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Literaturfestival in Leipzig

„Transfeindliche, rassistische Aussagen“: 33 linke Autoren wollen Alice Schwarzer canceln

Eigentlich soll Alice Schwarzer beim „literarischen Herbst“ in Leipzig ihre Autobiographie vorstellen. Über 30 linken Künstlern und Autoren passt das so gar nicht. Sie wollen Schwarzer gecancelt sehen. Was für eine Treibjagd.

Alice Schwarzer bei der ARD-Talkshow „Maischberger“ 2022. Foto: Superbass via Wikimedia Commons

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Im Vorfeld des „literarischen Herbst“ in Leipzig haben mehrere Künstler die Absage einer Veranstaltung mit der feministischen Publizistin Alice Schwarzer gefordert. Schwarzer stellt bei dem Buchfestival in der Stadtbibliothek Leipzig ihre Autobiografie „Mein Leben“ vor. Die Veranstalter hatte sich bisher vor sie gestellt: Man sei sich bewusst, dass mit Schwarzer eine „umstrittene, durch provokante, manchmal auch für uns problematische Äußerungen, polarisierende Autorin“, ein Podium erhalte, erklärten diese. Dennoch stünden die Errungenschaften einer Publizistin außer Frage, die sich seit Jahrzehnten für Feminismus weltweit eingesetzt habe. Schwarzer gilt als Ikone des deutschen Feminismus.

33 linken Autoren und Künstlern ist das egal: Sie wollen die Publizistin gecancelt sehen. Sie sei „problematisch“, heißt es: Schwarzer falle immer wieder durch „transfeindliche, rassistische und misogyne Aussagen und Publikationen“ auf, hieß es in einem offenen Brief, den die Künstler am Dienstag veröffentlichten. „Deshalb fordern wir den Literarischen Herbst auf, Alice Schwarzer keine Bühne für ihre problematischen Aussagen zu geben und die Veranstaltung aus dem Programm zu nehmen.“ Die aktivistischen Briefschreiber werfen Deutschlands bekanntester Frauenrechtlerin nicht nur widersinnig Rassismus, sondern auch Misogynie – also Frauenfeindlichkeit – vor.

„Diese Behauptungen sind diffamierend und geradezu absurd“, sagte die Frauenrechtlerin am Dienstag der dpa. „Ich habe mich nachweislich schon vor 40 Jahren mit als erste öffentliche Person für die Rechte von Transmenschen eingesetzt und gegen ihre damalige Diskriminierung Stellung bezogen.“ Noch nie habe sie Transsexuelle angegriffen. „Was ich allerdings kritisch sehe, ist die neue Transideologie, die das Recht auf den Personenstandswechsel ab dem 14. Lebensjahr und auf gefährliche Hormonbehandlungen und Operationen für alle fordert.“ Schwarzer ist eine der profiliertesten Kritikerinnen dessen, was sie als „Trans-Trend“ und „Trans-Ideologie“ bezeichnet. Sie wehrt sich zum Beispiel lautstark gegen das sogenannte „Selbstbestimmungsgesetz“ der Ampel-Koalition, dass unter anderem biologischen Männern ohne jede Hürde den Zugang zu Frauenschutzräumen ermöglicht.

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