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Nach „Geheimplan“-Kollaps: Correctiv heuert PR-Agentur an

Das Recherchenetzwerk correctiv hat nach der gescheiterten „Geheimplan“-Erzählung nun eine PR-Agentur angeheuert - doch das habe angeblich nichts mit eigenen Fehlern zu tun.

Bildquelle: Imago, bearbeitet.

Wegen des angeblichen „Geheimplan[s] gegen Deutschland“ gingen in der gesamten Bundesrepublik tausende Menschen auf die Straße – doch heute, fast genau zwei Monate nach der Correctiv-Veröffentlichung, ist von der Geschichte rund um angebliche Deportationspläne kaum noch etwas übrig. Man änderte heimlich Passagen in seinem Artikel, stellte wunderliche Behauptungen auf, verstrickte sich immer weiter in Widersprüche und landete deswegen schließlich sogar vor Gericht. Ein Desaster – aus dem man nun offenbar Konsequenzen zog.

Wie das Magazin PR Report berichtet, hat sich Correctiv mit Marco Vollmar und Wigan Salazar die PR-Agentur MSL angeheuert, um sich künftig etwas besser darzustellen. Correctiv-Geschäftsführer David Schraven erklärte hierzu vor einigen Tagen gegenüber der FAZ: „Ich habe damit gerechnet, dass die Recherche gerichtlich infrage gestellt wird, das ist normal und richtig. (…) Womit ich nicht gerechnet habe, ist dieser breit angelegte Angriff und all die ,Litigation PR‘, wie man das heute nennt.“ Weiter erklärte Raven: „Wir mussten uns die Frage stellen, wie wir damit umgehen“. Aus diesem Grund habe man nun „professionelle Berater“ engagiert.

Dass man eine Agentur heranziehe, habe jedoch nichts mit eigenen Fehlern zu tun. Wie Jeannette Gusko, Teil der Correctiv-Geschäfts­führung, auf Anfrage von PR Report erklärte, sage es vielmehr etwas „über den derzeitigen Stand der Medien­land­schaft aus“ – dass juristische PR-Beratung „so zentral“ bei großangelegten Recherchen werde. Weiterhin erklärte sie: „Wir würden uns wünschen, dass wir uns nicht rechtlichen und kommunikativen Beistand holen müssen, um für die Wahrheit zu kämpfen.“ Offenbar scheint man sich bei dem Recherchenetzwerk also immer noch einzubilden, alles richtig gemacht zu haben – trotz heimlichen Korrekturen und dem zumindest teilweisen Scheitern vor Gericht.

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