Werbung:

CDU-Bürgermeister

Zentrales Wahlkampfversprechen gebrochen: Kai Wegner will mehr autofreie Zonen in Berlin

In einem Interview spricht Berlins CDU-Bürgermeister Kai Wegner über seine Pläne in der Berliner Verkehrspolitik. Unter anderem plant er neue Fußgängerzonen und Straßensperren.

„Mit mir gibt es keine Politik gegen das Auto“, versprach Kai Wegner noch im Januar in der Wahkampfphase in Berlin. Sein erklärtes Ziel war, Berlins neuer Bürgermeister zu werden. Er besetzte dafür im wesentlichen zwei zentrale Sorgenthema: Innere Sicherheit und Verkehrspolitik. Die CDU gab sich als unerbittlicher Verteidiger des Individualverkehrs. „Berlin, lass dir das Auto nicht verbieten“, stand auf den Wahlplakaten, oder: „Berlin ist für alle da. Auch für Autofahrer.“ Die Mühen waren erfolgreich. Die CDU holte die meisten Wählerstimmen, die Verkehrspolitik war laut Umfragen einer der Topgründe für die Berliner, ihr Kreuz bei der CDU zu machen. 

Nun ist Kai Wegner gut 100 Tage im Amt und schon zeichnet sich ab: Der Schutzpatron der Autofahrer, als der er sich inszenierte, ist er nicht. Im Gegenteil. Während sich Wegner dafür feiern ließ, dass er die – von den Grünen zur autofreien Zone erklärte – Friedrichstraße wieder öffnete, spricht er nun in einem Interview mit der Berliner Morgenpost von Sonntag ungeniert darüber, neue Fußgängerzonen und Straßensperrungen in der Stadtmitte in Betracht zu ziehen. Im Gespräch seien laut Wegner unter anderem der Hackesche Markt in Mitte und die Budapester Straße am Breitscheidplatz in Charlottenburg. 

Werbung

PKW sollen „zunehmend ersetzt“ werden

„Interessant“ finde Wegner beispielsweise die Pläne der Werkstatt Berlin und der AG City zur Umgestaltung City West in Charlottenburg. Guckt man in die Projektbeschreibung dieses Vorhabens, findet man Sätze wie diesen hier: „Der ÖPNV ist massiv ausgebaut, neue intermodale Hubs etabliert, die Attraktivität des Fuß- und Radverkehrs stark gesteigert und der Pkw zunehmend durch attraktive Alternativen ersetzt.“ Eine Ersetzung des Privatautos durch Car Sharing und ÖPNV wird hier vom angeblichen Freund der Autofahrer offenbar als erstrebenswerte Verkehrslösung gesehen. 

Es ist nicht die erste verkehrspolitische Pleite in Wegners kurzer Amtszeit. Der vor wenigen Wochen von der Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) verkündete Planungsstopp für die von den Grünen auf den Weg gebrachten neuen Radwege, ist komplett im Sand verlaufen. Von 19 geplanten Radwegen, sind lediglich drei vorerst auf Eis gelegt worden. Die anderen 16 werden nun unter CDU-Führung realisiert. Dieser lächerliche Rückzieher wird von Wegner gegenüber der Berliner Morgenpost so kommentiert: „Es war mit mir abgestimmt, dass die Verkehrssenatorin die Radwege-Planungen prüft. Viele Planungen sind jetzt mit Veränderungen freigegeben, weil uns die Verkehrssicherheit wichtig ist.“

Für jeden Berliner, der im Februar sein Kreuz bei der CDU gemacht hat, um sich der grünen Vernichtung des Individualverkehrs entgegenzustellen, sind Wegners Rückzieher ein Schlag ins Gesicht. Wegners Verkehrspolitik offenbart, was viele warnende Stimmen schon im Wahlkampf prognostiziert hatten: Hinter der schwarzen Fassade der Berliner CDU verbirgt sich der gleiche grüne Autohass, er gibt sich nur weniger radikal. 

Werbung

Nie brach ein Bürgermeister schneller seine Wahlversprechen

Erst letzte Woche war Kai Wegner dadurch aufgefallen, dass er einen offensichtlichen Angriff des Berliner „Queer-Beauftragten“ Alfonso Pantisano (SPD) auf die Pressefreiheit unkommentiert ließ. Pantisano hatte Journalisten der Plattform Vius wegen einer transkritischen Doku angezeigt – er sah in dem Beitrag „Volksverhetzung“. Während sich sie CDU-Fraktion von Pantisano distanzierte, blieb Wegner stumm.

Wenige Tage später zeigte er sich Seite an Seite mit dem „Queer-Beauftragten“ auf dem Berliner CSD. Dort versprach er den Demonstranten, sich für die Aufnahme der „sexuellen Identität“ in den Artikel 3 des Grundgesetzes einzusetzen. Ein Anliegen, dem sich die CDU bisher aus guten Gründen entgegenstellte. Immerhin droht mit der Grundgesetzänderung auch eine Normalisierung von anderen „sexuellen Identitäten“ wie Pädophilie. Wegner offenbar sich in kürzester Zeit als Gegner der konservativen Wähler. Nie hat ein Bürgermeister schneller seine Wahlversprechen gebrochen.

Werbung

Werbung