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Hohe Gas- und Strompreise

43 Prozent aller Deutschen von Energiearmut bedroht

Das Phänomen „Energiearmut“ bedroht laut dem Sachverständigenrat für Verbraucherfragen fast jeden zweiten Haushalt: 43 Prozent gelten als überlastet. Und das dürfte sich in Zukunft auch nicht bessern.

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Immer mehr Deutsche sind von „Energiearmut“ bedroht. Zu diesem Schluss kommt ein Papier des „Sachverständigenrates für Verbraucherfragen“, dem unter anderem die bekannte „Wirtschaftsweise“ Monika Grimm angehört. Aufgrund der Energiepreisanstiege, die unter anderem durch den russischen Angriff auf die Ukraine verursacht wurden, seien inzwischen 43 Prozent aller Haushalte stark belastet. Ein Haushalt gilt nach einer gängigen Definition als durch Energiearmut bedroht, wenn der Anteil der Energiekosten 10 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens übersteigt.

Der Anteil der von Energiekosten überlasteten Haushalte sei im Betrachtungszeitraum, also innerhalb von eineinhalb Jahren, von 26 Prozent auf 43 Prozent angestiegen. In den Jahren 2016 bis 2020 lag dieser Wert im Schnitt über die Jahre noch bei rund 16 Prozent. Insbesondere die unteren Einkommensgruppen sind massiv überlastet: 87 Prozent des untersten Einkommensfünftels sind von Energiearmut betroffen, heißt es in dem Bericht.

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Abschließend schreiben die Experten, „dass der Höhepunkt der Kostensteigerung für viele Haushalte überschritten ist und die Kostenwelle langsam abebbt. Allerdings ist bei Haushalten, deren Kosten für Heizung/Warmwasser über die Nebenkosten abgerechnet werden, noch über einen längeren Zeitraum mit Änderungen der Abschlagszahlungen zu rechnen.“ Das betrifft also die vielen Menschen, die zur Miete wohnen. „Außerdem ist denkbar, dass die Gaspreise im Winter wieder anziehen und sich dadurch für die Verbraucherinnen und Verbraucher erneut ein Kostendruck entfalten könnte“, prognostizieren die Sachverständigen. Sie fordern daher eine Verlängerung der staatlichen „Gaspreisbremse“ und weitergehende Untersuchungen, um das tatsächliche Ausmaß von Energiearmut besser nachvollziehen und entsprechend kontern zu können.

„Letztlich sollte die Politik die Krise zum Anlass nehmen, langfristig wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um auch und besonders die unteren Einkommensgruppen dauerhaft vor künftigen Energiepreisschocks schützen.“

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