„Heiter, nahbar“ – Tim Walz „erobert mit entwaffnender Emotionalität die Herzen […] seine tiefe Menschlichkeit wird bejubelt“, so beschreibt das ZDF den Auftritt von Kamala Harris‘ Vize beim Parteitag der Demokraten in Chicago. Man trägt die mediale Jubelstimmung aus den großen US-Medien nach Deutschland – und legt noch eins drauf.
Tatsächlich hat der Kamala-Hype nach dem Parteitag aber seinen Zenit überschritten. Das Spektakel, das oft mehr einem Pop-Konzert glich, dürfte der Höhepunkt ihres Hypes sein. Jetzt ist die Show vorbei und der echte Wahlkampf beginnt. Das zeigt spätestens die Ankündigung von Robert F. Kennedy Jr., aus dem Präsidentschaftsrennen auszusteigen.
Bis jetzt fuhr er die seit den 90er Jahren wohl bedeutendste Drittparteien-Kandidatur, also abseits der Republikaner und Demokraten. Mitunter kam er in nationalen Umfragen auf bis zu 15 Prozent, ein tiefer Einschnitt in die Wählerschaft beider Parteien. Mit Bidens Rückzug kehrten dann aber viele Kennedy-unterstützende Ex-Demokraten zurück ins Lager ihrer Partei – seitdem zieht RFK vor allem Stimmen von Trumps Kampagne.
Damit ist jetzt Schluss und auch Trump dürfte damit seine Wählerschaft hinter sich konsolidieren. Längst zeigen auch immer mehr Umfragen wieder leicht in seine Richtung. Die letzten Wochen war es schon knapp: Harris lag nur knapp vorne oder schmälerte andernorts Trumps Vorsprung. Das allein galt bei den Demokraten aber schon als Hoffnungsschimmer. Jetzt bewegen sich die Umfragen wieder einige Prozentpunkte in die andere Richtung. Fakt ist: Das Rennen ist offen und steht realistisch gesehen in vielen der entscheidenden „Swing States“ bei 50/50.
Anbiederung an die Israelhasser
Dass Kamala Harris längst mit ordentlich Ballast unter der Oberfläche zu kämpfen hat, wird auch klar, wenn man einen Blick abseits des Parteitags-Spektakels wirft. Da wäre etwa die in großen Teilen israelfeindliche Basis ihrer Partei, die sie zu besänftigen versucht. Schon Biden hatte damit zu kämpfen, dass viele linke Studenten, genauso wie große Teile der arabischen und muslimischen Wählerschaft seiner Partei, einen regelrechten Hass auf ihn wegen seiner nach dem 7. Oktober anfangs klar pro-israelischen Haltung entwickelt hatten.
Das Ganze materialisierte sich in Form der „Uncommitted“-Protestbewegung, dem Vorhaben, in den Vorwahlen seiner Partei statt für den Präsidenten für „uncommitted“ zu stimmen, also für Delegierte, die „ungebunden“ sind und beim Parteitag nicht Biden wählen sollen. Am Ende zog sich Biden aus anderen Gründen noch vor dem Parteitag zurück, aber die Protestwahl machte dennoch Wellen.
Genug, dass Harris eine andere Strategie fährt und versucht, jene Israelhasser mit ins Boot zu holen, ohne gleichzeitig jüdische Wähler zu vergraulen. Das wird schwierig. So boykottierte sie beispielsweise Netanyahus Rede vor dem US-Kongress, obwohl sie als Vizepräsidentin dort eine zeremoniell wichtige Rolle hat – und prominent hinter ihm gesessen hätte. Stattdessen traf sie sich mit ihm hinter verschlossenen Türen.
Die Nachricht kommt an: Abdullah Hammoud, der Bürgermeister von Dearborn, Michigan, der Stadt mit den meisten muslimischen Einwohnern in den USA, lobte sie dafür, so bei muslimischen Wählern eine „Tür geöffnet“ zu haben. Dass sie der Kongress-Rede des „Kriegsverbrechers“ Netanyahu ferngeblieben sei, würde schon als positives Signal gesehen werden, nun wolle man mehr echte Politik gegen die israelische Regierung sehen, meinte er in einem Interview mit dem Sender PBS. Mit ihm traf sich Harris später heimlich – ohne Kameras oder Presse.
Auf der anderen Seite sorgte sie kürzlich mit der Ernennung eines Outreach-Direktors ihrer Kampagne bei jüdischen Wählern für Empörung: Ilan Goldenberg soll diese Rolle übernehmen. Eine Wahl, die wie die Jerusalem Post schreibt, „jeden alarmieren sollte, dem Israel und die jüdische Gemeinde am Herzen liegen“. Er ist nämlich ein Verfechter eben jener Annäherung und Appeasement-Politik gegenüber dem iranischen Regime und seinen Verbündeten, die dem Nahen Osten nur noch mehr Chaos statt Frieden gebracht hat. Zugleich ist er ein scharfer Kritiker der israelischen Regierung und Freund der Terror-Sympathisanten der Palästinensischen Autonomiebehörde.
„Wenn Harris solchen Stimmen Gehör schenkt, haben wir allen Grund, zutiefst besorgt darüber zu sein, was dies für die Zukunft der Beziehungen zwischen den USA und Israel bedeutet – und für die Sicherheit des jüdischen Volkes weltweit“, so die Jerusalem Post.
Überhaupt: Nur mit Personalentscheidungen auf kleiner und großer Ebene – zuletzt eben ihr Vize Walz – scheint Harris irgendwelche politische Signale zu senden. Denn ein wirkliches Programm bleibt sie nach wie vor schuldig. Das ist ein weiterer Punkt, der nicht so ganz ins makellose Bild von Harris in den Medien passt – dass sie sich partout nicht zu den wichtigsten Themen positionieren will. Einzig zur Wirtschaftspolitik hat sie einige vage, wenn auch nicht weniger radikale, Vorschläge gemacht, darunter etwa willkürliche Staatseingriffe in die Preisbildung.
Programm: Fehlanzeige – zumindest offiziell
Prompt folgte ein Backlash. Darauf verzichtet sie nun lieber erstmal weiter. Auf dem Parteitag ihrer Partei wurde zwar ein Programm beschlossen, das ist allerdings jetzt schon lange hoffnungslos veraltet: Es wurde ganz offensichtlich für Joe Biden entworfen und spricht durchgängig davon, was er in einer „zweiten Biden-Präsidentschaft“ vorhabe – eine solche wird es nun nie geben.
Dieses Programm beginnt schon, so woke es nur geht: Mit einem „Land acknowledgment“, das erklären soll, dass Chicago ja auf „indianischen Heimatstätten“ gebaut sei, inklusive Auflistung aller Stämme, die einen Anspruch darauf erheben. Inhaltlich enthält es auch einige Forderungen, die beim Durchschnittswähler wohl alles andere als beliebt sein dürften, so etwa eine weitere Öffnung der Migrationspolitik mit einem Weg zur US-Staatsbürgerschaft für 10 Millionen illegale Einwanderer, Rückkehrmöglichkeiten für unter Trump abgeschobene Migranten und „Alternativen zur Haft“ für aktuell an der Grenze aufgegriffene Illegale.
Von all dem dürfte sich Harris aber eben ganz einfach distanzieren können: Mit dem Argument, dass es ja gar nicht ihr Programm ist. Und was das ist, darüber lässt man die Wähler im Unklaren. Jeder soll am liebsten seine eigenen Hoffnungen auf sie und ihre Kandidatur projizieren, so der Gedanke. Bis heute gibt es keinen einzigen Punkt zu ihren Positionen auf ihrer Website.
Harris als Anti-Kandidatin
Worüber man bei den Demokraten dagegen ausgiebiger spricht als über das eigene Programm ist das von Donald Trump bzw. das, was man davon als Horrorszenario präsentiert. „Project 2025“ ist dabei das Schlagwort. Ein eigentlich unspektakuläres Projekt konservativer Gruppen, die Übernahme der Amtsgeschäfte im Fall eines Wahlsiegs zu planen.
„Presidential Transition“ nennt man diesen Ablauf im US-Politsprech – der beginnt bei einem Wahlsieg im November und mündet dann in der Amtseinführung im Januar. In dieser Zeit muss nicht nur das Regierungsprogramm in Grundzügen aufgestellt sein, sondern vor allem auch das Team dahinter. Denn anders als in Deutschland tauscht man mit jedem Regierungswechsel in den USA nicht nur das Kabinett, sondern ca. 3.000 politische Beamte aus. Das ist auch der Kern – und wohl mächtigste Part von „Project 2025“, nämlich eine Datenbank mit konservativem Personal für genau diese Posten.
Was dagegen für linke Drohkulissen hinhalten muss, ist das Programm von „Project 2025“, die sog. Policy-Empfehlungen für die nächste Regierung. Darüber lügen Demokraten zum Biegen und Brechen schon seit Monaten, präsentieren es als Blaupause für eine Diktatur. Dabei sind die meisten Punkte eher technokratische Policy-Details: Aus der Reklassifizierung bestimmter Beamter in politischer Verantwortlichkeit als tatsächliche politische Beamte, die entlassen werden können, wenn sie dem Regierungskurs entgegen handeln – „Schedule F“ genannt – macht man in Harris‘ Partei eine Art politische Säuberung des Beamtenapparats.
Dabei ist nichts daran diktatorisch, dass die US-Exekutive dem US-Präsidenten folgt und nicht eigenen Interessen, das ist schließlich in der Verfassung verankert. Ohnehin wird Trump längst nicht müde zu erklären, dass das ja gar nicht sein Programm ist. Aber all das ignoriert man lieber. „Diktator Trump“ ist die Drohkulisse, die man braucht.
Jetzt, wo die ernste Phase des Wahlkampfes so richtig beginnt, wird Harris allerdings mehr als das brauchen: Immerhin werden die beiden in mindestens zwei Debatten aufeinandertreffen, eine dritte bei Fox News hat sie ausgeschlagen. In der direkten Konfrontation mit Trump kann man nicht alles durch choreografieren, das musste schon Joe Biden erleben. Dann zeigt sich, wie sattelfest Kamala tatsächlich ist.
Der Kennedy-Ausstieg dürfte das Rennen jetzt jedenfalls deutlich enger machen. Der erklärte, er habe von Anfang an kein Kandidat sein wollen, der nur Stimmen zieht und einem der anderen Kandidaten schadet, ohne selbst Siegeschancen zu haben. Solche Siegeschancen sieht Kennedy jetzt nicht mehr und daher verließ er das Rennen in allen „Swing States“ – stattdessen unterstützt er jetzt Donald Trump. Harris zu verhindern sei das entscheidende Ziel. All das macht es natürlich nicht einfacher für sie. Nach einer Woche Parteitag in Chicago ist jetzt klar: Die Show ist vorbei, die harte Realität des Wahlkampfs hat auch für sie endgültig angefangen – und die Zeit des makellosen Kamala-Hypes neigt sich ihrem Ende zu.
In diesem sachlichen Text erfährt der Leser mehr über den US-Wahlkampf als in 20 Heute Journals. Journalismus nenne man so etwas, glaube ich.
Das Ganze erinnert an Annalena Baerbocks Höhenflug in den Umfragen auf 28% kurz nach ihrer Nominierung, bis die Leute die ECHTE Annalena Baerbock kennen lernten. So wird es auch Harris gehen.
Manchmal glaubt man, das Harris auch in Deutschland gewählt werden kann. Die GEZ-Medien überschlagen sich mit ihrem religiösen Hype. Die früheren kritischen Berichte (auch im ÖRR) scheinen keine Rolle mehr zu spielen.
Wer glaubte, dass Trump schon geschlagen ist, wird eines besseren belehrt.
Trump wird als der Kandidat betrachtet, der den Ukraine- Krieg beenden werde. Angekündigt hat er es.
Unter seiner ersten Amtszeit suchte Trump sogar den Frieden mit Nordkorea. Trump ist auch zugleich Geschäftsmann. Er sucht eher die wirtschaftliche Kooperation. Als Patriot natürlich auch zu Amerikas Wohlergehen.
Mir ist die Lady egal. Da müssen sich schon die Amerikaner entscheiden ob die die linkslieberale dralle Schnalle oder den „Dealmaker“ haben wollen.
Letzte Amtsperiode soweit ich mich erinnere, Donald Trump = kein Kriegseinsatz..! Statt dessen Konsolidierung im Inland und beginnende Reorganisation. Mit Harris hält die, mhhhm, „moderate Sowjetisierung“ in den USA im weißen Haus Einzug. Klimalüge Verfechterin, Verbote, Regulation, Oneworldphantasien. Lenin würde zumindest milde lächeln.
…..Politische Positionen
https://de.wikipedia.org/wiki/Kamala_Harris
Noch 72 Tage Wahlkampf – Deutschlands Regierungsvertreter haben die Chancen verpasst, sich bei Trump und Harris vorzustellen. Die Öffentlich-Rechtlichen hier im Lande werden jede Berichterstattung übernehmen und sei sie noch so abstrus. 72 Tage lang.
UMFRAGE SCHWACHSINN hoch 10, maximal manipuliert!!
Es wurden ganz einfach viel mehr „democrats“ als „republicans“ befragt…
In realen polls führt Trump nach wie vor mit ca. 55% zu 45% Harris!!!
Trotz rassistischer Schützenhilfe von Michelle Obama, von Barak Obama, von Killary, wünsche ich Harris, dass sie scheitert. Sie ist, nicht nur für Amerika, eine Katastrophe.
Die Kamala Harris präsentiert sich mehr als eine Reklame für Zahnpasta als eine zukünftige USA Präsidentin. Nur lachen, tanzen und winken ist für eine Präsidentschaft zu wenig ,eher für : „Such den besten Komiker !!! „
Ausser Spesen nix gewesen.
Lachen allein reicht halt nicht.
Ich befürchte, daß das Ergebnis dieser Wahl bereits feststeht.
Der “Hype“ um diese amerikanische BaerbockVariante fand einzig und alleine in den kranken Köpfen der Redakteure der linksgrünversifften FakeNewsMedien statt! :-))))
Zwar führt Kamala Harris in ihrer „Acceptance Speech“ vergangenen Donnerstag ausdrücklich die Tatsache der „endless possibilities“ an. Aber wie sie sich selbst angesichts der damit bestehenden Unendlichkeit politisch verhält, ließ die Kandidatin für das Amt des amerikanischen Präsidenten völlig offen. Geboten wäre stattdessen gewesen, spätestens anlässlich ihrer offiziellen Nominierung dazu etwas Abschließendes zu sagen. Sollte es daran auch weiterhin fehlen, gibt es für die dortigen Bürger keinen Grund, sie zu wählen.
Auch die Amis haben ihre Baerbock und wir wissen ja, wie der Versuch Kanzlerin zu werden ausgegangen ist……
Die Frage bleibt, in welche Richtung gehen jetzt dir Kennedy-Anhänger.
Das sind ja sicher keine Trump-Fans, sondern Anhänger der Democrats.
Deshalb ist es noch lange nicht sicher, dass Trump spürbar von dieser Kenndey-Aktion profitiert.
Vielleicht bleibt das nur Wunschdenken?
Wenn die Amerikaner das mitbekommen haben, ist ihr der Wahlsieg sicher:
https://www.der-postillon.com/2024/08/parteitag-harris.html
Moment mal, das Gebiet um Chicago wurde den Indianern in einem fairen Vertrag abgekauft!
Der Autor und seine Trump-Fans hier sollten sich langsam mit dem Gedanken abfinden, daß die USA demnächst von einer Präsidentin regiert werden, dagegen hilft auch kein Kennedy Jr.
https://www.youtube.com/watch?v=UrzhQ9aeC1U
wer auf dem Parteitag über den „late, great Hannibal Lecter…“ daher faselt, der sollte sich auf seine mentale Fitness untersuchen lassen
Und ja Herr Thormann, es wird jetzt ernst für „Donnie“ : am 10. September das erste TV-Interview und am 18. September wird Richter Merchan das Strafmaß verkünden.