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Sheikh Hasina

Proteste in Bangladesch eskalieren: Regierungssitz gestürmt, Premierministerin verlässt Land

In Bangladesch überschlagen sich die Ereignisse: Nach erneuten blutigen Unruhen ist Premierministerin Sheikh Hasina zurückgetreten und hat das Land verlassen. Der Regierungssitz wurde von Demonstranten gestürmt, das Militär hat die Kontrolle übernommen.

Demonstranten sind in den Regierungssitz in Dhaka eingedrungen. Premierministerin Sheikh Hasina ist nach Indien geflohen.

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Am Montag haben in Bangladesch Tausende aufgebrachte Demonstranten den Regierungspalast in der Hauptstadt Dhaka gestürmt. Fernsehbilder zeigen, wie die Menschenmenge in das Gebäude eindrang. Kurz darauf verkündete Armeechef Waker-uz-Zaman in einer Fernsehansprache den Rücktritt von Premierministerin Sheikh Hasina.

Die langjährige Regierungschefin habe das Land bereits verlassen, hieß es weiter. Zeit für eine Rede habe sie nicht mehr gehabt. Berichten zufolge soll sich Hasina mit einem Hubschrauber nach Indien abgesetzt haben. Waker-uz-Zaman kündigte die Bildung einer Übergangsregierung an.

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Allein am Sonntag kamen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften 97 Menschen ums Leben. Es sind die schwersten Unruhen seit der Unabhängigkeit des Landes 1971. Seit Beginn der Proteste im vergangenen Monat wurden mindestens 300 Menschen getötet.

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Auslöser der Proteste waren Quotenregelungen bei der Vergabe öffentlicher Stellen, laut denen 56 Prozent der Stellen für bestimmte Gruppen reserviert sind, darunter 30 Prozent für Familien von Unabhängigkeitskämpfern. Ursprünglich von Studenten initiiert, weiteten sich die Demonstrationen rasch zu einer landesweiten Bewegung gegen die autoritäre Regierung von Hasina aus. Die 76-Jährige hatte sich bei der umstrittenen Wahl im Januar ihre vierte Amtszeit in Folge gesichert. Die Opposition boykottierte die Abstimmung.

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