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Millionen-Förderung

„KlimaQUEERrechtigkeit“ im Kampf gegen rechte Ossis

Der Verein „Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland“ kämpft gegen „rechtsextreme Akteur*innen“, „neonazistische Queerfeindlichkeit“ und für „Klimaqueerrechtigkeit“ in Ostdeutschland - dafür erhielt man in den letzten vier Jahren allein vom Bundesfamilienministerium über eine Millionen Euro Fördergelder.

Quellen: Screenshots der Website des Bundesfamilienministeriums sowie der Website von TIAM e.V.

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„Rechtsextremismus in Ostdeutschland“ schallt es seit Jahren durch die Medien. Und jetzt, nach den Kommunalwahlen in Thüringen fühlt man sich in seiner Sorge vor dem großen „Rechtsruck“ wieder bestätigt – den Ossis scheint es einfach an „Demokratiebildung“ zu fehlen, so das Narrativ. Doch zum Glück hat das Familienministerium genügend Steuermittel zur Hand, um dagegen etwas zu tun. So werden im Kampf gegen „rechtsextreme Akteur*innen“ und ihre „neonazistische Queerfeindlichkeit“ jährlich hunderttausende Euro an den Verein „Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland“ (TIAM) gezahlt. Für geschlechtersensible Jugendbildung, queeres „Empowerment“ und „KlimaQUEERrechtigkeit“ in ‚Dunkeldeutschland‘ – in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Warum das so wichtig ist, beschreibt der Verein anlässlich des „Transgender Day of Remembrance“ im November 2023 auf Facebook: In den drei Ländern seien „rechte Strukturen“ schon immer stark gewesen, doch die „gezielte[n] queerfeindliche[n] Mobilisierungen, Sachbeschädigungen oder gewaltsame Übergriffe“ würden in den letzten Jahren zunehmen. Das „Thema Queerfeindlichkeit [ist] auf die Agenda rechter Kräfte gerückt“, in Wirklichkeit aber „Teil eines größeren und systemischen Problems“. Es folgt eine regelrechte Schimpftirade über den deutschen Staat, über die „gewaltvollen Abschiebungen“ und „Diskriminierungen durch Beamt*innen“, die Teil eines „menschenfeindlichen Asylsystems“ sind. 

Dabei nennt der Verein, der sich selbst als Vertreter für die „Belange und Bedürfnisse aller nicht im dualen Geschlechterbild vertretenen Menschen“ beschreibt, freilich nicht, dass ihn dieser ‚Unrechtsstaat‘ mit Steuergeldern überhäuft. TIAM erhielt seit dem Jahr 2020 nämlich nicht nur insgesamt 1.042.144,57 Euro vom Bundesfamilienministerium, sondern auch noch von den Landesregierungen der ostdeutschen Bundesländer und der gesetzlichen Krankenversicherung. 

Wie der Verein auf seiner (seit 2022 offenbar nicht aktualisierten) Website schreibt, erhielt man vom Freistaat Thüringen im Jahr 2021 insgesamt 15.000 Euro und im Jahr 2022 dann 45.566,12 Euro. Der Freistaat Sachsen zahlte dem Trans-Verein schon 2018 stattliche 32.000 Euro, 2019 dann 35.000 Euro und 2021 noch einmal 13.520,53 Euro. Die GKV zahlte über ihre Pauschalförderung von 2019 bis 2022 insgesamt 212.133,58 Euro. 

Seit dem Jahr 2018 hat TIAM also mindestens 1.395.364,80 Euro Fördergelder erhalten – und mit diesem Haufen Geld wird eine ganze Reihe von zweifelhaften Projekten und Veranstaltungen ausgerichtet. Aktuell bietet TIAM zum Beispiel Fortbildungen für Psychotherapeuten an, für die man sogar ganz offiziell mit Ausbildungspunkten von der Psychotherapeutenkammer belohnt wird. Therapeuten setzen sich in dem mehrtägigen Seminar mit der „Vielfalt von Geschlechtern“ auseinander und lernen, wie man mit „gendernonkonforme[n], nicht-binäre[n] und transgeschlechtliche[n] Personen“ umgeht. 

Das bedeutet jedoch nicht, kritisch zu hinterfragen, ob die empfundene Trans-Geschlechtlichkeit möglicherweise psychische Ursachen hat und diese Probleme dann zu behandeln – wie es eigentlich die Aufgabe von Psychotherapeuten sein sollte, zumindest wenn man seinen Patienten wirklich helfen möchte. In dem Seminar geht es um „Diskriminierungen, Nicht-Anerkennen und Nicht-Gesehen-Werden“ und die „Belastungen“, die durch die fehlende gesellschaftliche Anerkennung entstehen würden. 

Die multi-geschlechtergerechte Ausbildung von Therapeuten ist jedoch nicht die einzige Weiterbildung, die von TIAM angeboten wird. Der Verein richtet eine ganze Reihe von Veranstaltungen für Institutionen und Fachkräfte aus Schulen und anderen Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie aus dem Bereich Gesundheitsversorgung aus. So können Mediziner und Pflegekräfte zum Beispiel etwas über den „Diskriminierungssensible[n] Umgang in der Gesundheitsversorgung“ lernen. 

Professoren und andere Hochschulmitarbeiter werden darin geschult, ihre Lehre „trans*inklusiver [zu] gestalten“ und Sozialarbeiter aus der stationären Kinder- und Jugendhilfe „für die Situation und Bedarfe von inter*, trans* und nicht-binären Kindern“ sensibilisiert. Damit sie zum Beispiel mit diesen Situationen adäquat umgehen können: „Max wird Marie? Evy ist divers? Paulas Mama ist jetzt ein Papa? Kim ist inter?“

Natürlich werden davon abgesehen auch die anderen wirklich wichtigen Themen unserer Zeit bespielt, um den rechten Ossis einen Strich durch die Rechnung zu machen – zum Beispiel die „KlimaQUEERrechtigkeit“. Zusammen mit dem „Kollektiv Bildung für utopischen Wandel e.V.“ richtete TIAM unter diesem Schlagwort im November 2023 ein Seminar in Jena aus, das die „Folgen der Klimakrise“ und die „Ausbeutung von Natur und FLINTA*-Personen“ thematisierte. Dabei ging es „Sexismus und Queerfeindlichkeit“ im Kapitalismus, die Handlungsmöglichkeiten gegen diese Ungerechtigkeiten und die Erarbeitung von „queerfeministische[n], klimagerechte[n] Utopien“. 

Und dann gibt es da noch so hübsche Projekte wie einen eigenen Podcast über Themen wie „Gender Ruhestand“, „Trans und Lesbisch in der DDR“ und „Sei eine Göttin!“. Ob der Verein so wirklich den gefürchteten „Rechtsruck“ und den Aufstieg der AfD in Ostdeutschland verhindern kann, ist, gelinde gesagt, zweifelhaft. Eines ist jedoch sicher: Unsere Steuergelder wären an anderer Stelle besser eingesetzt. 

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