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Johannes Kahrs

Wie Kahrs und seine SPD-Genossen 200 Millionen Euro verschoben haben

Enge Verflechtungen zwischen Politik und Privatinteressen: Johannes Kahrs und SPD-Politiker im Bundestag schoben einem Institut Gelder zu, das erheblich mit Vertrauten verwoben ist.

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Im Zentrum der Diskussion um politische Einflussnahme und Fördermittel steht Johannes Kahrs, ein einflussreicher Ex-SPD-Bundestagsabgeordneter aus Hamburg-Mitte. Die Verstrickungen zwischen Kahrs und dem Forschungszentrum DESY werfen Fragen zur Unabhängigkeit und Transparenz auf. Im Fokus stehen nicht nur finanzielle Zuwendungen, sondern auch die bemerkenswerte Karriere von Kahrs‘ Vertrauten innerhalb des Forschungsinstituts.

Bereits 2016 traten die ersten Sondermittel in Höhe von 30 Millionen Euro auf Kahrs‘ Initiative hin auf den Plan. Das DESY, ein Zentrum für Materieforschung, profitierte von der Unterstützung des Haushaltsausschusses des Bundestags. Doch was diese Fördermittel besonders macht, sind die persönlichen und politischen Verbindungen zwischen Kahrs und drei Vertrauten, die zeitgleich im DESY aktiv waren.

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Die Vertrauten, Tobias Piekatz, ehemaliger Büroleiter von Kahrs, Denny Droßmann, Ehemann von Kahrs‘ Wahlkreisnachfolger Falko Droßmann (SPD), bei deren Hochzeit Kahrs Trauzeuge war, und Arik Willner, der sowohl im DESY als auch im SPD-Kreisverband Hamburg Mitte Karriere machte, spielten zentrale Rollen in der Entwicklung des Machtzirkels rund um Kahrs. Dieses Netzwerk aus politisch Geförderten im mächtigen SPD-Kreisverband Hamburg Mitte ist berüchtigt für die Postenverteilung.

Interessenkonflikte und Unabhängigkeit:

Die enge zeitliche Korrelation zwischen der Bewilligung der Sondermittel und dem Aufstieg der Vertrauten im DESY wirft Fragen zur Unabhängigkeit und möglichen Interessenkonflikten auf. Die Politik von Johannes Kahrs, der sich als Strippenzieher einen Namen machte, wird durch sein Netzwerk von Vertrauten in ein neues Licht gerückt.

Trotz der engen Verflechtungen betonen alle Beteiligten, keinen Interessenkonflikt zu sehen. Das DESY gibt sich ahnungslos bezüglich der Hintergründe der Sondermittelvergabe. Die Entscheidungen des Haushaltsausschusses würden von einer politischen Mehrheit getroffen und nicht von Einzelpersonen, so die offizielle Stellungnahme.

Mit dem politischen Ausscheiden von Johannes Kahrs im Jahr 2020 setzten die Karrieren seiner Vertrauten beim DESY jedoch ungehindert fort. Denny Droßmann und Arik Willner stiegen zu Geschäftsführern auf, Tobias Piekatz wird Projektkoordinator für Bauprojekte. Zudem avancierte Willner zum Lobbyisten für das DESY.

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