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Im Bundestag

SPD und Grüne: Neuwahlen Nazi-Methoden und „Misstrauensvotum gegen Demokratie“

Bei der aktuellen Stunde im Bundestag rückten Grünen- und SPD-Politiker Forderungen nach Neuwahlen in NS-Nähe. Dies sei ein „Misstrauensvotum gegen die Demokratie“ und käme Nazi-Methoden gleich, hieß es von verschiedenen Rednern.

Der SPD-Politiker Dirk Wiese

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Mehrere Politiker von den Grünen und ein SPD-Politiker bezeichneten Neuwahlen als Gefahr für die Demokratie und rückten sie mitunter gar in eine Nazi-Nähe. In der Aktuellen Stunde des Bundestages am Freitag sagte der SPD-Politiker Dirk Wiese, dass die Nationalsozialisten in der Weimarer Republik die Regierung mehrfach in die Handlungsunfähigkeit getrieben hätten. Er verglich den Ruf nach „überstürzten Neuwahlen“ mit Nazi-Methoden. Konkret sagte er: „Auch heute wird hier wieder einmal deutlich, und durch die Rede gerade, was mit dieser Aktuellen Stunde bewirkt werden soll: Durch die Forderung nach überstürzten Neuwahlen soll Unsicherheit in die Institutionen und Zweifel an der vorgezogenen Legitimität geschürt werden. Das ist das Spiel der AfD, die sich an ihren geistigen Vorbildern aus der Weimarer Republik orientiert.”

Die AfD hatte für Freitag eine Aktuelle Stunde zum Thema Neuwahlen beantragt. Auch die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Irene Mihalic, rückte in ihrer Rede Neuwahlen in die Nähe von Demokratiefeindlichkeit. Sie sagte, dass die AfD ein „rein taktisches Verhältnis zu den Institutionen des demokratischen Rechtsstaates” habe, „so eben auch zu Wahlen”. Dass die AfD seit der letzten Bundestagswahl Neuwahlen fordere, sei „kein Ausdruck von demokratischer Gesinnung”, sondern der „permanente[] Ruf nach Neuwahlen sei ein permanentes Misstrauensvotum gegen die Demokratie”, sagte sie. Weiter sagte sie: „Wir suchen uns die Wahlergebnisse eben nicht aus, sondern wir akzeptieren das Votum der Wählerinnen und Wähler.“

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Auch die Außenministerin Annalena Baerbock sagte gestern in der Sendung Maischberger, dass eine Neuwahl „ohnehin nicht so’n Stabilitätsfaktor für Demokratien” sei angesichts der Tatsache, dass der neue US-Präsident erst im Januar sein Amt antritt und Putin die Zeit bis dahin nutzen werde, die Ukraine weiter anzugreifen. Es ginge darum, zu schauen, wie man einen „geordneten Übergang” durchführt, der „schnell Klarheit schafft”.

Die Opposition forderte den Bundeskanzler auf, sofort die Vertrauensfrage zu stellen, damit es schon Anfang des Jahres Neuwahlen geben kann und nicht erst Mitte März. 65 Prozent der Deutschen sind in einer Umfrage von Infratest dimap für Neuwahlen Anfang des Jahres. 33 Prozent hingegen sind für Neuwahlen im März. Infratest dimap befragte 1.065 Wahlberechtigte am Donnerstag. 59 Prozent der Befragten halten es für „sehr gut” oder „gut”, dass die Ampelregierung jetzt endet. Laut einer Umfrage für das ZDF Politbarometer sind insgesamt 84 Prozent für vorgezogene Neuwahlen. 54 Prozent sind für Neuwahlen vor März, 30 Prozent für Neuwahlen im März.

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