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Falschparken

Stadt Neumünster fordert Bürger auf, sich „Anzeigenhauptmeister“ zum Vorbild zu nehmen

Die Stadt Neumünster in Schleswig-Holstein hat sich von dem ungewöhnlichen Engagement des „Anzeigenhauptmeisters“ inspirieren lassen. In einem Beitrag auf Social Media ermutigte sie die Bürger, dem Beispiel von Niclas M. zu folgen und aktiv Falschparker zu melden.

Niclas M. hat sich selbst den Titel des „Anzeigenhauptmeisters“ verliehen. Seine Mission ist es, in jeder Stadt Deutschlands so viele Parksünder wie möglich anzuzeigen. Bundesweit sorgt der 18-jährige seit Wochen für Empörung. Die schleswig-holsteinische Stadt Neumünster hat sich das skurrile Hobby des „Anzeigenhauptmeisters“ nun zum Vorbild genommen. In einem Social-Media-Beitrag rief man die Bürger dazu auf, es Niclas M. gleichzutun und aktiv Parksünder zu melden.

„Steckt nicht in allen von uns ein kleiner #Anzeigenhauptmeister?“, hieß es laut Bild ursprünglich in einem Social-Media-Beitrag. Inzwischen wurde dieser offensichtlich wieder abgeschwächt. „Die Verkehrsüberwachung in Neumünster tut ihr Bestes, aber es ist unmöglich, jeden Parkverstoß zu erfassen.“ Daraufhin folgt der Aufruf an die Einwohner: „Wenn ihr einen Verstoß bemerkt, könnt ihr den Sachverhalt in einem Formular auf unserer Webseite […] schildern und [per E-Mail an die Stadt] senden, am besten mit Fotos.“ Daraufhin entfesselte sich in den Kommentarbereichen der sozialen Netzwerke ein Sturm der Entrüstung.

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Der selbsternannte „Anzeigenhauptmeister“ hingegen ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und reagierte innerhalb eines Tages mit einem Beitrag auf seinem eigenen Kanal. „Stadt Neumünster, ich nehme die Einladung dankend an. Ich komme noch diesen Monat“, erklärte der 18-jährige.

Oberbürgermeister Bergmann äußerte sich bisher nicht zu dem Sachverhalt, doch sein Sprecher Stephan Beitz wird in den Kieler Nachrichten zitiert: „Wir sind sehr überrascht, dass unser Beitrag so viral gegangen ist und auch, dass der ,Anzeigenhauptmeister’ nun kommen will.“

Am Montagnachmittag äußerte sich die Stadt dann auf Facebook und bedauerte Irritationen, die der „missverständliche Beitrag ausgelöst hat“. Weiter heißt es: „Keineswegs möchte die Stadt dazu animieren, dass sich ihre Bürger gegenseitig überwachen und anschwärzen.“ Die Überwachung und das Knöllchen-Verteilen seien grundsätzlich Sache der Polizei oder des Ordnungsdienstes.

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