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Wegen Rückführung

Sea-Watch bezeichnet Seenotrettung durch libysche Küstenwache als Verschleppung

Die Organisation Sea-Watch kritisiert die Seenotrettung durch die libysche Küstenwache - weil Flüchtling nach Libyen und nicht nach Europa gebracht wurden. Es zeigt sich wieder einmal, dass es den Seenotrettern mehr um Fluchthilfe als um Rettung geht.

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Es klingt wie Satire: Die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch, kritisiert auf Twitter die Rettung von ca. 85 Menschen, die in Seenot gewesen seien sollen, durch die libysche Küstenwache. Sea-Watch sieht darin eine illegale Verschleppung und eine Menschenrechtsverletzung, weil die Flüchtlinge von der libyschen Küstenwache nach der Rettung nach Libyen zurückgebracht wurden – und nicht nach Europa.

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Weil Sea-Watch Fotoaufnahmen der Rettungsaktion durch die libysche Küstenwache veröffentlichte, ist anzunehmen, dass die libysche Küstenwache dem Sea-Watch-Team bei der Rettung schlichtweg zuvorkam. Im Vergleich zur libyschen Küstenwache hätte Sea-Watch die Geretteten in den Hafen eines europäischen Mittelmeeranrainerstaats gebracht. Anschließend hätten die Geretteten einen Asylantrag stellen können.

Es ist nicht das erste Mal, dass Sea-Watch die Seenotrettung durch afrikanische Mittelmeeranrainerstaaten kritisiert. Im Oktober vergangenen Jahres haben sich rund 50 Personen auf Gasplattformen in internationalen Gewässern gerettet. Schiffe der tunesischen Küstenwache konnte diese Menschen retten und nach Tunesien zurückbringen. Sea-Watch sah darin ebenfalls eine illegale Verschleppung und hätte lieber selbst die Menschen gerettet, um diese anschließend als Flüchtlinge nach Europa zu bringen.

Seenotretter oder Schlepper-Komplizen?

Sea-Watch und andere Seenotrettungsorganisationen stehen schon länger in der Kritik, weil ihnen die Unterstützung von Schleppern vorgeworfen wird. Zum einen, weil die Schiffe der Seenotretter sehr nah an der Küste der afrikanischen Mittelmeeranrainerstaaten patrouillieren, um dort die Menschen aufnehmen zu können. Zum anderen haben die italienischen Behörden nach eigenen Angaben Belege, dass Schlepper sich mit Seenotrettungsorganisationen absprechen und auf hoher See die Übergabe der Menschen planen.

Trotz der Kritik an der Praxis der Seenotrettung unterstützt die Ampel seit 2022 die Seenotrettungsorganisationen United4Rescue, die vom Lebensgefährten der Bundestagsabgeordneten Kathrin Göring-Eckardt geführt wird, mit 2 Millionen Euro jährlich bis 2026 aus dem Bundeshaushalt.

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