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Lagebild des Innenministerium

7.000 Straftaten: Clan-Kriminalität in NRW nimmt drastisch zu

Die Clankriminalität in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr deutlich auf 7.000 Straftaten gestiegen. Innenminister Herbert Reul führt dies jedoch nicht auf die immer aggressiver auftretenden Clans, sondern auf die verbesserte Ermittlungsarbeit der Polizei zurück.

NRW-Innenminister Reul

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Die Kriminalität, die türkisch-arabischen Clans in Nordrhein-Westfalen zugerechnet wird, ist im vergangenen Jahr auf 7.000 Straftaten gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr hat die Clankriminalität damit um 6,5 Prozent zugenommen. Dies geht aus dem neuen Lagebild zur Clankriminalität hervor, das NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Düsseldorf präsentierte.

Knapp ein Drittel der Straftaten (2.145) entfielen auf Rohheitsdelikte sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Zudem wurden 1.429 Fälle von Körperverletzung registriert. Auch kam es zu insgesamt 579 Drogendelikten. Dies entspricht rund acht Prozent aller im Rahmen der Clan-Kriminalität erfassten Straftaten.

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Etwa 15 Prozent der Taten (insgesamt 1.099) waren Vermögens- oder Fälschungsdelikte. Darüber hinaus wurden 887 Diebstähle und 714 Verkehrsdelikte verzeichnet. Rund 1.200 Taten fielen in den Bereich der schweren Kriminalität, darunter gefährliche Körperverletzung, Raub und Schutzgelderpressung. Auch wurden zehn Tötungsdelikte registriert. Zudem werden inzwischen 118 Nachnamen (statt 116 im Vorjahr) mit dem Clan-Milieu in Verbindung gebracht.

Die Zunahme der registrierten Straftaten ist Innenminister Reul zufolge jedoch nicht auf die immer aggressiveren Clans zurückzuführen, sondern liegt an der verbesserten Aufklärungs- und Ermittlungsarbeit der Polizei. Im Jahr 2023 führte die Polizei Nordrhein-Westfalen insgesamt 423 Razzien gegen Clankriminalität durch und kontrollierte dabei fast 1.000 Objekte, darunter Shisha-Bars, Gaststätten und illegale Glücksspielstätten. Die Beamten erstatteten über 600 Strafanzeigen und verhängten mehr als 1.000 Verwarngelder. Zudem wurden 225 Objekte geschlossen.

Es konnten etwa 4.200 Tatverdächtige ermittelt werden. Der Großteil von ihnen besaß die deutsche Staatsangehörigkeit (2.183). Zudem waren 770 Tatverdächtige syrische Staatsbürger, 580 hatten einen libanesischen Pass und 407 einen türkischen. Bei weiteren Verdächtigen war die Staatsangehörigkeit unklar oder sie waren staatenlos. „Der Kampf gegen Clankriminalität ist noch nicht gewonnen“, so Innenminister Reul.

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