zu verschieben, das ist das Lieblingsrezept dieser Koalition.

Und wie genau diese Generation zu sein hat, da ist man gerne flexibel. Links tut man so, als wären wir besser als unsere altmodischen Eltern und Großeltern. Große Revolutionäre, die für das Klima und gegen das Patriarchat kämpfen. Eine Generation von Greta Thunbergs. 

Vielleicht haben sie diese erfundene Version von uns sogar wirklich bewundert, aber respektiert wurden wir nie. Wir waren kleine Wunderkinder, dressierte Affen, die Klavier spielen können. Solange wir uns brav vermeintlich für die Themen interessieren, die die Erwachsenen von uns erwarten, sind wir beeindruckend und toll und die Spiegel-Kolumnisten können nicht genug von uns bekommen. 

Sobald diese tolle neue Generation rechts wird und die AfD wählt, sind sie nicht gut genug erzogen worden und Propaganda auf TikTok erlegen. Wir sind offenbar keine autonomen Wesen. Und wenn es die Ideologie gerade verlangt, opfert man uns bereitwillig. Was soll’s, dann nimmt man uns eben Jahre unserer Jugend, sperrt uns ein und zwingt uns Masken auf, weil wir sonst Opa töten.

Zu Fasching im Kindergarten waren wir Indianer ohne Pfeile, Piraten ohne Säbel, Ritter ohne Lanzen, Jedis ohne Lichtschwerter – weil Waffen böse sind und deshalb verboten waren. Heute sollen wir plötzlich ein G36 in die Hand gedrückt bekommen und wissen, was man damit macht. Von klein auf an wurde uns eingetrichtert, dass wir uns für unser Land schämen sollen, dass man die Deutschlandflagge höchstens zur WM tragen darf, viele haben die Nationalhymne nie gelernt. Heute macht man uns plötzlich Vorwürfe, wenn wir nicht bereitwillig für unser Vaterland sterben wollen. Kleinen Jungs wird von toxischer Männlichkeit erzählt, aber mit 18 soll das Militär sie zu Männern machen. Wir sind mit Teilnehmerurkunden aufgewachsen, Wettbewerbe wurden nach und nach abgeschafft und alle sind gleich schnell. Heute sollen wir plötzlich lernen, wie man um sein Leben rennt. 

Und die Lebenslügen einer gescheiterten Ideologie, darüber, dass wir ja gar keine Armee mehr brauchen würden – für die soll diese Generation jetzt auch aufkommen. Es geht ja offenbar. 

Werbung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Strafbare Inhalte, Beleidigungen oder ähnliches sind verboten (hier unsere Kommentar-Richtlinien). Kommentare sind auf maximal 1.000 Zeichen limitiert.

21 Kommentare

  • Einer der klügsten und wichtigsten Artikel, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, vielen Dank!

  • Besser hätte man diese Situation nicht beschreiben können. Ich frage mich nur, wie kommen wir je wieder aus dieser Lage wieder raus?

    • Da gibt es einiges: Sterben. Generalstreik, Revolution. AfD wählen. Auf die USA hoffen.
      Die großen Pläne der Mächtigen werden nun einmal verfolgt, entwickeln sich aber chaotisch. Planwirtschaft funktioniert nicht.
      Für die Menschen war es stets von Vorteil sich vorzubereiten um nicht zu den ersten Opfern zu gehören.

  • „Zu Fasching im Kindergarten waren wir Indianer ohne Pfeile, Piraten ohne Säbel, Ritter ohne Lanzen, Jedis ohne Lichtschwerter – weil Waffen böse sind und deshalb verboten waren.“
    Ja, so ist es! Als Vater zweier Jungen habe ich erleben müssen, wie denen jede Wehrhaftigkeit durch Erzieherinnen und Lehrerinnen ausgetrieben werden sollte. Sie sollten sich verhalten, wie Mädchenmütter es sich wohl wünschen. Bequem und lieb sein. „Gewalt ist keine Lösung!“, so das Mantra. Und nun importieren wir massenhaft Leute, die täglich beweisen, daß die Idee, der Klügere solle nachgeben, sehr oft zum Tod des Wehrlosen führt! Und was gedenkt man dagegen zu tun? Man hofft, die Gewalttätigen durch Ermahnungen und Zuwendung zu bessern! Es wird nicht funktionieren!

    • Auf den Punkt richtig.
      Der Spruch „Der Klügere gibt nach“ war für mich immer schon der größte Schwachsinn. Wir sehen das Ergebniss dieser Denkweise; die Doofen und Gewalttäter beherrschen unser Land.

  • BESTENS auf den Punkt gebracht! Toller Artikel!
    Vielen Dank!

  • Wirklich ein sehr guter Artikel.
    Die Dürre an Kommentaren zeigt es an: hier gibt es nichts zu diskutieren, zu widersprechen oder zu ergänzen.
    Nur vollumfängliche Zustimmung.

  • Liebe Frau David, Sie haben Recht. Die jungen Leute werden miserabel behandelt, respektlos, als blieben sie ewig klein und abhängig, Verfügungsmasse. Das ist in anderen, erfolgreicheren Ländern anders, das sollte man sich mal „kulturell aneignen“. Um so größer die Freude, dass es noch junge Leute gibt, die aufbegehren und sich selbstbewusst ins Geschehen mischen, wie das Team von Apollo News. Euch gehört die Zukunft, lasst sie Euch nicht nehmen! Und ich bete zu Gott, dass man nicht alle tüchtigen jungen Leute vertreibt, dann geht dieses schöne Land nämlich mal wieder für lange Zeit vor die Hunde…

  • Ein Text, der das Gerede von Generationengerechtigkeit Lügen straft. Ja, die Kinder müssen ausbaden, was die Eltern vergeigt haben. Aber nicht, weil der Klimatod bevorsteht, sondern aus ganz anderen Gründen.

  • Herausragende Argumentation! Wenn solches mehr und mehr zu lesen ist, werden die Argumente nicht mehr verschwiegen werden können.

  • Habe jahrzehnte die Uniform meines Landes getragen. Mir reichts.

  • Ich musste in den 80ern 20 Monate Zivildienst leisten. Glücklich war ich darüber nicht. Man kann damit leben, wenn das Land es auch zu schätzen weiß und dankt. Für ein Land, von dem man überzeugt ist, und für Menschen, denen man direkt helfen kann, kann man es sogar mit Überzeugung machen, am Ende hält es auch viele interessante Erfahrungen bereit, wenn man das richtige Einsatzfeld wählt.
    Heute kann ich jedem jungen Menschen, erst recht jedem jungen Mann nur raten, sehr gut zu prüfen, vor welchen Karren er gespannt werden soll.
    Die Opferung der Söhne für die Götter der Alten ist eine uralte abrahamitische Tradition.

  • Für jede PR-trächtige Show oder Interview reitet man auf die „Welle der Gleichberechtigung“.

    Komisch das dann beim „Dienen“ mit der Waffe man ca. 50% der Bevölkerung verzichtet bzw. ausgrenzt einer „Verpflichtung“ nach zu kommen.

    Hat man doch mutig vor 25 Jahren bis zum EUGh geklagt, gleiche Behandlung zu erfahren.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kreil-Entscheidung

    Aber auch mal abgesehen vom Geschlecht, wie sieht die „Gleichbehandlung“ aus wenn man sich (beim Volk ablehnende Haltung mehrheitlich) kriegstüchtig machen will (Aussage Pistorius https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw23-de-regierungsbefragung-1002264) aber dann NUR jene Zeit- und Berufssoldaten verpflichtend in Krisengebiete schickt und der Rest (Wehrpflichtige+Reservisten) es auf Freiwilligkeit beruht.

    Auch hat man politisch die Akzeptanz für das eigene Land Uniform anzuziehen und der Regierung zu dienen, „abtrainiert“. Ebenso seit Jahren statt Qualität gilt Quantität um die klaffenden Lücken zu füllen.

    • In einer enteierten Armee unter inkompetenter Führung einer Regierung zu dienen, die die Feinde mit dem Flugzeug aus dem Ausland herbeischafft, ist sinnlos. Meine Söhne bekommen die nicht.

  • ….im übrigen bin ich dafür, das Grüne,SPD und Linke unverzüglich ihre Kriegsertüchtigung nachholen müssen – Kiesewetter und Consorten an die Front. ( sehr frei nach Cato dem Älteren )

  • Es hing bei den ganzen konstruierten Themen noch nie um die Zukunft oder gar die Kinder. Diese wurden nur perfekt indoktriniert, dass sie für Dinge mit marschieren, die die alte Elite reicher machen auf Kosten der Zukunft.

  • Ich bin gedient und bin (trotz positiver Erinnerungen) gegen die Wehrpflicht, ausser im Verteidigungsfall. Trotzdem kann ein Gemeinwohl nicht existieren, wenn niemand es verteidigt. Greift der Russe an, dann müssen wir unser Land bis zur letzten Patrone verteidigen und vllt. sogar darüber hinaus. Denn wenn der Russe hier einmarschiert ist, dann wird aus den ganzen Lebensplanungen mit Ausbildung / Studium, Auslandsaufenthalten, Auto- und Hauskauf gar nix mehr. Solche Pläne kann man sich dann irgendwohin schieben.

  • Was sich gerade abspielt erinnert an das Ewige Drehbuch der Tyrannen und die Feigheit der Bürger:
    1. Freiheit abgeben, um dafür Sicherheit und Wohlstand zu behalten.
    2. Wohlstand abgeben, um dafür die Sicherheit zu behalten. Das nackte Leben.
    3. Und dann nehmen sie dir auf die eine oder andere Weise auch noch das Leben.

    Die einzige sichere Lösung ist, schon bei 1. nicht mit zu machen. Das war bei uns in aller Deutlichkeit der Sündenfall von Corona. Die Masse hat mitgemacht, deswegen werden jetzt alle gemolken und bald getötet.

    Den Lauf der Geschichte vorher zu ändern ist nicht unmöglich, aber sehr schwer. Es gibt wenige Beispiele.
    Was Hoffnung macht: wir erleben gerade eines dieser seltenen Ereignisse in den USA.

  • Die Deutschen an die Front, damit die Araber hier freie Hand haben und chillen können. Genau mein Humor. So sind sie halt die Internationalsozialisten. Gebt mal bei YouTube die besten Sozialisten aller Zeiten ein, da kommen gute und erhellende Videos.

Werbung