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„Anschlag auf die Pressefreiheit"

SPD will keine männlichen Journalisten bei Pressekonferenz

Drei SPD-Ministerpräsidentinnen und Nancy Faeser machen einen Girls Trip auf dem Main. Bei der anschließenden Pressekonferenz sollen Medien ihre männlichen Vertreter bitte zuhause lassen. Journalisten sprechen vom „Anschlag auf die Pressefreiheit".

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Voll daneben statt Frauenpower: Die SPD hat mit einem Vorschlag für viel Kritik gesorgt. Die drei Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer, Anke Rehlinger und Manuela Schwesig (alle SPD) planen mit der hessischen Spitzenkandidatin der Partei, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, eine Flusskreuzfahrt über den Main. Ein Mädels-Trip. Denn neben den SPD-Frauen und weiteren geladenen weiblichen Gästen sollen an der anschließenden Pressekonferenz möglichst keine Männer teilnehmen. In der Einladung zu dem Termin hatte die SPD erklärt, „mit Blick auf die ausschließlich weiblichen Gäste der Schifffahrt fänden wir es thematisch stimmig, wenn auch die Presseplätze mit Frauen besetzt würden“. Männliche Journalisten würden zwar nicht abgewiesen werden, aber die Veranstalter würden sich „wirklich freuen“, wenn die Redaktionen ausschließlich Frauen schickten.

Dass Regierende diktieren, wen die Presse zu Veranstaltungen schicken darf, widerspricht jeder Sitte: In Deutschland entscheiden Medien stets selbstständig, wen sie mit der Berichterstattung über ein bestimmtes Thema beauftragen. Kein Wunder also, dass die Reaktion der Pressevertreter negativ ausfällt. Mit deutlichen Worten kritisiert beispielsweise der Chef der Landespressekonferenz Rheinland-Pfalz, einer Vereinigung von Polit-Journalisten des Landes, die Anti-Männer-Kreuzfahrt der SPD: „Das ist nicht lustig, sondern ein Anschlag auf die Freiheit der Presse“, sagte der Vorsitzende Ewald Hetrodt dem Evangelischen Pressedienst.

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