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Bertelsmann-Expertin

US-Expertin verbreitet im ZDF bezeichnende Falschbehauptung über Trump

„Transgender-Menschen müssen sich im Gefängnis wegen der Biden-Regierung einer Geschlechtsumwandlung unterziehen“, soll Trump laut einer US-Expertin gesagt haben. Von müssen war aber nie die Rede. Auch aus einem anderen Grund ist der Fehler brisant.

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Das TV-Duell zwischen Trump und Harris sorgte für viele Diskussionen, insbesondere die Aussagen vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.

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Das TV-Duell zwischen den beiden US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris hat hohe Wellen geschlagen. Insbesondere die Aussagen des ehemaligen Präsidenten Donald Trump werden auch von deutschen Medien gerne faktengecheckt. Im Nachgang interviewte ZDFheute die Politologin und USA-Expertin Cathryn Clüver Ashbrook zu dem Duell. Als Clüver Ashbrook in dem rund 20 Minuten langen Interview angebliche Verschwörungstheorien aufzählte, die Trump im TV-Duell geäußert haben soll, behauptete sie, dass Trump gesagt habe, dass sich Transgender-Menschen „im Gefängnis wegen der Biden-Regierung einer Geschlechtsumwandlung unterziehen“ müssen. Die Aussage wurde von dem ZDF-Moderator, der das Interview führte, nicht eingeordnet.

Dabei ist die Behauptung von Clüver Ashbrook falsch. Trump äußerte sich zwar zu dem Thema und warf Harris vor, dass sie sich für Geschlechtsumwandlungen für illegale Migranten im Gefängnis einsetzt. Davon, dass Transgender sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen müssen, wie Clüver Ashbrook behauptete, sprach Trump hingegen nicht. (Originalzitat von Trump auf Englisch: „Now she wants to do transgender operations on illegal aliens who are in prison.”)

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Trump hat im Kern mit seiner Aussage recht, das bestätigte sogar ein Faktencheck der New York Times. Harris, die bereits 2020 bei den Vorwahlen der Demokraten für die Präsidentschaftswahl kandidierte, wurde zu diesem Anlass von der Menschenrechtsorganisation American Civil Liberties Union gefragt, ob sie sich für die Geschlechtsumwandlungsoperationen von Gefängnisinsassen und Migranten in Einwanderungshaft einsetzen werde. Sie sagte, dass sie sich für die „medizinisch notwendige Versorgung beim Geschlechtsübergang, einschließlich chirurgischer Versorgung, während der Haft oder der Inhaftierung“ einsetzt. Sie hob in ihrer Antwort hervor, dass sie sich auch als Staatsanwältin in Kalifornien für die Rechte von Transgendern einsetzte.

Aktuell arbeitet Clüver Ashbrook für die Bertelsmann-Stiftung als Senior Advisor. Clüver Ashbrook hat laut Bertelsmann Expertise über die „Zukunft der Demokratie“. Die Bertelsmann-Stiftung setzt sich unter anderem aktiv gegen vermeintliche Desinformation ein. Erst im Februar dieses Jahres veröffentlichte die Stiftung eine Studie, laut der 84 Prozent der Deutschen der Auffassung sind, dass vorsätzlich verbreitete Falschinformationen ein großes oder sehr großes Problem für unsere Gesellschaft darstellen.

Zusammen mit dem Innenministerium von Nancy Faeser startete die Bertelsmann-Stiftung im Januar das „Forum gegen Fakes – Gemeinsam für eine starke Demokratie“. Dieses organisierte neben der Möglichkeit, sich online zu beteiligen, auch einen Bürgerrat. Der Bürgerrat empfahl unter anderem, Online-Posts mittels KI zu kontrollieren, um Desinformationen herausfiltern zu können.

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