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"Flucht in die BRD"

Sellner kündigt Einreise nach Deutschland an – und will die deutschen Behörden vorführen

Nachdem bekannt wurde, dass gegen Martin Sellner ein Einreiseverbot verhängt worden ist, hat der nun beschlossen, daraus eine PR-Gag zu machen. Er will am Montag einen Livestream davon drehen, wie er versucht nach Deutschland einzureisen. Ob das Verbot durchgesetzt wird oder nicht - die deutschen Behörden können eigentlich nur verlieren.

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Nachdem gegen den rechten Publizisten und Gründer der Identitäten Bewegung Martin Sellner laut Medienberichten ein Einreiseverbot nach Deutschland verhängt wurde, nutzt der diese Aufregung nun für einen PR-Gag. „Ich plane meine Flucht nach Deutschland“ verkündet er per Videobotschaft, die nun auf den unterschiedlichen Sozialen Medien verbreitet wird. Darin meldet er sich von einem Spielplatz, auf dem sein junger Sohn spielt. 

Eine „Demaskierung und Entlarvung“ nennt Sellner die Maßnahme der deutschen Behörden und verkündet, den Staat lächerlich machen zu wollen. Sein Plan: Er wird am Montagnachmittag versuchen, die deutsche Grenze im Raum Passau zu überqueren, um in das nahe der Grenze gelegene Café Greindl zu gehen und dort einen Kaffee zu trinken. „Ich will und werde nicht auf meinen Kaffee im Café Greindl verzichten.“, erklärt er. Das Ganze will er auf Telegram livestreamen. 

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Zum Ende des Videos gibt Sellner sich offensiv: „Ich bin nunmal jetzt ausgewählt, der neue große böse Dämon zu werden, ich habe aber keine Lust diese Rolle zu spielen. Ich werde mich auch nicht zurückziehen und schweigen und diese Leute mein Leben vernichten zu lassen und über mich lügen. Sondern ich werde mich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren.“ Er nutzt die Plattform dabei um für seinen Telegram-Kanal und seine Bücher zu werben, fordert seine Unterstützer auf, seine Beiträge zu verbreiten und weist auf eine Petition hin, die er gestartet hat, um gegen das Einreiseverbot ein Zeichen zu setzen.

Aus Sicht der deutschen Behörden hat die Aktion sicher mehr geschadet als genützt. Martin Selber ist nun deutschlandweit bekannt, erhält eine Bühne, auf der er sich sympathisch darstellen kann und hat die Möglichkeit, nun für einen Medienrummel nach seinen eigenen Bestimmungen zu sorgen, bei dem er im Grunde nur gewinnen kann. Das Ziel dieses Livestreams dürfte klar sein: Die Polizei weiß damit ganz genau, wann er wo sein wird und braucht am Montag im Grunde nur im Café auf ihn zu warten. Sellner dürfte damit auf Bilder seiner Verhaftung spekulieren, mit denen er sich weiter als Märtyrer der Bewegung darstellen kann.

Einige von Sellners Anhängern haben bereits angekündigt, dass sie auch am Montag im Café Greindl sein wollen – es könnte also zu einem Fan-Treffen ausarten. Entweder schafft Martin Sellner es über die deutsche Grenze und in das Café, ohne festgenommen und abgeschoben zu werden – oder er kann live einen Polizeieinsatz gegen sich dokumentieren. Beides wäre ein Spektakel, das er zu seinen Gunsten ausnutzten könnte. Die deutschen Behörden stünden entweder inkompetent oder unverhältnismäßig aggressiv dar. 

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