Dieses Mal war er fast ganz allein. Als Trump an seinem bisher letzten Tag als Präsident an der Joint Base Andrews nahe Washington, D.C., die Air Force One bestieg, wurde er nur noch von seiner Familie begleitet. Vorher hatte er am Weißen Haus noch eine diffuse Abschiedszeremonie mit seinen letzten wenigen Verbündeten abgehalten, die er dann zurücklassen musste. Sein Vizepräsident Mike Pence hatte ihn schon lange verlassen, bereits 14 Tage zuvor, als Trump Pence Verrat vorgeworfen hatte, weil dieser die Wahl Joe Bidens zum Präsidenten bestätigt hatte. Auch die meisten Mitglieder von Trumps Republikanern glaubten nicht mehr an ihn. Erst wenige Tage vor diesem 20. Januar hatten zehn Republikaner im Repräsentantenhaus sogar für seine Amtsenthebung gestimmt.
Auch die Anführer der Partei stellten sich gegen ihn. Der Senatsführer Mitch McConnell verurteilte Trump noch vor Ende seiner Präsidentschaft deutlich. Auch andere führende Köpfe der Partei und sogar ehemalige Mitarbeiter seiner Regierung, wie Nikki Haley oder Bill Barr, verurteilten ihn scharf. Trump hatte in der Hauptstadt keine hochrangigen Verbündeten mehr. Während Trump bei seinem Abschied aus dem Weißen Haus von einem Abschied für „hoffentlich nicht lange Zeit“ sprach, schenkte dem in Washington kaum jemand noch Beachtung.
Aus dem Präsidenten wurde ein Paria
Trump hatte sich verzockt. Er hatte nach seiner knappen Wahlniederlage seine Unterstützer zum Kampf gegen das umstrittene Wahlergebnis mobilisiert. Am Ende stürmten Hunderte seiner wütenden Anhänger die Herzkammer der amerikanischen Demokratie, das Kapitol, während die Abgeordneten gerade die Zertifizierung von Joe Bidens Wahlsieg durchführten. Obwohl der damals noch amtierende Präsident die Taten eindeutig verurteilt hatte, wurde er vom Washingtoner Establishment für die Tat verantwortlich gemacht. Er wurde schnell zum Paria, selbst unter republikanischen Politikern. Auch seine Beliebtheitswerte in der Bevölkerung fielen auf ein historisches Tief; teilweise unterstützten ihn nur noch 33 Prozent aller Amerikaner. Seine eigentlich erfolgreiche Präsidentschaft mit guten Resultaten in der Wirtschafts- und Migrationspolitik erlitt durch die Ereignisse des 6. Januar einen scheinbar irreversiblen und fatalen Schaden.
Als er schließlich am 20. Januar 2021 ins Flugzeug stieg, während wenige Kilometer entfernt Joe Biden, umringt von Trumps ehemaligen Verbündeten und Freunden, den Amtseid ablegte, schien es so, als würde Trump Washington, D.C., symbolisch für immer verlassen. Bereits sein gesamter Wahlkampf im Jahr 2020 hatte so gewirkt, als wolle er so schnell wie möglich wieder aus Washington verschwinden. Lustlos und gleichzeitig verbissen schlug er einen deutlich ernsteren Ton an, als er über die Bedrohung sprach, die von Joe Biden ausging. Seine Leichtigkeit und Schlitzohrigkeit, die ihn 2016 auf einer Welle von Enthusiasmus ins Weiße Haus getragen hatten, waren schlichtweg nicht mehr da. Symbolisch dafür steht sein Auftritt in der ersten Präsidentschaftsdebatte mit Joe Biden. Er unterbrach den Demokraten ständig, lebte nur noch von persönlichen Angriffen gegen seinen Konkurrenten und wirkte insgesamt unsouverän.
Auch nach seinem Umzug in sein neues Zuhause Mar-a-Lago lief es zunächst nicht besser für Trump. Er versuchte, sich wieder als der Chef innerhalb der republikanischen Partei zu profilieren. Doch als die Republikaner bei den Zwischenwahlen 2022 die Chance hatten, die hohe Unzufriedenheit mit Joe Bidens amtierender Regierung in Kongresssitze und Gouverneursämter umzuwandeln, verlor Trump schon wieder. Seine handverlesenen Kandidaten in Swing States wie Pennsylvania und Arizona scheiterten krachend. In Florida triumphierte unterdessen Trumps Konkurrent Ron DeSantis bei der Gouverneurswahl. Plötzlich lief Trump Gefahr, endgültig als Loser dazustehen.
Plötzlich war Trump low-energy
Doch Trump ist vor allem eins: Er ist ein Fighter (Kämpfer). Gegen alle Widerstände war er immer davon überzeugt, wieder ins Weiße Haus einziehen zu können. Während der diesjährigen Präsidentschaftskampagne war einer von Kamala Harris‘ wichtigsten Wahlsprüchen: „Wenn wir kämpfen, gewinnen wir“ (When we fight, we win). Während Harris ihre Kandidatur auf dem Silbertablett serviert bekommen hatte und am Ende doch verlor, trifft der Satz tatsächlich besonders auf Trump zu.
Bereits Ende 2022 kündigte er seine Präsidentschaftskandidatur außerordentlich früh an. Seine Ankündigungsrede vor einem fast schon familiären Kreis in Mar-a-Lago rief bei vielen Republikanern nur noch Spott hervor. Er sei low-energy (energielos) geworden, also das, was er seinen republikanischen Kontrahenten noch 2016 vorgehalten hatte. Bereits die „Save America“-Rallyes vor seiner Ankündigung hatten deutlich schlechtere Besucherzahlen als noch 2016 und 2020. Trump drohte, zu einem wütenden Opa zu verkommen, der von seinem Altersdomizil Mar-a-Lago aus, fernab vom ernsthaften politischen Geschehen in Washington, gegen den Präsidenten polterte.
Doch zum Jahreswechsel 2023 schaltete sich plötzlich ein Hebel um. Während sein Rivale Ron DeSantis ihm in innerparteilichen Umfragen im Nacken saß, fing Trump an, angesichts der Herausforderungen, die ihm plötzlich entgegengestellt wurden, über sich hinauszuwachsen. Geradezu prophetisch dabei war ein Auftritt im Februar 2023. Im beschaulichen Städtchen East Palestine, Ohio, mitten im industriellen Kernland Amerikas, entgleiste ein Zug, der giftige Chemikalien transportierte. Mehrere Waggons fingen Feuer und brannten mehrere Tage lang ab. Giftige Gase vergifteten die Luft im Ort. Die Behörden waren vollkommen überfordert vom tragischen Unglück. Insbesondere die Biden-Regierung enttäuschte viele Einwohner. Ihr Schicksal schien dem Präsidenten gleichgültig, er besuchte East Palestine erst ein Jahr nach der Tragödie.
In dieses präsidiale Vakuum schnitt Trump hinein. Bereits wenige Tage nach der Entgleisung kam der ehemalige Präsident in den Ort. Er sprach mit den Bewohnern, wandte sich an die Presse und sprach ruhig davon, dass East Palestine nun dringend Hilfe bräuchte. Trumps Auftritt war wieder präsidentenreif. An seiner Seite hatte er während des Besuchs den republikanischen Senator JD Vance, der gerade erst im Januar ins Amt eingeführt worden war und in East Palestine seinen ersten großen Auftritt im Amt hatte. Nicht nur wegen dieses prophetischen Details war der Auftritt in East Palestine ein Wendepunkt für Trumps Wahlkampagne.
Von da an ging es Schlag auf Schlag. Die Demokraten beförderten, mit politisch motivierten Anklagen gegen ihn, Trump von einer realpolitisch irrelevanten Randfigur zum Dauergesprächsthema Nummer eins in Washington, D.C. Jede neue Anklage, die gegen Trump in New York oder Florida erhoben wurde, gab dem Republikaner einen neuen Schub in den Umfragen. Er war nicht mehr nur der wütende Opa, sondern der mutige Oppositionelle, den die Regierung im Gefängnis sehen möchte. Mit seinem düsteren Mugshot (Fahndungsfoto) sorgte Trump für das erste ikonische Foto seiner Präsidentschaftskampagne.
Zu Beginn der innerparteilichen Präsidentschaftsvorwahlen lag er in den Umfragen bereits uneinholbar vor seinen innerparteilichen Konkurrenten. Bereits nach den ersten Vorwahlen stand er praktisch als der offizielle Präsidentschaftskandidat der Republikaner fest.
Fight! Fight! Fight!
Dann kam der Tag, an dem Trump die Wahl vorentscheidend gewann. Am 13. Juli hielt er eine Rede bei seiner Wahlrallye in Butler, Pennsylvania. Als er gerade nach rechts zu einer Grafik über illegale Migration blickte, donnerten plötzlich Schüsse durch den Raum. Acht Schüsse wurden auf Trump abgefeuert. Er überlebte und war nur leicht verletzt. Doch entscheidend war, was passierte: Als der Attentäter bereits erschossen war und Trump sich wieder aufrichtete, zeigte er der Welt seine kämpferische Seite. Im Angesicht des unsichtbaren Feindes rief er seinen Unterstützern zu: „Fight! Fight! Fight!“ (Kämpft! Kämpft! Kämpft!).
Es war der definierende Moment seines Wahlkampfs, weil es das ganze Wesen Trumps in diesen vergangenen zwei Jahren herausbrachte. Er kämpft gegen die schreckliche Regierung, die politische Justiz, die Attentäter und für Amerika. Das wurde für die Mehrheit der Amerikaner wohl in diesem Moment klar.
Trump war, trotz seiner strafrechtlichen Verfolgung und mehreren Attentatsversuchen gegen ihn, nach vier Jahren ohne Präsidentschaft wie geläutert. Er hatte seinen unbestechlichen Charme wieder zurück, durch den er vor allem im letzten Teil seiner Wahlkampagne mit Auftritten als McDonald’s-Mitarbeiter und Müllmann für ikonische Momente sorgte. Seine Rede beim traditionellen Al-Smith-Dinner sorgte vor allem im Vergleich zu Harris‘ blasser Videobotschaft für Begeisterung beim Publikum. Er hatte sein Lächeln und seinen Witz wiedergewonnen.
Trump auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit
So ist es im Rückblick keine Überraschung, dass Trump jetzt so beliebt ist wie noch nie in seiner gesamten politischen Karriere. Die historische Bedeutung seines Sieges am 6. November ist schwer in Worte zu fassen. Der nunmehr designierte Präsident hat den größten Sieg eines republikanischen Präsidentschaftskandidaten seit 1988 geholt. Erstmals seit 20 Jahren hat ein Republikaner die Popular Vote (Mehrheit der Stimmen) gewonnen.
Die Wähler haben nicht nur die Politik der Demokraten abgelehnt, sondern Trump vollumfänglich bestätigt. Vier Jahre nach seiner Abwahl will ihn das amerikanische Volk dringend zurück im Amt. Er hat mit seinem Sieg für eine umfängliche Neuordnung der amerikanischen politischen Ordnung gesorgt. Seit mehreren Jahrzehnten konnte kein Republikaner mehr ein so starkes Ergebnis in den Innenstädten der Nation holen. Er band wie kein republikanischer Kandidat vor ihm ethnische Minderheiten in den Wahlkampf ein und sorgte deshalb dort für ein historisch gutes Ergebnis.
Trump hat sich durchgekämpft und gegen alle Widerstände am Ende so hoch gewonnen wie kaum ein moderner republikanischer Politiker vor ihm. Wenn Trump am 20. Januar 2025 zu seiner zweiten und letzten Amtszeit vereidigt wird, beginnt der mittlerweile 78-Jährige seinen letzten politischen Kampf. Auch hier wird für ihn wohl das Motto gelten: Fight! Fight! Fight!
Waren Trumps Vorwürfe zur Fälschung der Wahlen 2020 gerechtfertigt? Die Demokraten haben in den letzten vier Präsidentschaftswahlen zwischen 62 und 69 Millionen Stimmen erhalten, mit einer Ausnahme 2020, wo sie angeblich 81! Millionen Stimmen für Biden bekamen, der noch nicht einmal Wahlkampf gemacht hat. Das Ergebnis ist außerhalb jeder statistischen Wahrscheinlichkeit. Und eine Untersuchung dazu fand nie statt. Die Vorwürfe zu den Wahlen 2020 sind mehr als verständlich. Und das sollte man auch hier schreiben, wo sonst.
Am schönsten ist es die Angst seiner Gegner in den USA und in Europa zu sehen.
Scholz, der dann sowieso nichts mehr zu sagen hat will sogar seine Positionen “angleichen“.
Mehr kann man sich nicht im Staub wälzen, außer vor führenden Moslems.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Trump hat hier das größte politische Comeback der Neuzeit hingelegt, und das – wie dieser Artikel gut beschreibt – vollkommen zu Recht.
Mit den vielen Prozessen gegen Trump sollte er mürbe gemacht werden. Dann die Attentate. Dann der Wechsel von Biden zu Harris. Danach haben die Mainstreammedien Harris schon vor der Wahl zur Siegerin erklärt.
Und trotzdem hat Trump gewonnen. Diese Wahl von Trump und seinem Team wird in die Geschichte eingehen.
Das schönste waren aber die Gesichter der Mainstreamjournalisten nach der Bekanntgabe des Wahlsieges von Trump.
T-Online-Nachrichten machten aber schon nahtlos mit der Negativpresse weiter.
Gestern: „Trump hätte sein erstes Wahlversprechen schon gebrochen“
Die negative Berichterstattung gegen Trump wird weitergeben. Sie können nicht anders…..
Ich bin die ganze Nacht aufgeblieben. Als die demokratischen Hochburgen in Pennsylvania ausgezählt waren und Trump dort trotzdem noch vorne lag, wusste ich eher gewinnt. Dann habe ich mir ein paar Jägermeister eingepfiffen, bin auf die noch menschenleere Straße, habe laut gebrüllt: „Trump for president“ und bin dann ins Bett. Trump in Verbindung mit Musk ist einfach nicht zu schlagen.
Der wichtigste Sieg der (mindestens) letzten 100 Jahre! Und das meine ich ernst.
Endlich einer der Stabilität bringt und Familie sowie deren Gesundheit fördert.
Die Woken haben nun endlich ausgesponnen.
Regierungskriese in Berlin weil Tump nun das Ruder in den USA übenimmt!
Das zeigt was für Landesschädiger die Ampel Politiker sind.
Danke an Herrn Boris Cherny für den trefflichen Bericht!