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Pleitewelle

550 Jobs stehen auf dem Spiel: Maschinenbauer Kolbus ist insolvent

Der traditionsreiche Maschinenbauer Kolbus hat Insolvenz angemeldet. Die 550 Mitarbeiter erhalten in den nächsten drei Monaten Insolvenzgeld, die Zukunft des Unternehmens ist jedoch noch ungewiss.

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Quelle: Autor, Wikimedia Commons via CC-BY-SA 3.0 DE

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Der traditionsreiche Maschinenbauer Kolbus mit Sitz im ostwestfälischen Rahden hat Insolvenz angemeldet, die Zukunft der 550 Mitarbeiter ist bislang ungewiss. Das Verfahren soll in Eigenverwaltung abgewickelt werden – dadurch bleibt Geschäftsführung weiterhin im Amt. Das Verfahren wurde bereits am vergangenen Freitag beim Amtsgericht Bielefeld angemeldet, wie das Westfalen-Blatt berichtet.

Kolbus, dessen Anfänge im Jahr 1775 in einer kleinen Dorfschmiede liegen, hat sich im Laufe der Jahrhunderte einen Namen gemacht. Die Spezialisierung auf Buchbindereimaschinen führte das Unternehmen an die Spitze der Branche, bis hin zum Status eines Weltmarktführers. Noch im Jahr 2020 konnte Kolbus einen Umsatz von rund 60 Millionen Euro verzeichnen.

Rechtsanwalt Stefan Meyer von der Kanzlei Pluta wurde als Sachwalter bestellt, während Rechtsanwalt Maximilian Michelsen zum Generalbevollmächtigten ernannt wurde. Gründe für die Eröffnung des Verfahrens wurden bislang nicht öffentlich gemacht. Geschäftsführer Wilfried Kröger erklärte in einem Schreiben an die Mitarbeiter, dass das Verfahren gewählt wurde, um „die verbesserten Sanierungs- und Restrukturierungsmöglichkeiten“ zu nutzen.

In den nächsten drei Monaten werden die 450 Mitarbeiter des Unternehmens sowie 100 Angestellte der Kolbus-Ausbildungs-GmbH Insolvenzgeld von der Arbeitsagentur erhalten. Anschließend sollen die Löhne und Gehälter wieder aus eigenen Mitteln des Unternehmens gezahlt werden. Die meisten Mitarbeiter befinden sich derzeit im Urlaub aufgrund der Betriebsferien.

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