Werbung:

Werbung:

Militär-U-Boote

Thyssenkrupp-Abspaltung zahlt sich aus: Rüstungsfirma TKMS profitiert von Milliardenaufträgen

Während Thyssenkrupp wirtschaftlich stark angeschlagen ist, präsentiert sich die erst kürzlich ausgegliederte Tochterfirma TKMS deutlich robuster. Der Marinespezialist profitiert vom innereuropäischen Rüstungsboom, die Auftragsbücher sind prall gefüllt.

Ein U-Boot auf der Werft von TKMS in Kiel: Dank steigender Rüstungsausgaben wächst die ehemalige Sparte des ansonsten stauchelnden Konzerns ThyssenKrupp. (IMAGO/penofoto)

Werbung

Der Marineschiffbauer TKMS aus Kiel hat zum ersten Mal seit seiner Abspaltung vom Mutterkonzern Thyssenkrupp im Oktober dieses Jahres eigene Geschäftszahlen vorgelegt. Besonders bemerkenswert: TKMS präsentiert volle Orderbücher. Der Marinespezialist, der ab Dezember im MDAX, dem Index der mittelgroßen Unternehmen, gelistet sein wird, meldet einen Auftragsbestand von 18,2 Milliarden Euro – mehr als jemals zuvor unter der Führung von Thyssenkrupp.

Im Geschäftsjahr 2024/2025, das von Oktober bis September reicht, verbuchte das nun eigenständige Unternehmen neue Bestellungen im Umfang von 8,8 Milliarden Euro. Das entspricht einer Versechsfachung gegenüber dem Vorjahr. Der Auftragszuwachs beruhte vor allem auf Großprojekten wie der erneuten Bestellung von vier U-Booten im deutsch-norwegischen 212CD-Programm, dem Bauauftrag für das Forschungsschiff Polarstern, der Modernisierung der sechs Typ-212A-U-Boote der Bundesmarine sowie einem Exportgeschäft über zwei weitere Einheiten des Modells 218SG.

Insgesamt erzielte TKMS im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro, ein Plus von neun Prozent. Rund die Hälfte entfiel auf den U-Boot-Bereich, während das Segment der Überwasserschiffe um zwölf Prozent auf 503 Millionen Euro zurückging. Die Elektroniksparte Atlas Elektronik steuerte 701 Millionen Euro bei, ein Anstieg von 19 Prozent. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 108 Millionen Euro – rund 20 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. TKMS profitiert klar von der geopolitischen Lage und den steigenden Verteidigungsausgaben vieler europäischer Staaten.

Während TKMS positive Zahlen vorlegt, zeigt sich beim verbleibenden Thyssenkrupp-Konzern ein anderes Bild. Laut der Anfang der Woche vorgestellten Bilanz für das Geschäftsjahr 2024/2025 sank der Konzernumsatz auf 32,8 Milliarden Euro – ein Minus von sechs Prozent. Zwar konnte Thyssenkrupp nach einem Verlust von 1,45 Milliarden Euro im Vorjahr wieder einen Gewinn von 532 Millionen Euro ausweisen, doch dieser beruht vor allem auf Sondereffekten wie der Zuschreibung von Anteilen am Aufzugproduzenten TK Elevator sowie dem Verkauf der Spezialstahl-Sparte an ein Konsortium aus JSW Steel Limited und JFE Steel Corporation.

Der Ausblick bleibt für Thyssenkrupp düster. Hohe Rückstellungen für Sanierungen in der Stahlsparte sowie der teure Umbau hin zu „grünen“ Technologien werden das Unternehmen in den kommenden Jahren belasten. Für das Geschäftsjahr 2025/26 erwartet der Konzern einen Fehlbetrag zwischen 400 und 800 Millionen Euro.

Werbung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Strafbare Inhalte, Beleidigungen oder ähnliches sind verboten (hier unsere Kommentar-Richtlinien). Kommentare sind auf maximal 1.000 Zeichen limitiert.

14 Kommentare

  • Rüstung zahl sich aus, für die Rüstungsunternehmen, nie aber für die ausgeplünderten Bürger.

    Man sollte deshalb überlegen, ob das ein Grund zum jubeln ist.

    • Besucher rufen die Polizei
      Weihnachtsmarkt: Soldaten lösen Ärger aus
      Auf einem Weihnachtsmarkt im rheinland-pfälzischen Zweibrücken haben verkleidete Soldaten mit teilweise scharfen Schusswaffen Irritationen und Aufregung ausgelöst.
      An einem Stand der Bundeswehr, an dem traditionell Erbsensuppe verkauft wird, hielten sich zwei als Weihnachtsmänner verkleidete Bundeswehrangehörige mit Schusswaffen auf. Laut SWR handelte es sich bei den Waffen um ein Sturmgewehr G36, ein Maschinengewehr und eine Pistole.
      Jetzt prüft die Polizei, ob ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorliegt, wie ein Polizeisprecher t-online am Mittwoch bestätigte.
      https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/gesellschaft/id_101038854/weihnachtsmarkt-zweibruecken-soldaten-mit-waffen-polizei-ermittelt.html

    • Um am wirtschaftlichen Erfolg der Rüstungsfirmen zu profitieren, braucht man lediglich in sie investieren. Die WKN von TKMS ist übrigens TKMS00.

      • Es scheint ihnen entgangen zu sein, dass viele Menschen in diesem Land nicht über die Mittel verfügen die sie bräuchten, um in Rüstungsbetriebe zu investieren, selbst wenn sie das wollen täten.

        Sie wären dagegen durchaus in der Lage, die für sie passende WKN selber zu ermitteln.

  • Der eine Teil von Thyssen baut U-Boote, der andere Teil besteht nur noch aus Links-Grünen U-Booten

  • Wirtschaftssteigerung die nur dann funktioniert, wenn man permanent U-Boote baut und diese Weltweit verkauft!
    Also keine Hilfe auf Dauer für unsere Wirtschaft!

    • Der Verkauf deutscher U-Boote an internationale Interessenten ist auch nicht gerade der BURNER. Schon etliche „Duelle“ mit Konkurrenten haben die Deutschen in den letzten Jahren verloren.

    • Wirtschaftskreislauf!
      Natürlich muss man die ganzen schönen Rüstungsgüter mal einsetzen. Der Krieg ist der Vater aller (wirtschaftlichen) Dinge.
      Ansonsten ist es selbstverständlich nur unproduktiv. Ein Leopard ll ist nett anzusehen, ist aber nur ein Haufen Stahl….. nicht essbar oder so….

    • Yaaay – Pflugscharen zu Schwertern.

      Ganz großer Fortschritt Richtung Untergang…

  • „Dank steigender Rüstungsausgaben ….“

    Ach, da soll der Bürger wohl danken ?

  • Es ist schwer es jedem Recht zu machen , aber es ist sicher klar , dass die innovativste Feder immer schon das Militär und dessen Produkte sind !! Das wirkt sich auch für die zivilen Produkte aus !!

  • „Krieg ist eine einträgliche, wie unlautere Gaunerei. Das war er schon immer. Er ist wahrscheinlich der älteste, bei weitem der profitabelste & ganz sicher der grausamste Schwindel. Er ist der einzige, der internationale Ausmaße annimmt. Er ist der einzige, bei dem die Gewinne in Dollar und die Verluste in Menschenleben berechnet werden.
    (…)
    Ich war 33 Jahre lang als Mitglied des Marine Corps im aktiven Militärdienst. Ich diente vom 2. Lt. bis zum Generalmajor. Während dieser Zeit war ich die meiste Zeit ein hochklassiger Muskelprotz für die Großindustrie, für die Wall Street & die Banker. Kurz gesagt: ich war ein Gauner, Betrüger, Schieber, Schwindler, ein Gangster für den Kapitalismus. Rückblickend betrachtet, hätte ich Al Capone ein paar Hinweise geben können. Das Beste, was er tun konnte, war, sein Geschäft in 3 Stadtbezirken zu betreiben. Wir Marines operierten auf 3 Kontinenten.“
    ― US-Generalmajor Smedley Butler („War Is A Racket“ & Common Sense Magazine, 4/11, November 1935)

  • Wie anno 1933

    Ein „Wirtschaftswunder“ durch hochfahren der Rüstungsindustrie und die übrige Wirtschaft liegt am Boden. Es vergeht kein Tag in Deutschland wo erklärt wird wann Putin die NATO angreifen wird. Schon bald geht es wieder Richtung Moskau …

  • WIE 1933

    Man kann diese Euphorie über dieses „Wirtschaftswunder“ durch die Rüstungsindustrie in Deutschland nicht mehr hören. Alles andere geht den Bach hinunter.

    Es vergeht kein Tag in Deutschland wo geschrieben wird wann Putin die Nato angreift. Liebe Elendskyj Fans an die Gewehre es geht schon bald Richtung Moskau

Werbung