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Demo „gegen rechts“

Linke Demonstranten attackieren Mahnmal für Opfer der Dresdener Luftangriffe

Linke Demonstranten attackierten in Dresden das Mahnmal für die Opfer der Luftangriffe 1945. Zuvor hatten rechte Aktivisten dort eine Tafel angebracht, nachdem die Stadt die ursprüngliche Gedenktafel stillschweigend entfernen ließ.

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Am Sonntagmittag zertrampelte Teilnehmer einer „Demo gegen Rechts“ Blumen auf dem Dresdner Altmarkt, entwendeten Grabkerzen und Erinnerungsschriften, die von Bürgern niedergelegt wurden, um an die Luftangriffe der Alliierten auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 zu erinnern. Auch eine von rechten Aktivisten angeklebte Gedenktafel wurde von den Demonstranten entfernt.

Diese hatten die Tafel, die an die Opfer der Luftangriffe erinnern soll, installiert, nachdem die Stadt Dresden die ursprüngliche Gedenkinschrift still und heimlich entfernt hatte. Das wiederum passte linken Demonstranten nicht.

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Videoaufnahmen zeigen, wie teils vermummte Männer Grabkerzen und Erinnerungsschriften in Plastiktüten werfen, anschließend das improvisierte Mahnmal mit Stickern bekleben und gewaltvoll entfernen. Einer der Männer wirft die metallene Platte mit der Inschrift „Dies ist ein Ort der Mahnung, des Erinnerns und Gedenkens. Hier wurden die Leichname Tausender Opfer der Luftangriffe des 13. und 14. Februar 1945 verbrannt“ über eine Absperrung.

Gegen die Demonstranten ging bei der Polizei Dresden keine Anzeige ein, jedoch untersuchten die Beamten die improvisierte Gedenkschrift am Sonntagvormittag selbst und leiteten eine Untersuchung gegen die rechten Aktivisten ein, wie ein Sprecher gegenüber Apollo News bestätigte. Es besteht der Anfangsverdacht einer Sachbeschädigung.

Zuständige Behörden wussten nichts von dem Umbau

Die eigentlich an der Einfahrt einer Tiefgarage befestigte Inschrift wurde am 10. Januar von einem Mann entfernt, wie Augenzeugen berichteten. Die Stadt Dresden schwieg zunächst, Bürger vermuteten zeitweilig, sie sei illegal entfernt worden. Wegen der wachsenden Nachfragen sah sich Dresdens Bürgermeister, Dirk Hilbert (FDP), gezwungen, das Vorgehen zu erklären.

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Aus der Stadtverwaltung hieß es dazu, die Neuerungen verliefen planmäßig und seien bereits 2019 beschlossen worden. Allerdings sagte der kulturpolitische Sprecher der FDP-Stadtratsfraktion, Holger Hase, den Dresdner Neueste Nachrichten, die dafür zuständigen Behörden und Arbeitsgruppen seien nicht „in diesen Vorgang einbezogen worden“ – obwohl die Stadt Dresden in einer Pressemitteilung einen Tag zuvor noch das Gegenteil behauptet hatte.

Die alte Inschrift lautete: „Dies ist ein Ort der Mahnung, des Erinnerns und Gedenkens. Hier wurden die Leichname tausender Opfer der Luftangriffe des 13. und 14. Februar 1945 verbrannt. Damals kehrte der Schrecken des Krieges, von Deutschland aus in alle Welt getragen, auch in unsere Stadt zurück.“

Neue, umfangreichere Inschrift geplant

Dresdens Bürgermeister erklärte, die neue Stele soll hingegen folgendermaßen lauten:

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An dieser Stelle wurden von Ende Februar bis Anfang März 1945 die Leichen von 6.865 Menschen verbrannt. Ihre Asche wurde auf dem Heidefriedhof in einem Massengrab beigesetzt. Sie waren Opfer der Bombenangriffe auf Dresden vom 13. bis zum 15. Februar 1945, bei denen 25.000 Menschen ihr Leben verloren.

Der Künstler Einhart Grotegut hat 2005 – zum 60. Jahrestag des Gedenkens – eine metallene Erinnerungsspur im Pflaster des Platzes eingebracht. Außerdem ist der Altmarkt durch ein „Mahndepot“ gekennzeichnet, das den Ort als Teil der Erinnerungsgeschichte des Zweiten Weltkrieges markiert. Seit 1945 ist der 13. Februar einer der wichtigsten Gedenktage in der Landeshauptstadt Dresden. Seitdem wurde der Gedenktag wiederholt politisch instrumentalisiert und umgedeutet.

Am 13. Februar wird der Opfer der Bombardierung infolge des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieges und der Millionen Toten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht. Dresden ist sich der historischen Verantwortung für diese Menschheitsverbrechen bewusst. Dieses Gedenken mahnt dazu, den Frieden in Europa und weltweit zu erhalten und zu fördern.“

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