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„KonterBUNT“ – die staatliche Indoktrinations-App für Kinder

Die niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung hat sich etwas ganz besonderes überlegt, um Kinder spielerisch gegen „hasserfüllte Parolen“ von „Wutbürgern“ - insbesondere in der Familie - aufzubringen: Die KonterBUNT-App.

„Trans*, inter*, nichtbinär? Das ist doch alles Gender-Gaga“, schimpft Oma und „haut auf den Tisch“ – damit Kinder für die nächste Familienfeier und solche „hasserfüllten Stammtischparolen“ gewappnet sind, hat sich die niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung etwas ganz Besonderes ausgedacht: in Kooperation mit der Landeszentrale Schleswig-Holstein entwickelte sie die App „KonterBUNT“. Kinder ab 12 Jahren werden darin nicht nur über „rassistische“ oder „homofeindliche“ Parolen aufgeklärt, sie werden spielerisch trainiert „populistische Meinungen in die Schranken zu weisen“. Das stärke angeblich das „demokratische Miteinander“ und das Selbstvertrauen der Kinder – in Wirklichkeit hat sich der Staat aber das moderne Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen zunutze gemacht, um sich eine spielerische Indoktrinationsmöglichkeit zu schaffen.

Wie in jedem ordentlichen Computer- oder Handyspiel können sich Schulkinder in der App erstmal ihren ganz persönlichen Avatar zusammenbasteln – Alter, Name, Kopfform, Haare, Hautfarbe, Accessoires und Klamotten sind frei nach den eigenen Wünschen oder dem eigenen Aussehen wählbar. Und dabei hat man natürlich nicht nur die Möglichkeit, das Geschlecht „divers“ zu wählen, man kann einer weiblichen Spielfigur auch pinke Harre und einen Rauschebart verpassen – oder einen Nasenring. Hat man sich sein Figürchen fertiggestellt, steht man vor der Wahl: Entweder man stürzt sich unvorbereitet in das durchgegenderte Minispiel, in dem man an öffentlichen Orten auf „Wutbürger“ trifft, die „ihr Halbwissen zum Besten geben“, oder man bereitet sich erstmal auf den Kampf gegen die rechten Pöbel in unserer Gesellschaft vor.

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Die App bietet nämlich einen „Strategieguide“ und ein umfangreiches „Parolenverzeichnis“, in dem der Staat den Kleinen zum Beispiel erklärt, dass niemand „hundertprozentig weiblich oder männlich“ sei und jeder sein Geschlecht „auf ganz eigene Weise“ verstehe. Das Verzeichnis ist aufgeteilt in insgesamt acht Themenschwerpunkte, für die bei der Entwicklung der App verschiedene Institutionen und Stiftungen zurate gezogen wurden. Das zuvor genannte Beispiel findet man etwa in der Kategorie „Trans- und Homo-Feindlichkeit“, die in Kooperation mit der „Stiftung Akademie Waldschlösschen“ erarbeitet wurde – die „Bildungsstätte“ ist Teil des Kompetenznetzwerk „Selbst.verständlich Vielfalt“, das vom Bundesfamilienministerium und dem Projekt „Demokratie Leben!“ gefördert wird – von genau denselben staatlichen Akteuren, die aktuell auch einen Workshop über die „KonterBUNT“-App bei den „internationalen Wochen gegen Rassismus“ in Greifswald mitfinanzieren. 

„Unterschiedliche Menschen mit vielen verschiedenen Vorurteilen“

Die Parolen und deren Einordnung zum Thema „Antisemitismus“ wurden mit der stark linksgerichteten Amadeo Antonio Stiftung ausgearbeitet, die in den letzten Jahren mit mehreren Millionen Euro vom deutschen Staat gefördert wurde. Und auch das „Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt“, das die Kategorie „Flucht und Asyl und Rassismus“ erarbeitet hat, wird über die Landesregierung Sachsen-Anhalt mit staatlichen Mitteln gefördert. Weitere Themen sind: „Sexismus“, was in Kooperation mit der IG Metall Jugend Salzgitter/Peine erarbeitet wurde sowie „Soziale Härte“ vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen, „Antiziganismus“ (Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten / Projekt „Kompetent gegen Antiziganismus“) und „Behindertenfeindlichkeit“ (SoVD Niedersachsen).

Zusammengerechnet können Kinder und Jugendliche so „Fakten“ über insgesamt 44 verschiedenen „Parolen“ erfahren – oder sie stürzen sich gleich ins Spiel. Das besteht aus einer Art Parcours, auf dem man „unterschiedliche Menschen mit vielen verschiedenen Vorurteilen“ treffen und „einschreiten“ kann. Man beginnt auf dem Spielplatz mit einer leichten Schwierigkeitsstufe, das bedeutet man hat mehr Zeit, um auf die „hasserfüllten Parolen“ zu reagieren. Bei einer Parole – sagen wir mal „Die Flüchtlinge schummeln alle mit ihren Dokumenten, um hierbleiben zu dürfen!“ – haben Kinder dann verschiedene Antwortmöglichkeiten, die als gut oder schlecht (Skala von freudigem zu wütendem Smiley) gerankt werden. Bei schlechten Antworten – etwa „Boah, wenn ich sowas schon höre, könnte ich kotzen“ – eskaliert die Situation und das Gegenüber wird wütend. Das soll, immerhin, vermieden werden. 

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In diesem Beispiel wäre eine „gute“ Antwortmöglichkeit „In einigen Ländern werden Geburtsdaten zu bestimmten Stichtagen registriert. Die Ungenauigkeit ist letztlich keine Fälschung“. Der Spieler lernt also, dass er den verblendeten Pöbel vor sich mit  „Fakten“ kontern soll. Doch als Fakt kann man die Aussage kaum bezeichnen – das spielende Kind lernt lediglich eine Halbwahrheit. Denn die Tatsache, dass illegale Migranten ihre Ausweisdokumente teilweise absichtlich vernichten und ein falsches Alter angeben, um Vorteile im Asylrecht in Anspruch zu nehmen, wird einfach weggelassen. Mehr noch: Wahrscheinlich würden die Macher der „KonterBUNT“-App eine solche Aussage selbst als „Parole“ eines „Wutbürgers“ bezeichnen. Dasselbe würde wohl für Menschen gelten, die der Aussage „Seit die Flüchtlinge da sind, steigt die Kriminalität“ mit Argumenten, bzw. aussagekräftigen Statistiken, zustimmen würden. 

„‚Kartoffel‘ ist nicht rassistisch“

Vom Spielplatz geht es dann weiter zum Supermarkt, zur Disco, dem Jahrmarkt, zur Kneipe, in den Bus und auf das Fußballfeld – also überall dorthin, wo man auf „populistische“ Hetzer treffen kann. Am Ende wartet dann die ultimative Herausforderung, das Abschlusslevel: die Familienfeier. Hier hat man nur sehr wenig Zeit, um auf die hetzerischen Aussagen von Tante Inge, Onkel Rüdiger und Opa Peter zu reagieren – auf „Parolen“ wie „Frau am Steuer, Ungeheuer!“, „Einmal Harzer, immer Harzer …“ oder „Ich wurde auch schon ‚Kartoffel‘ genannt, das ist Rassismus gegen Deutsche!“ In letzterem Fall weiß das gut geschulte „KunterBUNT“-Kid natürlich genau, was es dieser Aussage entgegnen kann: „Ich verstehe, dass dich das trifft. Aber Rassismus ist das nicht“ oder „‚Kartoffel‘ ist nicht rassistisch, da Macht als strukturell diskriminierende Komponente fehlt“. Der Staat lässt Grundschulkinder also glauben, dass es Rassismus gegen Weiße nicht gibt. 

Und solche linken Theorien werden nicht nur Kindern beigebracht, deren Eltern zufällig auf das tolle neue Bildungsprojekt stoßen oder solchen, die den Workshop in Greifswald besuchen: in Niedersachsen wird die staatliche Indoktrinations-App auch in den Schulen genutzt – denn durch ihren „niedrigschwelligen und spielerischen Ansatz“ eigne sie sich dafür ganz hervorragend. Die Landeszentrale für politische Bildung hat in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sogar extra Materialien für die Nutzung der App im Unterricht erstellt. In dem 100-Seiten langen Dokument werden Lehrkräfte nach einer Einführung in das Thema unter anderem dazu aufgefordert, daran zu arbeiten, „den eigenen Unterricht und die Schule als erfahrbaren ‚Ort der Vielfalt‘ diversitätsbewusst weiterzuentwickeln“. 

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Dann werden sie dafür „sensibilisiert“, dass bei einigen Kindern eine „Triggergefahr“ besteht. „Wenn es also beispielsweise um abwertende Aussagen gegenüber ‚den Ausländern‘, ‚Schwulen‘ oder ‚Muslimen‘ geht, geht es indirekt um diese Schüler_innen“, steht in dem umfangreichen Manual. Durch KonterBUNT würden diese Schüler „Beleidigungen, Rassismen und verletzende Abwertungen“, die sie aus ihrem Alltag – aber auch aus der Schule – „auf schmerzhafte Weise kennen“, wieder erleben. Deshalb solle man offen und einfühlsam damit umgehen. Generell müsse die ganze Klasse mit dem Thema „Diskriminierung“ vertraut gemacht werden, bevor man in die Arbeit mit der App einsteigt. 

Kinder sollen ihre Eltern denunzieren

Sind die Kinder ausreichend politisch korrekt geschult, können vier verschiedene Unterrichtsformate mit den Kleinen durchgespielt werden. Schon ab der 7. Klasse – also etwa ab 13 Jahren – kann mit den Jugendlichen zum Beispiel die Unterrichtseinheit „die Familienfeier“ durchgespielt werden, die das Ziel hat, die „eigene gesellschaftliche Rolle“ zu reflektieren und „Haltung gegenüber Freund_innen/Familie“ zu zeigen. Das lernen sie, indem sie sich unter anderem bewusst machen, dass es durch Bindung und „Rollenerwartungen“ in der Familie schwieriger sein könnte, sich offen zu äußern. Dann wird die Interaktion in einem Rollenspiel trainiert, bei dem sich die Pubertären Strategien aus der App abgucken können – so etwas wie jemandem „zum Zuhören zwingen“, „sich an Sokrates erinnern“ oder „Gesprächsregeln herstellen“. Abschließend sollen sie dann einen „Vergleich zwischen der App als Spiel (mit ‚Avataren‘) und den echten eigenen Familienmitgliedern“ anstellen.

Kleine Kinder lernen auf Staatskosten in der Schule also ganz spielerisch ihre eigenen Eltern zu denunzieren. Sie werden mit Halbwahrheiten befeuert und dazu angestiftet, Menschen mit „rechten“ – also vorwiegend liberalen oder konservativen – Ansichten, als „populistisch“ und als „hasserfüllte“ Parolen-Schwinger zu sehen. Als Menschen, bei denen man „einschreiten“ oder gegen die man vorgehen muss. Und diese Indoktrination verkaufen uns nicht nur die Landeszentralen Niedersachsen und Schleswig-Holstein, sondern auch die Bundeszentrale für politische Bildung als harmloses, nettes Bildungstool – als einen Beitrag für die Demokratie.

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