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Neue Tarifrunde

Sieben Prozent Gehaltserhöhung gefordert: Verdi-Chef Werneke droht mit Warnstreiks im Winter

Vor der Tarifrunde für 2,5 Mio. Landesbeschäftigte droht Verdi-Chef Frank Werneke mit Warnstreiks – auch Winterdienste wären betroffen. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn, Länder-Vertreter Dressel winkt ab.

Droht mit Warnstreiks: Verdi-Chef Frank Werneke (IMAGO/Martin Müller)

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Vor Beginn der am 3. Dezember anstehenden Tarifrunde für Beschäftigte im öffentlichen Dienst bahnt sich ein Konflikt zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Bundesländern an. Verdi-Chef Frank Werneke schließt Warnstreiks im Winter gegenüber der Süddeutschen Zeitung nicht aus – betroffen wären hiervon rund 2,5 Millionen Beschäftigte der Bundesländer. Dazu gehören unter anderem angestellte Lehrer, Polizeiangestellte, Beschäftigte in Landesverwaltungen sowie Personal in Straßenmeistereien und Winterdiensten.

Verdi fordert für alle Betroffenen eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent, mindestens jedoch 300 Euro im Monat. Werneke begründet die Forderungen mit anhaltenden Reallohnverlusten durch gestiegene Preise und den Fachkräftemangel, etwa in der Pflege oder im Schulbereich. Gerade belastete Berufsgruppen müssten finanziell attraktiver werden, um Personal zu halten und neue Kräfte zu gewinnen.

Nicht Teil der Verhandlungen sind die Beschäftigten von Bund und Kommunen, für die bereits eigene Tarifabschlüsse vorliegen. Auf Arbeitgeberseite verhandeln die Bundesländer nicht einzeln, sondern im Rahmen der „Tarifgemeinschaft deutscher Länder“ (TdL). Deren Vorsitzender, Hamburgs sozialdemokratischer Finanzsenator Andreas Dressel, führt die Verhandlungen mit Verdi stellvertretend. Dressel hat die Forderung von sieben Prozent bereits im Vorfeld als „astronomisch“ zurückgewiesen und verweist auf knappe Landeshaushalte und die Belastung durch bereits beschlossene Mehrausgaben.

Werneke erhöht dennoch den Druck. „Dass wir grundsätzlich in der Lage dazu sind, die Arbeitgeber mit Streiks unter Druck zu setzen, sollte allgemein bekannt sein“, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Ob und in welchem Umfang es tatsächlich zu Streiks kommt, hänge von der Reaktion der Länder ab. Spätestens in der zweiten Verhandlungsrunde Mitte Januar müsse ein „realitätstaugliches“ Angebot der Länder vorliegen, so Werneke – sonst seien ausgeweitete Warnstreiks wahrscheinlich.

Am Rande des Tarifkonflikts äußerte sich Werneke auch zur migrationspolitischen Debatte. Er kritisierte Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zum Stadtbild als „absolut falsch und herabwürdigend“ und verneinte jeden Zusammenhang zwischen Sicherheit und Zuwanderung. Das eigentliche Problem, meint Werneke, sei, dass der Bund den Kommunen immer mehr Aufgaben übertrage, ohne sie ausreichend finanziell auszustatten – nicht die Migration selbst. 

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49 Kommentare

  • 7%…. Wow. Bei leeren Kassen. Na, da bin ich ja mal gespannt wie lange das alles noch gut geht….

    • Leere Kassen für die Menschen aber die Rüstungsindustrie feiert gerade Rekordgewinne.
      Finde den Fehler!

      • Für die Beschäftigten der Rüstungsindustrie gibt es bestimmt ein deutliches plus. Für die anderen Bürgergeld

        14
    • Die 7% sollten die Gewerkschaften eher bei ihren Kollegen von SPD und Grünen in Steuern und Abgaben aushandeln, da würde das wenigstens ein plus auf dem Konto der Arbeitnehmer bedeuten.

    • Dafür, dass man eine grüne Klimatransformation machen möchte, dafür, dass man die Unterschicht aller herren Länder willkommen heißt, dafür, dass man mit dem Ergebnis des Rußlandfeldzugs vor 90 Jahren nicht einverstanden ist und es ein drittes mal versuchen möchte, dafür ist Geld da. Dafür ist kein Sondervermögen zu klein.

  • Sieben Prozent klingt in der aktuellen wirtschaftlichen Situation sehr realistisch…

    • Das ist inkl. Verhandlungsspielraum, am Ende gibt es drei Prozent. Dafür braucht man aber keine riesige Show für seine Mitglieder abzuziehen. Der stete Inflationsausgleich bei den Lohnerhöhungen ist eh schon festgeschrieben.

  • Wunderbar, 7 % mehr. Das wird die Zahl der Insolvenzen und Kündigungen nach oben treiben und die Wirtschaftsräume in Polen, Ungarn und China echt freuen.

    • Forderungen werden hoch gesteckt um Verhandlungsspielraum zu haben.
      Habe noch nie erlebt das der Arbeitgeber bei Realistischen Forderungen gesagt hat:
      Jo, cool. Das ist Realistisch, die Forderung werden wir erfüllen. Und darf es vielleicht sogar noch etwas mehr sein?
      Und wer wird denn bitte in die Insolvenz gehen wenn der öffentliche Dienst mehr Geld bekommt?
      Geht dann die Justizanstalt oder Forensische Psychiatrische Anstalt nach China?
      Bitte mal darüber nachdenken.

      • Und woher bekommt der öffentliche Dienst sein Geld? Die Mehrkosten dürfen wir alle (also auch Unternehmen und Selbständige) in Form von Steuern, Gebühren, Abgaben etc. tragen. Kann man gut beobachten am Anstieg der Gewerbesteuern oder Grundsteuern (die Reform sollte ursprünglich mal aufkommensneutral sein…).

        0
    • Dude, es geht um den öffentlichen Dienst….

  • Verdi hat sich ausschließlich für die Belange seiner Mitarbeiter einzusetzen, nicht auf die AfD eindreschen bzw. andere für entsprechende Sprüche kritisieren.

    • Verdi NRW zahlt allen Mitgliedern, die an der AfD-Jugend-Parteigründungs-Verhinderungs-Demo in Gießen teilnehmen wollen die Ticket-Preise für die Demo-Busse.

      Demokratie leben wirkt…..

  • Holt Klingbeil ein neues Sondervermögen aus der Schublade?

  • Verdi hat ein großes und selbst-gemachtes Problem.
    Über eine Lange Zeit (Ära des Hr. Bsirske)
    waren die Tarifabschlüsse nicht im Sinne der Beschäftigten abgeschlossen worden.
    Sogar Empfehlungen des Schlichters wurden abgelehnt und anschließend schlechtere Abschlüsse als Erfolg verkauft.
    Auch Abschlüsse unterhalb der Inflationsrate sind gefeiert worden.
    Die Unzufriedenheit der Mitglieder hat zwangsläufig zu Austritten geführt.
    Nun ist Verdi zu einem zahnlosen Tiger geschrumpft und kann nur noch laut Brüllen.
    Zum Beißen und Kämpfen fehlt Verdi die Kraft.
    Und an alle die es nicht glauben.
    Ja! Es gibt auch im Öffentlichen Dienst Menschen die Arbeiten.
    Sogar welche die am Ende des Arbeitstages
    vor Erschöpfung nicht mehr auf die Piste gehen können.

    • Ja es gibt auch im Öffentlichen Dienst Menschen die arbeiten,es findet halt nur keine Wertschöpfung statt.

      • Auch Dein Müll muß abgeholt werden.

        0
  • Milei würde wissen, wie man solche Probleme löst…

    • Na da bin ich aber gespannt.

      14 Tage Generalstreik. Ohne Müllabfuhr, kein ÖPNV, kein Wasser, kein Strom, kein Gas, keine Verwaltung, keine Krankenhäuser, alle Ampeln aus, alle Straßenlaternen, das Internet der Telekom.

      Das alles ist öffentlicher Dienst, weil zumindest zum Teil staatlich.

      Milei. Der macht das dann schon. Na klar.

    • Einer der wenigen treffenden Kommentare hier. VLLC!

  • Zitat Verdi:
    ..Für Nachwuchskräfte sollen die Vergütungen um 200 Euro pro Monat steigen, zudem wird ihre unbefristete Übernahme nach erfolgreicher Ausbildung gefordert.

    Darüber hinaus sollen alle Zeitzuschläge um 20 Prozentpunkte steigen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags (TV-L) soll zwölf Monate betragen. So haben es die Mitglieder der ver.di-Bundestarifkommission öffentlicher Dienst (BTK öD) auf ihrer Sitzung am Montag, 17. November 2025 in Berlin beschlossen….

    .. Werneke betonte, dass höhere Steuereinnahmen, gerade nach der jüngsten Steuerschätzung, die finanziellen Spielräume insbesondere der Länder erweitert hätten. „Das muss sich auch bei den Gehältern zeigen, denn der öffentliche Dienst steht im Wettbewerb um die besten Fachkräfte – bei zugleich mehreren Hunderttausend unbesetzten Stellen.“ Daher ist eine Erhöhung deutlich oberhalb der Inflation notwendig……..

  • Wir haben doch Sondervermögen. Immer raus damit.

  • Die Aussage Wernekes über den Zusammenhang zwischen Sicherheit und Zuwanderung ist eigentlich auch schon einen eigenen Artikel wert.
    Auf die Belege wäre ich gespannt 🙂

  • Genau Herr Werneke. Genau wie Strom einfach so aus der Steckdose kommt, wächst das Geld einfach so auf Bäumen.

  • Die Ampel und jetzt Rot-Schwarz haben ja haufenweise neue, überflüssige Stellen, mutmaßlich als Versorgungsposten für Parteikader, geschaffen. Einfach die Stellen wieder streichen, dann ist vielleicht auch Geld für eine Erhöhung da. 😉

    • und die verdi-Macht ein wenig eindämmen!?

  • Für Neuzugänge wird alles möglich gemacht und geht es um die eigene Bevölkerung wird gejammert.
    „Wir können aber nicht jedem Gutes tun. Daher sagt der heilige Augustinus, dass wir alle zu lieben (diligere) verpflichtet sind, aber nicht gehalten sind, allen Gutes zu tun (benefacere). Vor allen anderen müssen wir denen Gutes tun, die uns näherstehen, denn „wenn jemand für die Seinigen und besonders für seine Hausgenossen keine Sorge trägt, der hat den Glauben verleugnet und ist ärger als ein Ungläubiger“
    Thomas von Aquin 1225 – 1274, ital. Dominikaner, einflussr. Philosoph, bed. kath. Theologe u. Priester

  • Sehen wir da den Begin einer neuen Lohn-Preisspirale?
    Verwundern würde es nicht. Die Unternehmen nehmen sich seit Corona unverschämt große Schlucke aus der Pulle und treiben die Inflation. Der Staat senkt nicht Steuern und Abgaben, sondern tut das Gegenteil. Sollen da die Lohnempfänger zurückstehen?
    Bringen tut es am Ende nur Geldentwertung.
    Wenn due Wirtschaft brummt, kann man fordern. Aber gerade beim Staat und in der Verwaltung sollten die Gewerkschaftsvertreter die Füße stillhalten: KI ante portas.

  • Richtig so. Warum sollen die Menschen die verfehlte Politik alleine bezahlen?
    Wir hatten mehrere Jahrzehnte zu niedrige Lohnforderungen, auch weil die offiziellen Inflationsstatistiken schön gerechnet sind.

  • Bei der massiven Steigerung der Mieten und der Engergie sind 7 Prozent doch sehr gemäßigt. 20 Prozent wären angemessen. Für alle, die hier noch arbeiten gehen. Mindestens. Punkt.

  • Fordern kann der, wird nur bald keinen Zahler mehr haben.
    Weil der sich schon ein Stück Land in Ungarn 🇭🇺 oder Polen 🇵🇱 angesehen hat.
    Aber da der auch für den Öffentlichen Dienst zuständig ist hat er ja wieder Zahler gefunden
    nämlich Mich und Dich.Sagt der Freund meines Tankwarts.

  • Es wird nach weiteren CDU/CSU Regierungsjahren die angestrebte 2 Klassen Gesellschaft geben: Öffentlich Bedienstete und Grundgesicherte

  • „Vor der Tarifrunde für 2,5 Mio. Landesbeschäftigte droht Verdi-Chef Frank Werneke mit Warnstreiks – auch Winterdienste wären betroffen.“

    Warum werden von den Gewerkschaften immer nur Lohnerhöhungen gefordert und nicht eine Absenkung der Stundenleistung oder die Einstellung von mehr Personal?🤔
    Warum finden die Unternehmen keine fähigen Arbeitskräfte? Vielleicht weil die Anforderungen viel zu hoch sind und warum sind diese viel zu hoch? Richtig, weil der Lohn zu hoch ist.
    Seit Einführung des Mindestlohns steigen die Löhne bei jeder Erhöhung des MLs und das konnte nicht gut gehen. Es muss doch mittlerweile jeder verstanden haben, das dadurch ALLES teuer wird.
    Was folgt den nach einer Lohnerhöhung? Richtig, die Erhöhung der Stundenleistung! Der hohe Lohn muss erwirtschaftet werden und das funktioniert jetzt kaum noch, weil die Arbeitskraft eines Menschen endlich ist….

    Wenn ich das sogar verstehe, dann Frage ich mich, wieso es die Gewerkschaften nicht verstehen?🤔

  • Überall Kostensenkung und Stellenabbau aber diejenigen die nix produzieren und von Steuergeld leben wollen mehr Lohn. Sicher gibt es viele hart arbeitende Menschen im öffentlichen Dienst die wirklich nicht angemessen bezahlt werden und zu Recht gern mehr hätten aber da gibt es auch diejenigen die überflüssig sind und viel zuviel bekommen. Da sollte man halt ebenso mal ausmisten wie überall wo Steuergeld fließt.

  • Geld muss verdient werden, wo ist die Produktivitätssteigerung. Geld ohne Produktivitätssteigerung ist ein Geschenk, das die staatlichen Kosten erhöht. Hinzu kommt die inflationäre Wirkung. 7% sozialistisch für Alle zu fordern ist zu billig. Somit ist diese gewerkschaftliche Forderung zutiefst asozial!

  • Nun, der öffentliche Sektor hat -eigentlich – die Aufgabe, die primären Staatsaufgaben zu erfüllen:
    #1: Äußere und innere Sicherheit,
    #2: Infrastrukturaufgaben (va. Verkehrswege),
    #3: Daseinsvor- und -fürsorge (Bildung, Gesundheit, Renten, soziale Absicherung).

    Was nicht zu diesen primären Staatsaufgaben gehört:
    a) Entwicklungshilfe für alle Länder der Kompaßrose,
    b) Finanzierung einer Bürokratie zur Aushebelung nationaler Souveränität (EU),
    c) Sozialhilfe für alle Arbeitsscheuen von südlich der Linie Gibraltar-Larnaka (Zypern),
    d) Strafvollzug oder forensische Psychiatrie für die Bekloppten aller Herren Länder,
    e) Ideologisch motivierte Umerziehung der eigenen Bevölkerung,
    f) Steuerfinanzierung freiheitsfeindlicher Sozialisten-NGO´s,
    g) Parteienfinanzierung aus Steuermitteln,
    h) Alimentierung einer „classe politique“ als neuem Feudaladel,
    i) Umverteilung erwirtschafteten Vermögens in Sozialistenbonzenbörsen,
    j) Erzwingung von „Wenden“ gegen den Bevölkerungswillen (uvm.).

    • Nachtrag:

      Unter Verzicht auf den unter a-j) gelisteten Blödsinn, wären vielleicht (!) 7% Lohnerhöhung für den öffentlichen Dienst drin; will man aber – wie auch ver.di – darauf nicht verzichten, muß die Lohnerhöhung leider ausfallen – und dafür sollte man auch einen Streik riskieren, denn bei mind. 75% des öffentlichen Dienstes werden ja doch nur Verwaltungsakten umgeschichtet.

  • Nur 7%?????? 🤞 Ich halte 70% für angemessen! Um so schneller hat das BRD Drama ein Ende!

  • Einfach nur Wikipedia..

    Auf heftigen Widerstand stieß eine von ihm in der Funktion des Verhandlungsführers der Tarifgemeinschaft deutscher Länder getätigte Aussage. Er hatte Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst geraten, Wohngeld zu beantragen, falls das Gehalt nicht ausreiche.[10]
    https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Dressel

    Wird ne echte Shwo.. weil was.. auch nur wieder Wikipedia..
    Werneke ist seit 1982 Mitglied der SPD.[9]

    https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Werneke

    Eine Krähe sticht der Anderen ein Auge aus..

    Tippe mal auf 5,7 bis 6,3% ..

    Und 2-3 nette Runden.. HahnenKämpfe..

    Gibt ja was Publicity..

  • Ob Verdi noch genug Geld in der Streikkasse hat um einen längeren Arbeitskampf im Winter durchzuhalten? Diese linke Vorfeldorganisation hat doch für Demos gegen Rechts schon einiges auf den Kopf gehauen und die Kassen der Länder und Kommunen sind überwiegend mehr als klamm. Da kann ich mir nicht vorstellen, das die Länder und Kommunen den Forderungen so leicht nachkommen werden, das könnte sich länger hinziehen.

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