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Künast fordert nicht mehr von „Clan-Kriminalität“ zu sprechen – ihr Mann ist Abou-Chaker-Anwalt

Die prominente ehemalige Grünen-Politikerin Renate Künast fordert, dass man nicht mehr „Clan-Kriminalität“ sagen soll. Das würde diskriminieren. Ihr Mann arbeitet derweil als Verteidiger für Clan-Kriminelle.

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Die ehemalige Landwirtschaftsministerin und prominente Grünen-Politikerin Renate Künast hat sich mal wieder zu Wort gemeldet: Sie war zu Gast beim RBB-Talkformat „Wir müssen reden!“ zum Thema „Streit um Görlitzer Park – Wie bekommt Berlin die Kriminalität in den Griff?“.

Als dort das Problem mit kriminellen Clans zur Sprache kam, argumentierte Künast: „Wenn Sie Vorbilder suchen für junge Frauen und Männer, dann benutzen Sie bitte nicht mehr das Wort Clan-Kriminalität, weil es auch in diesen Clans und Familien tolle Leute gibt, die tolle Ausbildungen machen und tolle Jobs haben und wir die Vorbilder machen.“ Die solle man nicht mit dem Wort „Clan-Kriminalität“ diskriminieren, so Künast.

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Es geht also wieder mal nicht um die wirklichen Probleme: Dass in der Hauptstadt Clan-Familien ganze Straßenzüge beherrschen und die Polizei immer öfter machtlos dagegen ist, sondern um sprachliche Feinheiten.

Sie profitiert womöglich selbst indirekt von Clans

Künasts Mann Rüdiger Portius verteidigt dabei als Rechtsanwalt regelmäßig arabische Clans. Meistens vertritt er dabei den mit am gefährlichsten Clan Berlins, den Abou-Chaker-Clan.

Auch die fünf maskierten Clan-Mitglieder, die im Dezember 2014 prominent das Berliner Luxus-Kaufhaus KaDeWe überfielen, vertrat er vor Gericht. Dafür, wen er vor Gericht vertritt, sollte man Portius freilich nicht angehen – dass Verteidiger wegen ihrer Tätigkeit nicht in die gleiche Schublade wie ihre Mandanten gepackt werden, ist schließlich einer der Grundpfeiler unseres Rechtssystems. Dennoch ist es so, dass Künast selbst mit ihren Aussagen damit diejenigen Kriminellen sprachlich wegdefinieren will, von denen sie über die Einkünfte ihres Mannes auch finanziell profitieren dürfte.

Die absurde Sprach-Zimperlichkeit blieb jedenfalls nicht lange unkommentiert. Der Historiker Andreas Rödder (Universität Mainz) sieht in Künasts Forderung einen weiteren Versuch, „durch Sprache Realität zu verändern“. Diese Versuche gebe es seit Jahrzehnten. „In Wahrheit werden dadurch Realitäten ignoriert und Probleme nur umso größer gemacht“, sagte Rödder der Bild NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte zur Debatte: „Man muss Probleme benennen, wenn man sie lösen will. Vor lauter Stigmatisierungsangst hat man sich 30 Jahre lang nicht um Clankriminalität gekümmert. Die Suppe müssen wir jetzt auslöffeln“.


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