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Flucht vor anderen Meinungen

Linke lieben Twitter-Alternative BlueSky: „Himmlisch“, wenn endlich keiner mehr widerspricht

Die Twitter-Alternative BlueSky wird in der linken Blase gefeiert. Man will dorthin statt zu „X", weil es da angeblich weniger „Verrohung" gäbe. Doch in Wahrheit ist es die Panik vor anderen Meinungen.

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„Der Deutsche Bundestag ist im Himmel“, freut sich Sawsan Chebli. Die SPD-Politikerin feiert hier nicht den Tod des Parlamentes – es geht um die Plattform „BlueSky“. Dort ist sie selbst schon länger. Es soll die neuste Alternative zu „X“ (ehemals Twitter) werden. Nachdem diverse linke Meinungsmacher erst erklärten zum Konkurrenzanbieter „Mastodon“ wechseln zu wollen (was sich als Rohrkrepierer herausstellte), soll „Bluesky“ nun endgültig das Ende von „X“ sein. Die Plattform wurde vor einigen Jahren durch Twitter selbst entwickelt. Nachdem Tech-Milliardär Elon Musk Twitter kaufte und zu „X“ umwandelte, blieb das kleine Projekt eigenständig. Geführt wird es von ehemaligen Twitter-Mitarbeitern, unter anderem dem ehemaligen CEO, Jack Dorsey. Hier haben diejenigen eine neue Heimat gefunden, denen die Debatten auf „X“ zu anstrengend wurden, seitdem die Plattform unter Musk mehr Wert auf freie Meinungsäußerung legt.

Hilfe, es gibt Menschen mit anderen Meinungen!

Denn Menschen mit anderen Meinungen gibt es tatsächlich – das ist die schreckliche Erkenntnis der „BlueSky“-Nutzer. „Fein, dass einige hier konsequent rechte Gesinnung blocken. Aber nach einer Woche Urlaub und Gesprächen im Quartier und Zug muss ich euch sagen: Sie ist mitten unter uns“, stellt einer fest. Damit diese Realität, in der böse Rechte tatsächlich noch existieren dürfen, nicht in den „blauen Himmel“ vorstößt, ist BlueSky eine Art „Gated Community“ der linken Schickeria – Einlass gibt es nur mit sogenannten Einladungscodes, die bereits angemeldete Nutzer an andere verteilen können. Hierhin kann man sich zurückziehen, fliehen vor anderen Meinungen. Die ehemalige Grünen-Vorsitzende Simone Peter demonstriert das eindrucksvoll: „Schnell wieder zurück zum blauen Himmel“, schreibt die Energielobbyistin, nachdem sie sich bei „X“ drei kritischen Kommentaren ausgesetzt sah.

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Die „Kritik“, die Peter geübt hatte, sah so aus: Der Kolumnist Jan Fleischhauer hatte die Art und Weise der Grünen kritisiert, als belehrende Übermenschen aufzutreten. „Wenn der Grüne den Raum betritt, dann betritt die Aufklärung den Raum“, meinte er ironisch. Peter kommentierte: „Schwachsinn!“ Und produzierte damit die gezeigten Reaktionen. Pöbelei bleibt nicht unwidersprochen – schnell wieder zurück in den blauen Himmel!

Linke wollen Macht über den Diskursraum nicht verlieren

Das ist das Diskursverständnis derer, die mit Krokodilstränen die Verrohung von Debatten und die Verengung von Diskursräumen beklagen. Vor Kritik rennt man weg, andere Meinungen problematisiert und verachtet man. Diejenigen, die jetzt in Massen zu „BlueSky“ pilgern, um dort ihre digitalen Zelte aufzuschlagen, wollen nur eins: In Ruhe gelassen werden von Leuten, die nicht alles so sehen wie sie selbst. Lange hatten sie auf Twitter die Oberhand. Jetzt nicht mehr. Weil sie die Herrschaft über einen Diskursraum verlieren, bauen sie sich einen neuen. Vielleicht sprechen sie auch deshalb von „Bluesky“ als „Himmel“ – weil es für sie paradiesisch ist, wenn endlich keiner mehr widerspricht.

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