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USA

Schweigegeld-Prozess: Trump in New York verurteilt

Die Jury in New York sprach den ehemaligen US-Präsidenten schuldig: Trump ist wegen Schweigegeldzahlungen an Pornostar Stormy Daniels verurteilt worden und gilt jetzt als Straftäter. Er selbst beklagt einen „manipulierten“ Prozess und nennt das Urteil „schändlich“.

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Donald Trump wurde im Schweigegeld-Prozess um Zahlungen an Pornodarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen. Die Geschworenen im Strafverfahren vor dem Supreme Court von New York erklärten den früheren Präsidenten in allen 34 Anklagepunkten für schuldig, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben, um die Zahlung von Schweigegeld an Daniels zu vertuschen. Damit ist der frühere Präsident und republikanische Kandidat für die Wahl im November ein verurteilter Straftäter. Erstmals in der Geschichte der Vereinigten Staaten saß ein ehemaliger Präsident in einem Strafverfahren vor Gericht. Das Strafmaß soll am 11. Juli verkündet werden.

Bereits vor der Urteilsverkündung ließ Trumps Anwaltsteam verlauten, dass man „schnellstens“ in Berufung gehen werde. Die Geschworenen – sieben Männer und fünf Frauen – berieten am Donnerstag, dem zweiten Tag ihrer internen Beratungen, bis zum späten Nachmittag, um ihre Entscheidung zu treffen.

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Trump wurde beschuldigt, vor der Wahl 2016 eine Schweigegeldzahlung an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels durch die Fälschung von Geschäftsdokumenten vertuscht zu haben. Daniels sollte als Gegenleistung für 130.000 Dollar eine angebliche Affäre mit Trump zehn Jahre zuvor verschweigen, die dieser bestreitet.

Staatsanwaltschaft wertete Vergehen zu Straftat auf

Die Dokumentenfälschung wäre im Bundesstaat New York nur ein Vergehen gewesen. In Verbindung mit einer zweiten Straftat, nämlich dem Verstoß gegen Wahlkampffinanzierungsregeln, war sie nach Meinung der Staatsanwaltschaft jedoch ein Verbrechen. Das Schweigegeld hatte Trumps damaliger Anwalt Michael Cohen überwiesen. Dieser sagte als Schlüsselzeuge der Anklage aus, dass die Zahlung mit Trumps Einverständnis erfolgt sei. Laut Anklage wurde Cohen das Geld später von Trumps Konzern als Anwaltskosten zurückerstattet.

Richter Merchan hatte die Geschworenen angewiesen, zu prüfen, ob Trump gegen ein New Yorker Gesetz gegen „Verschwörung“ zur Wahlbeeinflussung sowie gegen ein Bundesgesetz zur Wahlkampffinanzierung verstoßen wollte. Er forderte die Geschworenen zudem auf, „alle persönlichen Meinungen oder Voreingenommenheiten“ zugunsten oder gegen den Angeklagten beiseitezulassen.

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Präsident Joe Biden vermied es, sich zu dem Strafverfahren gegen den Republikaner zu äußern. Seine Sprecherin hatte jedoch zu Beginn der Beratungen der Jury gesagt, ein Urteil im New Yorker Verfahren wäre ein „wichtiger Tag“.

Trump bezeichnete die Anklage und das Verfahren gegen ihn als „manipuliert“ und „schändlich“. Selbst „Mutter Teresa könnte diese Anschuldigungen nicht entkräften“, sagte er. Er sieht das Verfahren gegen sich als Versuch der Demokraten, die Wahl zu beeinflussen. Die amerikanische Verfassung verbietet nicht, vom Gefängnis aus für das Präsidentenamt zu kandidieren und das Amt in Haft auszuüben. Trumps Verurteilung könnte laut Umfragen jedoch einige Wähler davon abhalten, für ihn zu stimmen.

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