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Sorge vor Überwachungs-Software

Zahlen per Handabdruck – Amazon führt biometrisches Bezahlsystem in US-Geschäften ein

Bis zum Ende des Jahres soll es in allen Amazon Food-Shops in den USA möglich sein, nur mit seinem Handflächenabdruck zu bezahlen. Es ist eine Technologie die Komfort, aber auch Gefahren mit sich bringt - Sorge vor Datendiebstahl und einer Ausnutzung als Überwachungssoftware.

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„Bitte halten Sie ihre Hand über den Scanner“ – in immer mehr Läden in den USA soll aus Science Fiction bald Realität werden. Bis zum Ende des Jahres will Amazon seine „Palm-Scanning-Technologie“, mit der die biometrischen Daten der Hand erfasst werden, in all seinen über 500 „Whole Foods“-Stores einrichten. Dann brauch man weder Kreditkarte, noch Handy oder Bargeld, um seinen Einkauf zu bezahlen – nur seine Handfläche. 

Nachdem die Technologie 2018 in den ersten „Amazon Go“-Stores eingeführt wurde, ist sie seit dem Jahr 2020 Teil des „Amazon One“-Service, der den Handflächenabdruck direkt mit dem Amazon-Konto und den Zahlungsinformationen des Kunden verknüpft. Zwei Jahre später waren bereits über 200 „Whole Foods Markets“ in Kalifornien, New York, Texas und in anderen US-Staaten mit der neuen Technologie ausgestattet. 

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Nicht nur Bezahl- sondern auch Identifikationsdienst

Daneben kommt der Handflächen-Scanner inzwischen auch in einigen Restaurants, wie zum Beispiel bei „Panera Bread“, und bei Reiseeinzelhändlern wie „Hudson“, „CREWS“ oder „OHM“ zur Verwendung. 

Amazon One wird jedoch nicht nur als Bezahlmethode, sondern auch als Identifikationsdienst genutzt, um das Alter des Kunden zu prüfen – zum Beispiel in Sportstadien, auf Rennstrecken und in Casinos. In Amazons zugehörigem Werbe-Video wird allerdings auch suggeriert, dass man das System als Zugang für das Büro oder die Disko nutzen könnte – so hätte man mehr Zeit für die Dinge die man liebt.

Schutz vor Datendiebstahl – und missbrauch bleibt fragwürdig

Amazon behauptet, dass seine Technologie „privater“ wäre, als andere biometrische Identifikationsanbieter – es bestehen jedoch einige Zweifel daran, wie sicher das System wirklich vor Datendiebstahl und Missbrauch ist. Unter anderem deshalb, weil der Handflächenabdruck, also jede einzigartige kleine Furche und Linie der Handoberfläche, in der Cloud gespeichert wird und nicht auf einem lokalen Gerät, wie etwa bei Apples Face ID. 

Aus diesem Grund sowie aus der Angst vor staatlichem Missbrauch und der Nutzung des Systems als Überwachungssoftware – wie in China alltäglich – hat das Red Rocks Amphitheater in Colorado die Nutzung des Systems nach Protest von Künstler- und Aktivistengruppen im Jahr 2022 eingestellt. 

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