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Nach rbb-Beitrag

Sozialhilfe-Aktivistin legitimiert Sozialhilfebetrug wegen „Tussibratwurst“

Eine Landfleischerei sucht dringend Mitarbeiter. Doch der Großteil der Arbeitslosen, die das Arbeitsamt empfiehlt, bewerben sich nicht oder wollen neben dem Bürgergeld-Bezug schwarz arbeiten. Für die Sozialhilfe-Aktivistin Helena Steinhaus ist das verständlich, schließlich verkauft die Landfleischerei „Tussi“- und „Machobratwürste“.

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Der öffentlich-rechtliche Rundfunksender rbb kritisierte am Mittwoch sehr vorsichtig die gesunkene Anzahl an Sanktionen für Bürgergeldempfänger im Vergleich zu den Regelungen bei Hartz IV – und rief damit sofort die Sozialhilfe-Aktivistin Helene Steinhaus auf den Plan. Steinhaus und empörte sich über den verzweifelten Fleischermeister, der vom rbb interviewt wurde – sie impliziert, dass er es nicht verdient habe, dass jemand bei ihm anfängt, weil er eine „Tussibratwurst“ verkauft und legitimiert in diesem Fall Sozialhilfebetrug.

Das System wird ausgenutzt

Wurden im Jahr 2019 zwischen April und Juni noch 215.029 Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger ausgesprochen, so waren es 2023 im gleichen Zeitraum nur noch 79.982 Sanktionen. Ein starker Rückgang, der auf die Lockerungen bei den Sanktionen – zum Beispiel wegen fehlender Mitwirkung – im Rahmen der Einführung des Bürgergelds zurückzuführen ist. Die Reform setzt laut rbb auf „Vertrauen“ und „Kooperation“, doch genau das werde von einigen Bürgergeld-Beziehern ausgenutzt. Diese Erfahrung mache auch der Fleischermeister Volkmar Woite der eine Landfleischerei in Michendorf, in der Nähe von Potsdam, betreibt.

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Woitke sucht dringend zwei Verkäufer für seinen Betrieb. Er berichtete davon, dass ihm die Arbeitsagentur von September bis Anfang November 47 Arbeitslose anbot, von denen gut Dreiviertel sogar vom Fach gewesen seien. Doch von diesen 47 potenziellen Kandidaten meldeten sich nur zwei Frauen bei ihm. Da eine der beiden Kandidatinnen nicht voll einsatzfähig sei und die andere dauer-erkrankt, versuchte Woite weitere potenzielle Mitarbeiter telefonisch zu erreichen. Doch keiner ging ran. In einem Telefonat mit der Arbeitsagentur berichtete Woite, dass er vier Interessenten hätte, die gerne bei ihm arbeiten würde. Alle vier würden dies jedoch schwarz machen wollen – neben dem Bürgergeld.

Hartz-Aktivistin kritisiert Woite – für Bratwurstnamen

Die hier aufgezeigten Missstände bestätigen die Befürchtungen vieler Kritiker des Bürgergeldes – und das passt der Sozialhilfe-Aktivistin Helene Steinhaus scheinbar nicht in den Kram. Sie wurde als Kritikerin der Hartz IV-Regeln und als Gründerin des Vereins sanktionsfrei, der sich für eine „menschenwürdige Grundsicherung“ einsetzt, berühmt. Auf X (vormals Twitter) solidarisierte sie sich nun mit den Arbeitslosen, die einen Job bei Woite ablehnen und stattdessen lieber weiter Bürgergeld beziehen.

Nachdem sie der Autorin des Beitrags zunächst vorgeworfen hatte, ihren Job nicht ernst genug zu nehmen, schrieb sie: „By the way ich würde auch echt alles tun, um in dieser Fleischrei Landfleischerei-Woite nicht arbeiten zu müssen. Ich glaub, die braucht erstmal n Update, bevor man da neue Leute anwerben sollte.“ Dazu postete sie einen Screenshot von der Website der Landmetzgerei, auf der zwei Grillwürste aus dem Produktportfolio zu sehen sind: Die „Machobratwurst“ und die „Tussibratwurst“.

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Die Bezeichnung der Würste mag vielleicht nicht jedem gefallen – mindestens genauso viele Leuten hat sie aber wahrscheinlich schon ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert. Der offensichtliche Gag scheint für die linke Aktivistin, die sich ihrem X-Profil nach unter anderem für die Seenotrettung, gegen Grenzsicherung und Abschiebungen positioniert, ein klarer Fall von Sexismus zu sein. Mit „die braucht erstmal n Update“ meint sie wohl, dass der Betrieb ewiggestrig oder patriarchal wäre und etwas mehr Progressivität – vielleicht einen Schwung Feminismus – gebrauchen könnte.

So oder so: Sie stellt den Betrieb, dessen Arbeitsklima sie nicht kennt und der laut eigener Aussage überdurchschnittlich gut bezahlt, öffentlich an den Pranger. Und legitimiert in diesem Zuge mindestens implizit auch noch den Betrug am Sozialhilfesystem und damit auch am Steuerzahler.

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