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Berlin 2026

Lisa Paus als Bürgermeisterin? Berliner Grüne rechnen damit

Noch zwei Jahre sind es bis zur nächsten Wahl in Berlin - bei den dortigen Grünen ist die Personalarmut aber wohl so groß, dass Familienministerin Lisa Paus als Spitzenkandidatin erwogen wird. Paus könnte für die Hauptstadt-Grünen bald Bürgermeister Kai Wegner (CDU) herausfordern.

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Opposition im Abgeordnetenhaus, Chaos im Landesverband – um die Berliner Grünen steht es aktuell nicht so gut. Und in zwei Jahren muss die Partei den regierenden schwarz-roten Senat erfolgreich herausfordern, um wieder ganz linke Politik in Berlin machen zu können. Nur: Wer soll die Partei in diesen Wahlkampf führen?

Der Landesverband hat langen Streit hinter sich, die Personaldecke ist recht dünn. Ein Name fällt innerparteilich daher wohl immer öfter: Lisa Paus. Das berichtet der Tagesspiegel. Mehrere Grüne bestätigten dem Blatt, dass es entsprechende Überlegungen gibt, die Politikerin als Kandidatin gegen den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) aufzustellen. Offiziell jedoch will sich dazu bisher niemand äußern: „Die Frage nach der Berliner Spitzenkandidatur für 2026 stellt sich mitten in der Wahlperiode noch nicht und wird geklärt, wenn es soweit ist“, sagt Berlins Grünen-Vorsitzende Nina Stahr. Auch ein Sprecher des Familienministeriums wiegelt auf Anfrage des Tagesspiegels ab: „Wir kommentieren Personalspekulationen grundsätzlich nicht.“

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Paus ist links genug und stammt politisch aus Berlin

Aber völlig unvorstellbar ist die Idee nicht. Paus kommt aus dem besonders radikalen Landesverband der Berliner Grünen. Ihr Bundestagswahlkreis ist Tempelhof-Schöneberg, sie ist „in, aus und für Berlin“, wie es auf Paus‘ Website heißt. Dazu kommt, dass die Ministerin mit ihrem gesellschaftspolitischen Radikalismus (man denke an das „Selbstbestimmungsgesetz“ oder das „Demokratiefördergesetz“ inzwischen bei einer breiten Öffentlichkeit bekannt und unbeliebt ist. In Berlin hingegen, wo die Grünen eh aus einer radikalen Ecke kommen und in den entsprechend radikalen Bezirken ihre Machtbasis haben, dürfte man ihr solche Vorhaben anrechnen. Im Abgeordnetenhaus hat Paus viel landespolitische Erfahrung sammeln können: 10 Jahre lang, von 1999 bis 2009 saß sie dort, war zuletzt unter anderem mit dem mächtigen Amt der haushaltspolitischen Sprecherin betraut.

Und da sie bei den Grünen auch zu den Parteilinken zählt, dürfte sie im Berliner Landesverband gute Chancen haben. In der Vergangenheit stach sie Bewerber des sogenannten Realo-Flügels schon aus: namentlich die bisherige grüne Spitzenfrau Bettina Jarasch 2017 im Rennen um die Spitzenkandidatur auf der Landesliste zur Bundestagswahl.

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