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NRW

Kaffeemaschine für 14.600 Euro, Bürostühle für 12.000 Euro: Rechnungshof rügt Duisburger Polizei

Das „Innovation Lab“ der Polizei Duisburg hat fast 15.000 Euro für eine Kaffeemaschine und 12.000 Euro für zwei Stühle ausgegeben. Dafür rügt sie nun der Landesrechnungshof – Rückendeckung erhält die Polizei jedoch von der Landesregierung.

Landesinnenministerin Herbert Reul verteidigte die Ausgaben der „Innovation Lab“

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Mit Geldern aus dem Landeshaushalt wurden im „Innovation Lab“ der Polizei Duisburg banale Haushaltsgegenstände für massive Kosten gekauft – das löste nun Protest vom Landesrechnungshof Nordrhein-Westfalen aus. Die Regierung verteidigt die Ausgaben vehement, wie die dpa berichtet.

So gab man 14.600 Euro für eine Kaffeemaschine aus; zwei Stühle mussten für insgesamt 12.000 Euro besorgt werden. Die Einbauküche im „Innovation Lab“ kostete derweil ganze 35.000 Euro. Für Videokonferenztechnik gab man unterdessen rund 3,7 Millionen Euro aus. Die Ausgaben wurden im Jahresbericht des Landesrechnungshofes dann angeprangert – als Beispiel für besonders hohe Ausgaben.

Doch für die Landesregierung gehen die Kosten in Ordnung – über die Luxus-Kaffeemaschine sagt man etwa gegenüber der dpa: „Es handelt sich also um ein Gerät, das gastronomischen Ansprüchen gerecht werden muss.“ So könne die Kaffeemaschine bei unterschiedlichsten Veranstaltungen und großen Besuchergruppen verwendet werden – zwischen 300 und 500 Personen im Monat würden das „Innovation Lab“ nutzen.

„Die räumliche und technische Ausstattung hat sich entsprechend daran orientiert“, heißt es dazu vom Landesinnenministerium. Innenminister Herbert Reul meint dazu: „Wenn es Optimierungsbedarf gibt, werden wir nachsteuern.“ Immerhin hat die verantwortliche Stelle, das Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste (LZPD), dem Landesrechnungshof für die Zukunft „Optimierungsmaßnahmen bei Haushalts- und Wirtschaftsführung sowie zum Controlling zugesagt.“

Von Anfang an hatte sich CDU-Innenminister Reul hinter das Projekt des „Innovation Lab“ gestellt – dort sollen Mitarbeiter „an Lösungen für Probleme der Zukunft“ forschen, „um die Polizei für die Herausforderungen von Übermorgen zu wappnen“, wie es in einer Pressemitteilung zur Eröffnung des Labors aus dem Jahr 2022 heißt. Das Labor wurde damals von Reul persönlich eröffnet. Bislang kamen aus dem „Innovation Lab“ jedoch keine bahnbrechenden Technologien.

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35 Kommentare

  • Da hat Reul wohl ein Auge zugedrückt. (-;

    • Schlingel, hast aber ‚Beleidigungen oder ähnliches‘ geschickt umgangen …

  • „So könne die Kaffeemaschine bei unterschiedlichsten Veranstaltungen und großen Besuchergruppen verwendet werden – zwischen 300 und 500 Personen im Monat würden das ‚Innovation Lab‘ nutzen.“

    Ein Betrieb mit 50 Mitarbeitern hat an den 22 Arbeitstagen sogar 1100 Besucher pro Monat und trotzdem steht na nur ne Jura oder WMF für ~1000€.

    Aber geschenkt – mich interessiert jetzt, was für eine kreative Ausrede die sich ausgedacht haben, warum sie Stühle für je 6000€ brauchen.

    • Ich hab jetzt mal recherchiert. Selbst mit einem Herman Miller, der Crème de la Crème was Bürostühle angeht, kommt man nicht auf diese Preisklasse. Dafür muss man edle Designobjekte von Design-Stars kaufen, z.B. den PK9 von Fritz Hansen. Stücke wie diese existieren für Oligarchen, Scheichs und Tech-Milliardäre. Und die Polizei Duisburg …

  • Herrlich wie überall gespart wird😉

  • Was macht der Reul eigentlich beruflich ?

    • weiß ich leider nicht.

  • Eine normale Kaffeemaschine gibts bei Temu für 14,50 €.

    • … dafür gibt‘s bei der Polizei nicht mal einen Kaffee…. 😉

      • Bei Temu gibts einen Wohnzimmerstuhl ab 56 € und einen Bürostuhl ab 85 €. 🤣

        3
  • Ich hatte mich schon in einem anderen Artikel bei AN zu dem Thema geäußert.

    Sie schreiben ‚… zwei Stühle a 6.000 _ = 12.000 €‘. Da ich mich in der Branche auskenne, was sollen das für „Stühle“ sein. … Bei Sesseln wäre die Summe nachvollziehbar. Aber bei Stühlen?

    Ich kenne einige Ital. Polstermanufakturen, bei den kostet ein Sessel schon mal 6/7 tausend Euro. … Also ich bitte bei Stühlen um Aufklärung.

  • Und Balweg war wegen einer Hundematte und Duftspray im Wert von ca. 20 Euro 9 Monate in U-Haft. Was sind da schon zwei Stühle für 12.000 Euro?

    Dieser Staat ist eine Bananenrepublik geworden.

  • Da ich mir kaum vorstellen kann dass ein Bürostuhl 6.000 Euro kostet ist das wohl wieder den externen Beratern und evtl. irgendwelchen Freundeskreisen zwischen Politikern und der Firma die die herstellt zuzurechnen. Nur ne Vermutung aber anders sind derlei Preise nicht möglich. Ich arbeite als Kaufmann für Büromanagement und habe auch mal Angebote diesbezüglich verglichen, es gibt nicht annähernd so teure Stühle die diesen Zweck erfüllen

    • kickback

      und so…….

  • Ich glaube mein Schwein pfeift. Das geht bedeutend billiger. Wir hatten uns zwei Kaffeemaschinen (mit jeweils zwei 2,5l Metallkannen privat beschafft, die den ganzen Tag liefen für 80 Personen täglich also pro Monat 1600 Personen. Die haben Stückpreis 150 Euro gekostet.

  • In Duisburg ist man wohl versehentlich auf eine Goldmine getreten?
    Von meinen letzten dienstlichen Aufenthalten dort habe ich das ganz anders in Erinnerung…

  • Weiß ja nicht vielleicht sind das Fördermittel und die müssen weg. Sonst verfallen die! Trotzdem unverschämt.

  • Duisburg ist eine alte Arbeiter- und Einwandererstadt. Da haben immer Menschen gelebt, die einfach waren und das Herz auf dem richtigen Fleck hatten. Schämt euch!

  • Für den Vorzeigestuhl schlechthin, den „Silver“ von Interstuhl kann man je nach Ausführung an den 6000 Euro kratzen. Alles kein Ding. Vielleicht nicht ganz so bequem wie ein „Embody“ von Herman Miller, dafür sieht er aber nicht aus, wie aus dem 3D-Drucker 😉

    Und bei den Kaffeemaschinen ist das für große Gastrogeräte kein ungewöhnlicher Preis. Je nachdem, was da an Kaffee am Tag durchläuft, ist das Ding wirtschaftlicher als ein vermeintlich billiger Vollautomat, der nach 3 Monaten Dauerbetrieb die Hufe reißt.

    • 300 bis 500 Menschen pro Monat sind kein Dauerbetrieb. Vielleicht trinkt ja auch gar nicht jeder Kaffee. Bleibt immer noch zu erklären, wieso es ein Vorzeigestuhl sein muss und ein gewöhnlicher Stuhl (wie in der Pöbel nutzt) nicht ausreichend ist.

      • Wie gesagt, bei der (vermutlichen) Gastro-Kaffeemaschine habe ich nicht so das Problem. Welcher Hintern sich da jetzt auf einem 6000-Euro-Stuhl breitsitzen darf, wäre aber schon interessant zu wissen.

        0
  • Auf der Internetseite dieser komischen Einrichtung ist ein nichtssagender Text und ein Terminhinweis für Mittwoch, 19. Januar 2022.

    https://polizei.nrw/innovationlab

  • „Innovation Lab“?
    Das soll wohl ein Witz sein. Was kann diese Kaffeemaschine denn so innovatives? Als ich noch Einbauküchen verkauft hab, hat man für den Preis 10 Küchen bekommen. (zumindest kleine für eine Polizeiwache ausreichende)
    Es wird Zeit, daß Trump in Duisburg gewählt wird.
    (Ich mein natürlich die Monique Trump von der AfD)

    • Es geht hier nicht um eine kleine Polizeiwache. Dort stehen vermutlich eher normale Kaffeemaschinen oder gar welche, die von den Polizeibeamten selbst angeschafft wurden.
      Hier geht es um die Ausstattung des „Innovation Lab“ beim „Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste“. Leider vermischt die Presse – auch die kleinen unabhängigen Medien – die Bezeichnungen, so dass der Leser meinen könnte, es sind die Polizeibeamten, die man von der Straße kennt, die sich sowas gönnen. Dennoch steht die steht die Ausgabe für die Ausstattung dieser Behörde natürlich in keinem vernünftigen Maß.

      • Sie haben schon recht und ich hab schon gecheckt, daß es nicht um eine kleine Polizeiwache geht. Mir ging es darum den Preis in eine fassbare Relation zu setzen. Das Endergebnis ist jedenfalls schlicht Kaffee. Ich kenne dieses Lab nicht und weiß nicht ob da wirklich täglich 200-500 Menschen damit versorgt werden müssen, aber selbst modernste Gastronomiemaschinen kosten nicht soviel. Da hätte er zu dem Preis mindestens 3 davon anschaffen können.
        Welche Innovationen es bei der Polizei geben könnte um einen derartigen Personal und Kostenaufwand zu rechtfertigen wird uns wohl beiden ein Rätsel bleiben.

        5
      • Und den in dieser Hinsicht indolenten Naturwissenschaftlern, die man eigentlich insgeheim eher belächelt, teilweise gar verachtet, hat man dann auch noch den Begriff des „Labors“ geklaut.
        Innovation Lab, fast auch schon ein Pleonasmus, klingt allerdings auch wiederum ziemlich nach dem heute üblichen Blafasel, mit dem yt-Kanäle benannt werden.

        5
  • Die Herrschaften wollen doch angemessen sitzen und nicht wie der gemeine Pöbel.

  • Wegen mir koennen sich das gerne die Polizisten kaufen, in Duisburg meine ich ist der Job nicht einfach. Ist auchdeshalb fuer mich ok, wenn ein Kanzleramtsbau 770 Millionen kosten soll usw

    -16
    • OK und wieviel Steuern geben Sie jeden Monat zu diesem Ausgabewahnsinn ab, wen es für Sie OK ist?

      • Vermutlich nur die Mehrwertsteuer und die zahlt bei ihm eh der Staat.

        1
  • Als wenn auch nur einer der ganzen Pfeifen die dort ein und aus gehen, jemals diese Kaffeemaschine bedienen könnte.

  • Hauptsache, der Steuerzahler, der das Ganze finanziert, muss den Gürtel enger schnallen und kann für seine Familie und sich vielleicht nicht mal mehr einen Urlaub bezahlen oder ordentliche Lebensmittel auf den Tisch stellen. Die selbsternannte Elite Deutschlands, die „unsere Demokratie“ verteidigt, darf natürlich wie die Made im Speck leben. Da muss halt eine Kaffeemaschine 15 000 Euro kosten und auf normalen Stühlen für 30 Euro sitzen geht natürlich nicht. Ist doch ganz klar.

  • Ist das der Clanjäger?

  • Solange es noch das Geld anderer Leute auszugeben gibt, wird sich in diesem
    Drecksland nichts ändern.

  • wenn Apollo nicht zensieren würde wie China und Nordkorea

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