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40 Prozent weniger

Audi verzeichnet massiven Gewinneinbruch: Das sind die Gründe

Der Gewinn von Audi ist im ersten Halbjahr stark eingebrochen. Der Rückgang ist Teil eines hartnäckigen Negativtrends: Akut verstärken nun der schwache Absatz in China, Trumps Zollpolitik und ein laufender Konzernumbau die Belastungen.

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Beim Autobauer Audi bleibt die Lage angespannt. Das erste Halbjahr verlief erneut enttäuschend: Nach Steuern blieben dem Unternehmen lediglich 1,3 Milliarden Euro Gewinn – ein Einbruch von 37,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit schließt Audi das erste Halbjahr zum dritten Mal in Folge schwächer ab als im jeweiligen Vorjahr.Besonders drastisch wirkt der Gewinneinbruch im Rückblick: Noch 2022 erzielte der Konzern mit Hauptsitz in Ingolstadt einen Jahresgewinn von 4,4 Milliarden Euro.

Angesichts der aktuellen Entwicklung hat Audi auch seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr nach unten korrigiert. Der Umsatzausblick wurde um 2,5 Milliarden Euro reduziert – auf nun 65 bis 70 Milliarden Euro. Auch bei der operativen Marge rechnet man mit spürbaren Einbußen.

Die Zollvereinbarung zwischen der EU und den USA sei in den aktuellen Zahlen allerdings noch nicht berücksichtigt, wie Finanzvorstand Jürgen Rittersberger im Gespräch mit dem Spiegel erklärte. Man prüfe derzeit die Auswirkungen. Ab dem 1. August gelten Zölle in Höhe von 15 Prozent auf den Großteil der EU-Exporte in die USA – anstelle der bisherigen 27,5 Prozent. Darunter fallen Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte. 

Auch wenn der US-Protektionismus Audi weiterhin schadet, könnte sich die neue Regelung dennoch leicht positiv auf die Bilanz des Autobauers auswirken. Allein die im Frühjahr dieses Jahres erhobenen Zölle belasteten Audi mit zusätzlichen 600 Millionen Euro, erklärte Rittersberger.

Auslands-Absatz schwach

Neben der Zollproblematik liegt der Hauptgrund für den Gewinneinbruch im rückläufigen Absatz – vor allem im schwächelnden China-Geschäft. Im ersten Halbjahr verzeichnete Audi einen Absatzrückgang von rund 10 Prozent auf knapp 288.000 Fahrzeuge im Reich der Mitte. Besonders stark betroffen waren dabei Elektroautos. Audi konnte in China gerade einmal rund 8.000 E-Modelle absetzen.

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Insgesamt gingen die weltweiten Auslieferungen in den ersten sechs Monaten um 5,9 Prozent zurück – auf 783.531 Fahrzeuge. Auch in Nordamerika (ohne Mexiko) fiel der Rückgang mit 9 Prozent auf knapp 99.000 Fahrzeuge deutlich aus. Auch hier sanken die Elektroauto-Auslieferungen besonders stark. In Deutschland hingegen konnte Audi rund 103.000 Fahrzeuge absetzen – ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. In Westeuropa fiel das Minus mit 4 Prozent auf rund 232.000 Fahrzeuge moderater aus als in Amerika oder China.

China-Druck bleibt Faktor

Dass Audi vor allem in China solch enorme Absatzverluste hinnehmen muss, liegt in erster Linie an der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit der VW-Tochter gegenüber chinesischen Herstellern. Trotz zahlreicher Modellneuerungen und Partnerschaften mit lokalen Anbietern wie SAIC gelingt es Audi bislang nicht, preislich mit den stark expandierenden E-Auto-Herstellern aus China wie BYD, NIO, Chery & Co. mitzuhalten.

Chinesische Hersteller können Elektrofahrzeuge im Durchschnitt zwei- bis dreimal günstiger produzieren, als die deutsche Konkurrenz. Das liegt vor allem daran, dass China deutlich vorteilhaftere Standortbedingungen bietet als Deutschland, wo Audi den Großteil seiner Fahrzeuge produziert.

So betragen die Löhne in China, im Vergleich zur deutschen Autoindustrie nur einen Bruchteil. Auch die Energiepreise und der bürokratische Aufwand sind deutlich niedriger. Hinzu kommen geringere Unternehmenssteuern, staatliche Subventionen sowie ein erleichterter Zugang zu zentralen Rohstoffen wie Seltenen Erden, auf die chinesische Hersteller nahezu uneingeschränkt zugreifen können.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich China in einer anhaltenden Deflationsphase befindet, in der viele Verbraucher größere Anschaffungen wie teure deutsche Autos aufschieben – in Erwartung weiter fallender Preise.

Zudem liegt Audi – und der VW-Konzern insgesamt – technologisch, insbesondere im Bereich Software, spürbar hinter der chinesischen Konkurrenz zurück. Neue Plattformen und digitale Systeme kamen zuletzt oft verspätet auf den Markt oder galten bereits bei Einführung als überholt. Auch das mindert die Attraktivität der Modelle gegenüber den Angeboten aus China spürbar.

E-Umbau schadet Audi

Ein weiterer Faktor, der zum aktuellen Gewinneinbruch beiträgt, sind laut dem Finanzvorstand des Autobauers aus Ingolstadt, die erheblichen Aufwendungen im Zuge der Konzernneuausrichtung. Audi hatte im Frühjahr bekannt gegeben, bis 2029 rund 7.500 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen – hierfür wurden bereits entsprechende Rückstellungen gebildet. Hinzu kommen umfassende Anpassungen in der Produktionsstruktur: Die Werke müssen auf die Fertigung von Elektrofahrzeugen umgestellt werden, was auch umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen für die Belegschaft erforderlich macht. Insgesamt schlugen diese Restrukturierungsmaßnahmen im ersten Halbjahr mit rund 600 Millionen Euro zu Buche.

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59 Kommentare

  • Die Konzernleitung fährt das Unternehmen im rotgrünen Klimazug in die Pleite.
    Wie auch VW und andere „Musterschüler“.

    • Unterwerwandert von WEF young leader Denke.

  • Antwort von ChatGpt zu Aussagen des Audivorstand zu Verbrenner.
    Mehr muss man nicht wissen, zu der Ursache der Zahlen.
    Audi-Vorstände – insbesondere die ehemaligen CEOs Markus Duesmann und aktuell Gernot Döllner – haben in den letzten Jahren mehrere klare Aussagen zum Thema Verbrennungsmotoren (ICE) getroffen:
    Markus Duesmann (bis 2023)
    **„Unser Abschied vom Verbrenner steht fest.“** (Handelsblatt, März 2023)
    Audi plane, ab 2026 keine neuen Modelle mit Verbrennungsmotoren einzuführen.

  • Wetten, dass den Herren bei Audi nichts Besseres einfällt, als die ohnehin absurden Preise weiter anzuheben?

    • Von irgendetwas müßen die horrenden Vorstandsgehälter gestemmt werden . . .

  • Ich musste gerade an den Satz denken, Hochmut kommt vor dem Fall. Ich war überzeugter Audi Fahrer, musste jedoch in den letzten Jahren erleben, dass die Audi Werkstatt immer arroganter und teurer wurde
    Und das der verbaute TSFI Motor von Werksseite aus Mängel aufwies, wofür sich Audi allerdings nie zuständig fühlte. Lange Rede, kurzer Sinn, mit kommt kein neuer Audi mehr in die Garage.

    • Ich fahre auch grad meinen letzten…

  • Obwohl die so gute Einstiegspreise haben 😀

  • Tja, dann sollten Audi & Co. noch mehr überteuerte Elektrofahrzeuge anbieten, die keiner kauft…..

    • autofahren ist kein menschenrecht.
      nach dieser devise des WEF richtet sich die EU.
      deshalb ist autiondustrie unwichtig.
      fuer den ubergang gibt es ausreichend chinaware.
      langfristig nur noch lastenraeder und staatlich gesteuerte selbstfahrende mobile.
      wer derzeit keine fahrende ueberwachungsanlage kaufen will, geht demnaechst eben zu fuss.
      wie schnell ein tankverbot fuer verbrenner aus dem hut gezaubert werden kann, hat uns indien gezeigt.

      • Hat in Indien aber auch nicht geklappt, betraf auch nur einen Bundesstaat. Der mussze das Verbot angesichts von Massenprotesten ganz schnell wieder zurückziehen

        7
  • Audi war ein Two-Hit-Wonder. Das erste war der Audi 100/200 (C3) von 1982, das zweite der Audi 80/90 (B3) von 1986.

    • Made n germany – deutsche Normwertstofferhaltung.

  • Die Gründe sind Robert und von der Lügen.

  • Grund Nr. 1: Klimaschwachsinn
    Grund Nr. 2: Einkommenseinbruch in der Bevölkerung
    Grund Nr. 3: Preisexplosion in der Produktion
    Grund Nr. 4: Bessere fremdländische Fahrzeuge für viel weniger Geld
    Grund Nr. 5: viel zu kleine Cojones im Umgang mit der EU
    Grund Nr. 6: absolut Null Interesse an Kundenwünschen
    Grund Nr. 7: absolut Null Interesse am Schutz des Kundenstammes

    Was gibt es da groß zu analysieren?

  • In einem Jahr würden sie jubeln, wenn sie diese Gewinne noch hätten.

    Denn weder die Firmen werden bessere Zeiten erleben, noch die Kunden haben bessere Bedingungen und Gelder.

    Auslandsmärkte kann man langsam auch den Rückzug machen, Asien, Afrika keine Chance, lediglich Westeuropa und USA/Kanada. Jedoch ein Überleben ist nicht nach 2027, spätestens 2030-2035 Utopie.

    Massenproduktion für Abstell-Parkplätze lohnt nicht. Einzig Luxusauto Lamborghini hat noch als Klientel Absatzmarkt.

    Von Massenproduktion zum Nischenprodukt.

  • Ich hab generel das Problem, das ich auf den Neuwagenmarkt kein für mich brauchbares Auto mehr finde. Kein Auto nimmt es mit meinen alten Wagen auf. Von daher fahre ich meinen alten weiterhin und repariere ihn so gut es geht. Die neuen Autos werden einfach nur noch schlechter und dabei auch noch teurer.

  • VW wird über kurz oder lang in die roten Zahlen gehen und wenn sie den Kurs nicht bald ändern von den Chinesen übernommen.

  • Plastikwoke bricht schneller. Gut Nächtle.

  • Wie sagte Tom Hanks im Film »A Man Called Otto« sinngemäß? Vier Nullen im Logo und etliche weitere im Vorstand

    • Das sagte er nicht . 4 Nullen am Auto und eine sitzt darin.

  • „… preislich mit Chery & Co mithalten …“

    AUDI istt sich als Premium-Hersteller etabliert, Chery baut hauptsächlich billig Autos der Kompakt- und Mittelklasse sowie SUVs.

    Der Vergleich ist also ungeeignet. „In 2023, Audi sold 729,042 vehicles in China, including Hong Kong and Macau, marking an increase from 642,548 vehicles in 2022 … (…) Audi’s success in China is partly attributed to its strong local production, including models like the Audi Q3 and Q5, and the Audi A3 Sedan.“

    Die Frage ist also, was 2024 und danach im China-Markt passierte. Die Kosten werden sich kaum so schnell verändert haben.

    Quelle https://www.goodcarbadcar.net/audi-china-sales-figures/

  • Erst hat Deutschland der ganzen Welt gezeigt wie es geht, nun hängt die ganze Welt Deutschland ab. Zum Glück gab es keine Warnungen aus allen möglichen Richtungen, so das man sich jetzt überrascht geben kann.^^

  • Zwar vollzog der Volkswagen-Konzern, dem neben anderen Marken auch Audi angehört, bereits in den frühen 1990er Jahren „autoritativ“ (D’Alessio et al., 2000: 11) eine Setzung. Bis heute ist aber versäumt worden, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Anstatt also im Detail durchzubuchstabieren, was dafür jeweils zu tun und zu lassen ist, blieb das für den Bestand des Unternehmens maßgebliche Feld fortwährend unbestellt. Es kommt dann nicht von ungefähr, wenn inzwischen keine nennenswerten Erträge mehr eingefahren werden können. Es rächt sich nunmehr bitterlich, dass allen voran die Industriegewerkschaft Metall, die betrieblich dort im Verein mit dem Land Niedersachsen das Sagen hat, sich leichtfertig den enorm teuren Luxus leistete, in der Vergangenheit die seitdem etliche Male wiederholten Warnungen vor überaus weit in die Tiefe der Verhältnisse reichenden Verwerfungen einfach in den Wind zu schlagen.

  • Vereinfacht ausgedrückt ist es halt saublöd, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das andere erheblich besser können und dafür das Produkt, wo man konkurrenzfähig gewesen wäre, abzuschaffen.
    Die Entwicklung von Brennkraftmaschinen kommt auch nach D nicht mehr zurück, seit Jahren gibt es keine Patentanmeldungen auf dem Gebiet mehr, somit ist der Geschäftszweig mit allen Konsequenzen für die deutsche Gesellschaft nachhaltig zerstört.

  • Liebe Audianer*innen,
    „Vorsprung durch Technik“ war vielleicht doch besser als Gendern…

  • Qualität und Technik sind bei Audi allerhöchstens nur noch Durchschnitt. Im Gegensatz zu den Preisen, die sind natürlich spitze. Da greift außer dem Marken – Dödel nur noch Firmen Leasing zu. Weltweit nützt das aber nichts. Denn da wird eher auf Preis/Leistung geschaut.

  • Und wieviel Geld hat Audi im August-Horch-Museum in Zwickau versenkt? Da wurden 100 Jahre alte Schätzchen restauriert- wer soll das bezahlen?

    • Im August-Horch-Museum wurde sogar ein Auto gezeigt, das hat ein Waschbecken- nach der Reparatur des Autos kann man eine Klappe öffnen und das Waschbecken kommt zum Vorschein. Da kann man sich nach der Auto-Reparatur gleich die dreckigen Hände waschen. Vielleicht sollten solche Waschbecken wieder verbaut werden? Es wäre ein Alleinstellungsmerkmal.

  • Weniger China, Trump, oder Putin.
    Mehr Habeck, Merkel, Scholz, Merz, vonderLeyen, E-stupidity, und nicht zu vergessen AUDI ist selbst fuer ihre Taten verantwortlich.
    Jetzt koennen sie alle noch auf „systemrelevant“ machen …….

  • Abgesehen von den ganzen Problemen gehe ich aber stark davon aus daß bei AUDI weiterhin und um jeden Preis gegendert wird. Wenigstens da muß AUDI Haltung und Stärke zeigen. Es geht auch um die Einträge in späteren Geschichtsbüchern wie:
    „Aufstieg und Fall von AUDI“.

  • Sowas kommt unweigerlich, wenn man jeden links-grünen Blödsinn mitmacht.
    „Gestern noch auf stolzen Rossen – heute steht das Pferd bim Stall.“

  • Dann hört mit dem bescheuerten E-Schrott auf ! Macht wieder anständige Benziner/Diesel !

    • Und wenn die Chinesen lieber ihre eigenen billigen Autos kaufen? E und Benziner?

      -12

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