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IW-Untersuchung

Schwacher Außenhandel: Chinesische Waren überfluten den deutschen Markt

Bedingt durch den anhaltenden Handelskonflikt mit den USA verlagert China seine Exporte zunehmend auf den deutschen Markt. Eine neue Erhebung des IW Köln gewährt Einblicke. Besonders ernüchternd: Während die chinesischen Einfuhren nach Deutschland zulegen, stagniert die Zahl der Waren, die Deutschland nach China exportiert.

Autos der Marke BYD werden auf einem Lkw transportiert – besonders im Automobilsektor steigen die Importe aus China deutlich. (IMAGO/snowfieldphotography)

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Eine aktuelle Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), erstellt im Auftrag des Auswärtigen Amts, kommt zu einem brisanten Befund: Als Reaktion auf den eskalierenden Handelskonflikt mit den USA verlagern chinesische Hersteller ihre Ausfuhren verstärkt in Richtung Deutschland.

In insgesamt 1558 Warengattungen, bei denen die US-Importe aus China infolge der Strafzölle und Handelsbarrieren jüngst zurückgingen, sind die deutschen Einfuhren aus der Volksrepublik im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr mengenmäßig um mindestens zehn Prozent gestiegen.

Besonders auffällig ist die Entwicklung im Fahrzeugsektor: Die Einfuhren von Plug-in-Hybridfahrzeugen aus China schnellten in Deutschland um mehr als 130 Prozent nach oben, während die Vereinigten Staaten im ersten Halbjahr in dieser Kategorie einen drastischen Rückgang der Importwerte um rund 99 Prozent verzeichneten.

Auch Zulieferkomponenten erreichen Deutschland zunehmend häufiger. So stieg beispielsweise die importierte Stückzahl von Schaltgetrieben aus China im zweiten Quartal um 182 Prozent. Die USA meldeten im selben Zeitraum einen Rückgang von etwa fünf Prozent.

IW-Ökonom Jürgen Matthes bringt die Entwicklung präzise auf den Punkt: „Weil sich die USA stärker von China abschotten, wird Deutschland zunehmend zum Ausweichmarkt für chinesische Unternehmen‟. Dem IW zufolge sind die chinesischen Einfuhren nach Deutschland zwischen Januar und Mai übergreifend um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen.

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Deutsche Exporte nach China brechen weiter ein

Während Unternehmen aus Fernost den deutschen Markt mit Waren überschwemmen, brechen die deutschen Exporte nach China stark ein. Im selben Zeitraum gingen die deutschen Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 14,2 Prozent zurück. Besonders besorgniserregend ist, dass dieser Exportrückgang keineswegs ein neues Phänomen ist.

Bereits in den Jahren 2022 bis 2024 waren die deutschen Lieferungen nach China deutlich gesunken. Vergleicht man die ersten fünf Monate des Jahres 2025 mit dem entsprechenden Zeitraum 2022, zeigt sich ein Rückgang des Exportvolumens um rund 23 Prozent.

Know-how-Verlagerung und strukturelle Abhängigkeiten

Neben den „Umlenkungseffekten‟, die durch die US-Zölle entstehen, gibt es weitere Ursachen für die deutlich erkennbare Divergenz im Außenhandel zwischen China und Deutschland – insbesondere die zunehmende Verlagerung von wirtschaftlichem Know-how.

China ist längst nicht mehr der Lieferant einfacher Billigwaren wie noch vor einigen Jahren. Die Volksrepublik exportiert zunehmend technisch anspruchsvolle Produkte wie Maschinen, elektrische Geräte und moderne Technologien, die früher vor allem aus Deutschland, Großbritannien oder den USA kamen.

Deutschland hat seinen Status als bedeutende Exportnation in den vergangenen Jahren zunehmend eingebüßt. Stattdessen ist die Bundesrepublik – besonders im Kontext der Energiewende – immer stärker von Importen aus China abhängig geworden.

Das zeigt sich vor allem bei Schlüsselkomponenten für erneuerbare Energien und grüne Technologien. So stammen derzeit rund 90 Prozent der nach Deutschland eingeführten Photovoltaikanlagen aus China. Auch bei seltenen Erden, die für Windkraftanlagen, Elektromotoren, Halbleiter und zahlreiche elektronische Geräte benötigt werden, besteht eine enorme Abhängigkeit. Besonders hoch liegt der Importanteil bei bestimmten seltenen Erden wie Praseodym, Neodym und Samarium – zwischen 97 und 98 Prozent.

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14 Kommentare

  • Ich hab gehört, dass es da einen chinesischen Konzern namens Evergrande gibt, der aufgrund eines Pyramidenspiels am Kapitalmarkt ganze Geisterstädte hochzieht in denen niemand wohnt… Ich wüsste da was, was wir nach China exportieren könnten :>

  • Unser Wirtschaftswunder in den 50 Jahren des letzten Jahrhunderts beruhte auf einem simplen Prinzip: Der Arbeiter sollte sich die Waren, die er herstellt, auch leisten können. So entstand Nachfrage nach den eigenen Waren. So simpel.
    Heute hat der gierige Staat die Rücklagen der Deutschen aufgefressen und sorgt gleichzeitig mit Mindestlohn und einer Lawine an Regularien dafür, dass deutsche Waren national und international unbezahlbar werden.

    Und dann kommen da plötzlich bezahlbare Waren auch China. Niemand würde etwas importieren, wenn nicht ein Kundenkreis dafür existieren würde. Unsere Politik hat den Rahmen dafür geschaffen, dass China bei uns einen wunderbar vorbereiteten Markt findet.

    • Ein ebenso großer Fehler war die Konzentration auf das Ziel „Exportweltmeister“ unter grober Vernachlässigung des Binnenmarktes!

      Eine hemmungslose Gier der Verbraucher, die willfährig den Slogan „Geiz ist geil“ zum Lebensinhalt erhoben … unterstützt durch das bequeme Internet. Dort wird alles Nötige billiger angeboten und sogar in’s Haus geliefert.

      Jetzt sind die Innenstädte ausgestorben, weil im örtlichen Einzelhandel die inhabergeführten Läden keine Chance mehr hatten.

      Ja, die Gewinnmaximierung der großen Konzerne hat in Kombination mit Freihandelszonen dazu geführt, dass Menschen in Billigländern Produkte herstellen, die sie selbst nicht bezahlen können.
      Diese gelangen dann zollfrei auf Märkte, deren Käufer hohe Preise zahlen können.

      Das Ganze initiiert von kurzsichtigen Politikern, die diese „Globalisierung“ als Heldentat feiern und sich mit Schampus zuprosten!

      Ist jetzt der Kipppunkt erreicht, an dem keine Umkehr mehr möglich ist?

    • Vorher war man allerdings so dumm, den rückständigen kommunistischen Agrarstaat jahrzehntelang mit westlicher Technologie und westlichem Kapital zu einer wirtschaftlichen und militärischen Supermacht aufzubauen. Jetzt sind sie eben unser größter Konkurrent und ruinieren uns. Hemmungslose Gier und Expansionsdrang westlicher Unternehmer machte das alles erst möglich.

  • Gute Dokumentation eines wirtschaftspolitischen Bankrotts aller Bundesregierungen seit Merkel.

    • Ich fürchte, die Situation hat schon länger gegärt … 🙁

  • Was sollte China noch von Deutschland importieren!!!

    • Euros ?

  • In den 70er Jahren wurde immer vor der „gelben Gefahr“ gewarnt. Damit war aber nicht die Wirtschaft gemeint. Jetzt sind wir wirtschaftlich am Ende und die Bundeswehr „bedingt abwehrbereit“. Kurz gesagt: wir sind am Ar….

    • Mal im Konsens zur Causa Weimar gesprochen !! Der Größte Weltweite E-Autobauer ist China . Auch gezwungener Maßen weil sie keine Motoren können .
      Vielleicht ist ja auch das Verbrennerverbot so ein fernöstliches Geschäftsmodel ??Angetragen und Großzügig Finanziell unterstrichen bei solchen Veranstaltungen wie dem Ludwig Erhard Gipfeln . Den auch hier ist es weder Wirtschaftlich noch Ökologisch nachvollziehbar !
      Den unsere Autoindustrie wird die Konkurrenz mit den Chinesen nicht Überleben !!

      • Volle Zustimmung. Gut beschrieben

        2
  • Die Chinesischen Halden sind halt mittlerweile voll mit diesem Elektroschrott, jetzt suchen sie halt Halden in Deutschland und der EU auf diesen sie ihren Schrott Lagern und Verrotten lassen können! Habe einen Tipp, große Löcher buddeln rein damit Erde drauf und Fertig, klappt ja bei uns mit den Windprobelern auch ganz „gut“.

  • Chinesische Waren Fluten den Deutschen Markt, weil kranke Politik Deutsche Waren unbezahlbar machen! Merz und seine Drohnen überfluten viele Gehirne weil er seine Kriegsziele immer noch nicht erreicht hat, also alles beim alten.

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