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Rückführungen

Gespräche im Hotel Adlon: Deutschland trifft Taliban-Vertreter in Berlin

Die Bundesregierung lotet mit Mittelsmännern der Taliban Gespräche über dauerhafte Rückführungen afghanischer Flüchtlinge aus. Einem Medienbericht zufolge traf man sich im Hotel Adlon mit dem ehemaligen Präsidenten Hamid Karzai.

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Im Hotel Adlon kam es zu einem Gespräch zwischen der Deutschland und Vertretern der Taliban

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In der Bundesrepublik leben derzeit etwa 420.000 afghanische Flüchtlinge, laut Ausländerzentralregister sind 11.423 von ihnen ausreisepflichtig, davon 9.602 mit Duldungsstatus und 1.821 ohne Aufenthaltsstatus. Nachdem Union und SPD im Koalitionsvertrag eine Rückführung „beginnend mit Straftätern und Gefährdern“ vereinbart hatten, laufen nun offenbar konkrete Gespräche über eine dauerhafte Lösung – mit Vertretern der Taliban-Regierung.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sprach sich bereits gegenüber dem Focus für direkte Verhandlungen mit den Taliban aus: „Nach wie vor braucht es Dritte, um Gespräche mit Afghanistan zu führen. Eine Dauerlösung darf das so nicht bleiben.“ Wie der Behördenspiegel berichtet, befinden sich derzeit zwei Emissäre der Taliban-Regierung in Deutschland, um „Kooperationsmöglichkeiten auszuloten“.

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Da führende Taliban-Funktionäre aufgrund internationaler Haftbefehle nicht selbst verhandeln können, kommen nun offenbar frühere afghanische Amtsträger zum Einsatz. Wie die Bild berichtete,traf sich der ehemalige afghanische Präsident Hamid Karzai mit dem früheren deutschen Innenstaatssekretär und Ex-BND-Chef August Hanning im Berliner Hotel Adlon. Hanning bestätigte das Treffen: „Bei einem vertraulichen Treffen im China Club kam es zu einem intensiven Austausch zwischen Karzai und mir.“ Auch der deutsche Stadtplaner Manfred Osterwald soll anwesend gewesen sein.

Laut Hanning übernimmt Karzai trotz seines Rückzugs aus dem Amt im Jahr 2014 weiterhin eine zentrale Rolle als Vermittler. Er verfüge über „enge Kontakte zu den aktuellen Machthabern und ist mit den erforderlichen Befugnissen ausgestattet, um Gespräche mit der deutschen Seite zu führen“. Thema des Treffens war unter anderem eine mögliche strategische Partnerschaft zwischen Deutschland und Afghanistan, insbesondere im Hinblick auf die „humane und geordnete Rückkehr afghanischer Staatsangehöriger“. Karzai habe dabei betont, dass Rückführungen nur unter „Respekt vor der Menschenwürde“ erfolgen dürften.

Auch wirtschaftliche Interessen standen im Raum. Diskutiert wurden sowohl die Armut Afghanistans und der Mangel an Investitionen als auch die reichen Rohstoffvorkommen des Landes. Ein erneutes Treffen mit Karzai in Berlin ist laut BILD für August geplant.

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Zwischen 2016 und 2021 hatte Deutschland rund 1000 Afghanen abgeschoben, überwiegend in Sammeltransporten. Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 wurden Abschiebungen jedoch ausgesetzt. Erst Mitte 2024 kippte Innenministerin Nancy Faeser den Abschiebestopp. Ein erster Sonderflug brachte 28 Straftäter und Gefährder nach Afghanistan.

ha

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26 Kommentare

  • Wurde extra ein Raum zur Moschee umgewidmet, oder gibt es die im Adlon sowieso schon? Oder waren die Taliban in einigen der wahrscheinlich 3-4 Dutzend ringsum?

    • Ob auch politisch aktive Frauen bei den Verhandlungen anwesend sein?

      • Und Udo? War der auch dabei: „Ey Mann, alles klar, mach Dein Ding ey und schlör Likör!“?

        2
  • “Das Ziel des Lebens besteht nicht darin,
    auf der Seite der Mehrheit zu stehen,
    sondern zu vermeiden,
    sich in den Reihen der Wahnsinnigen wiederzufinden“

    Marcus Aurelius
    (121 bis 180 n.Chr.)

  • Treffen im Hotel Adlon – gehts auch eine Nummer kleiner?
    Wieviel Millionen Euros muss wohl Dummland an die Taliban zahlen, damit die ihre tausenden verhinderten Fachkräfte wieder einreisen lassen und was ist mit denen ohne Papiere?
    Die Syrer und Afghanen in meinem Wohnblock haben alle einen deutschen Pass und lachen sich kringelig. Die kamen während der Bärchen-Wurfaktion am Hbf an.

    • Und meine syrischen Freunde sind Kollegen, die sogar AfD-Wähler und Rassisten behandeln!

    • Tausende werden es sicher nicht, vielleicht ein paar hundert für viele Millionen die auf Privatkonten der Taliban gehen. Dafür kommen aus Pakistan ein paar Tausend via Flugzeug.

  • Konnte man keinen anderen, diskreteren Ort finden als ausgerechnet eines der ersten Hotels am Platz?
    Das zeigt leider wieder, dass uns jedes Maß ist verloren gegangen ist.

  • Erst einmal sind solche Gespräche erstrebenswert und notwendig. Die nachfolgenden Maßnahmen werden zeigen, ob sie auch erfolgreich oder reine Augenwischerei waren.
    Bei aller Kritik an der Regierung und dem Bundeskanzler, muss man trotzdem anerkennen, dass es Minister gibt, welche doch einiges besser als ihre Vorgänger machen.

  • Das kostet wieder. Umsonst macht der Tali doch nichts. Denke wird nur noch um die € Höhe Pro Person gefeilscht. Ratet mal wer am längeren Hebel sitzt und unsere Verhandlungskünstler werden es abnicken und es dem Volk als großen Wurf verkaufen.

  • Terroristen unter sich. Wie schön. Und dann im Adlon auf Steuerzahlerkosten einen Schampus. Na dann Prost.

    • Na Na! Die Taliban sind im Gegensatz zu denen hier die Regierung die sich das Volk wünscht.

    • Für die Taliban gibts Pfefferminztee und Halal-Fleisch.

  • vor Monaten hieß es überall, dass 100 000nde ausreisepflichtige sich in diesem Land aufhalten. nun sind plötzlich nur noch knapp 12.000 . die nächste verars…. .

  • Wie wäre es – für den Anfang – mit drei Milliarden deutschen Steuergeldes? Zwei davon sofort, die dritte nächste Woche. Und Anfang August „verhandeln“ wir wieder – einverstanden?

  • Ich erinnere mich gerade an den Aufschrei der Etablierten als eine AFD-Abordnung bei Assad war und über Rückführung von Syrer sprach. Aber Verhandlungen mit den Taliban im Adler ist was anderes.

    • Im Adlon..

  • Ich bin gegen Rückführung, muss ich denen auch noch die Heimreise bezahlen? Es ist mir auch schnuppe wo die sind, hauptsache nicht in Deutschland.
    Abschiebeknast bis irgendwelche „Familie“ sie rauskauft und das Flugticket bezahlt oder eben bis dahin Arbeiten um sich die Ausreise leisten zu können.

    • Wissen Sie überhaupt was der Abschiebeknast kostet? Nach wenigen Tagen Unterbringung dort, könnten sie von dem Geld locker den Rückflug bezahlen. Rückführungen kosten, sind aber trotzdem mittelfristig sehr viel günstiger als nichts zu tun. Das wäre auch so, wenn Sie noch ein Taschengeld oben drauf legen.

  • Tja, Brandmauern sind eben nur für die gefährliche AfD unabdingbar, nicht für die vergleichsweise harmlosen Taliban.

  • „Eines Tages werden Millionen von Männern die südliche Hemisphäre verlassen, um in die nördliche Hemisphäre zu gelangen. Und sie werden nicht als Freunde dorthin gehen. Sie werden dort vielmehr eindringen, um diese Länder in Besitz zu nehmen. Und sie werden diese mit ihren Söhnen erobern. Die Gebärmutter unserer Frauen werden uns den Sieg geben.“ — Houari Boumedienne

    • Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.

  • Merz und Co arbeiten massiv an der Rückführung von Afghanen und auch wieder nicht Recht. So langsam frag ich mich, ob ihr hier ein Ei auf dem Kopf habt.

  • Da bin ich gespannt, der Mann meiner Bekannten kam in den 90er Jahren als Kleinkind aus Afghanistan, in den Papieren wurde dann aus Ali baba einfach ein Mohammed, er kam mit 8 Geschwistern und viele haben Sozialhilfe bekommen und haben jetzt jede Menge Immobilien wie z.b einen Edeka. Ihr Wunsch seit Jahren ist es ein eigenen Clan zu haben, Kontakt zusammen gebrochen, sie ist konvertiert und ist dermaßen hörig, dass mir anders wird. Alle 2 Jahre sollen die Kinder kommen , erwünscht sind 9 bis 11 Kinder

  • Hoffentlich sagen die nicht das Zauberwort „ASYL“ und bleiben direkt hier.

  • Würde die AFD regieren, wären die sicher in Afghanistan einmarschiert und hätten das mit der Rückführung anders klar gemacht, oder?

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