„Konstruktiver Journalismus“ und die gefährliche Nähe zwischen Staat und Presse
Journalisten werden immer öfter zu Partnern der Mächtigen: Statt kritisch ist Journalismus heute oft „konstruktiv“. Das heißt, er arbeitet der Macht zu, statt sie zu kritisieren. Jüngste Beispiele zeigen die gefährliche Symbiose zwischen Presse und Politik.
Es gibt den berühmten Satz: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache.“ Er wird dem ehemaligen Tagesschau-Sprecher Hanns Joachim Friedrichs zugeschrieben. Allerdings hat er ihn nie so gesagt.
Schade: Es ist ein extrem richtiger und wichtiger Satz, der das, was Journalismus in den Augen vieler Menschen sein sollte, zusammenfasst. Sachlich, informativ, und nicht agendagetrieben sollten Journalisten sein. Vor allem aber: Kritisch. Kritisch gegenüber jeder Nachricht, jedem Politiker und jeder politischen Entscheidung. Wir erleben das Gegenteil: Immer enger und immer näher wird die Beziehung zwischen Politikern und Journalisten.
Wo hört kritische Distanz auf, wo fängt problematische Nähe an?
Es ist ein Spannungsfeld: Einerseits muss jeder Journalist, der diesen Namen verdient, Distanz zu den Politikern halten, über die er schreibt. Andererseits lebt Journalismus, gerade der Hauptstadt-Journalismus, auch von der Nähe zur Macht. Politiker stecken Dinge durch, weihen Journalisten in Hintergründe ein, sprechen mit ihnen in Interviews und für Statements. Der Journalist braucht den Politiker, wie der Politiker den Journalist braucht.
Diese Symbiose ist an sich erstmal eine Realität und niemand sagt, dass dieses Spannungsfeld leicht zu überwinden ist. Einen Journo-Knigge mit zehn Regeln zum Umgang mit Politikern will ich auch nicht schreiben. Aber die Frage stellt sich: Wann verschwimmen die Grenzen zwischen persönlichen Haltungen und journalistischer Arbeit? Wann lassen sich die Journalisten durch ihre Nähe beeinflussen?
Eine genaue Trennlinie wird sich da vermutlich nie ziehen lassen. Aber vieles, war klar hinter dieser Linie liegt, ist eindeutig so zu erkennen. Wenn beispielsweise die Tochter des Spiegel-Journalisten Konstantin von Hammerstein, der viel über Verteidigungs- und Sicherheitspolitik schreibt, beim Verteidigungsminister Pistorius als Redenschreiberin anfängt, hat das ein Geschmäckle. Man wünscht Elisabeth von Hammerstein eine erfolgreiche Karriere, die sie sich als Frau selbst aufbaut, fernab vom Vater. Doch der Eindruck, der entsteht, ist kein guter. Vor allem, wenn Vater Hammerstein den neuen Arbeitgeber der Tochter dann über den Klee lobt, kurz nachdem sie bei ihm zu arbeiten begann.
Ein viel größeres Geschmäckle hat die Person Anna Engelke: Die 54-Jährige steigt zum 1. Juli zur Vize-Chefin des Hauptstadt-Studios und zur Moderatorin von „Bericht aus Berlin“ auf. In diesem Hauptstadtstudio und in diesem hochrelevanten ARD-Format ist Engelke ganz dicht am Puls des Hauptstadt-Journalismus, ein vergleichbares Format mit derartiger Relevanz gibt es nicht. Engelke arbeitete auch schon vorher als Journalistin: Unmittelbar vor ihrem neuen Top-Job war sie jedoch lange Sprecherin von Bundespräsident Steinmeier, also PR-Chefin des Staatsoberhauptes. Das hat mit Journalismus ganz sicher nichts mehr zu tun.
Regierungsnaher rbb: Wenn Sprecher von Regierung und Bundespräsident kritisch berichten sollen
Die ARD argumentiert, Engelke habe ja für den überparteilichen Bundespräsidenten gearbeitet – also sei das alles kein Problem. Eine schwache Ausflucht. Die ÖRR-Kollegen vom NDR-Magazin Zapp sind da schon kritischer: „Dabei war sie selbst Teil des politischen Systems, das sie nun kritisch beobachten soll“, heißt es missbilligend in einem Beitrag des Medienmagazins. Die zuständige Pressestelle des rbb antwortete dem Magazin lapidar, der Bundespräsident sei überparteilich. „Aus diesem Grund steht Anna Engelkes frühere Tätigkeit als Sprecherin des Bundespräsidenten nicht in Konflikt mit unabhängiger journalistischer Arbeit“, heißt es in der Antwort.
Klar – formal nicht. Auch, weil Engelke laut rbb nicht über den Bundespräsidenten, ihren Ex-Chef, berichten wird. Aber die Nähe zum politischen Betrieb fällt trotzdem unangenehm auf – und wäre die Pressesprecherin des Präsidenten in Russland oder Ungarn auf einen solch einflussreichen Posten gerutscht wie jetzt Engelke, wären Begriffe wie „Korruption“ und „Staatspropaganda“ auch in den Schlagzeilen der öffentlich-rechtlichen sicher nicht weit.
Dass man beim rbb darin aber kein Problem sieht, könnte auch an der Chefin liegen: Ulrike Demmer ist Intendantin des ostdeutschen Regionalsenders, seit letztem Herbst führt sie den rbb. Davor war sie Regierungssprecherin: Sie vertrat und verteidigte von 2016 bis 2021 die Regierung Merkel als stellvertretende Pressesprecherin. Jetzt soll ein von ihr geleiteter öffentlich-rechtlicher Sender kritisch über die Politik berichten, die durch Olaf Scholz, Hubertus Heil oder Svenja Schulze von Köpfen genau der Regierung gemacht wird, die Demmer vor drei Jahren noch beruflich schönredete?
Das Unwort „konstruktiver Journalismus“
Für mich wird es vielleicht immer unverständlich bleiben, wie man sich Journalist nennen und dann freudig einen Job als Pressesprecher der Regierung annehmen kann. Das verträgt sich überhaupt nicht mit dem Berufsethos, einem gesunden Selbstverständnis als Journalist und der dringend nötigen, kritischen Distanz.
Vielleicht bin ich damit auch einfach nicht mehr auf der Höhe der Zeit. In der Medienbranche hat sich zumindest statt kritischer Distanz immer mehr ein sogenannter „konstruktiver Journalismus“ durchgesetzt. „Konstruktiver Journalismus“: Das ist, wenn man nicht mehr gegen die Mächtigen, sondern eher mit ihnen arbeitet. Aus dem alten Leitsatz, dass ein Journalist sich mit keiner Sache, auch keiner guten Sache gemein mache, ist das Gegenteil geworden. Journalisten wollen zu einer vermeintlich guten Sache etwas beitragen und verlassen ihre Posten als kritische Beobachter des Politik-Geschehens. Oft schlägt das dann in offene, politische Schützenhilfe um. Ein Presseverständnis, das eher dem von „Pravda“ oder „Aktuelle Kamera“ gleicht als dem der „vierten Gewalt“ in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft.
„Unterstützend für die Regierung berichten“
Ein Beispiel: Der ehemalige Bild-Chefredakteur Julian Reichelt berichtete von einer Anweisung von Verlegerin Friede Springer. Die angeheiratete Matriarchin des Springer-Verlags ist eine gute Freundin von Angela Merkel – und das spielte vielleicht eine Rolle, als sie Reichelt zu Beginn der Corona-Pandemie anwies, die Regierung journalistisch zu unterstützen. Was wie eine Verschwörungstheorie klingt, ist wirklich passiert, versichert der Journalist: „Ich hatte schriftliche Weisung von Friede Springer, unterstützend für die Regierung zu berichten“, erzählt Reichelt.
Als Bild-Chefredakteur entschied er, sich dieser Anweisung zu widersetzen. Frau Springer nahm ihm das sehr übel. Wie viele Journalisten, ob in verantwortlichen Positionen wie Reichelt oder auch nur einfache Redakteure, widersetzten sich diesem Impuls oder solchen Anweisungen nicht? Die Regierung zu unterstützen, scheint viele Kollegen anzutreiben in dem, was sie schreiben. Und auch in dem, was sie nicht schreiben.
Bei den Vorwürfen gegen Robert Habeck und sein Ministerium in der „AKW Files“ genannten Affäre zeigte sich letzteres: Die öffentlich-rechtlichen Medien, allen voran die Flaggschiffe Tagesschau und ZDFheute, quittierten die Enthüllungen des Magazins Cicero zunächst mit lautem Schweigen. Kein Wort zu den teils schweren Vorwürfen, die das Magazin dort erhob und belegte. Erst Stunden nach der Veröffentlichung widmete sich die Tagesschau dem Thema. Dort gab man dann vor allem dem Dementi des Wirtschaftsministeriums Raum. Zwischen den Zeilen war die Mühe der Journalisten, das ganze Thema möglichst kleinzuhalten, klar erkennbar. In den 20-Uhr-Nachrichten der Tagesschau fand das größte Thema des Tages keinen Platz.
„Der Skandal, der keiner ist“
Das SPD-nahe Redaktionsnetzwerk Deutschland ging noch weiter und veröffentlichte sogar einen Kommentar, der die Cicero-Kollegen für ihre Arbeit angriff. Unter dem Titel „Ein Skandal, den es nicht gibt“ wird eine wüste Verschwörungstheorie zur Delegitimierung der journalistischen Leistung verfasst: Das Magazin Cicero, „die Springer-Presse und die Union“ versuchten, „aus ein paar E‑Mails aus dem Wirtschafts- und Umweltministerium eine politische Affäre zu konstruieren“, schreibt Redakteur Andreas Niesmann.
Was ist man für ein Journalist, wenn man reflexartig Kollegen für Enthüllungen angreift – nicht in der Sache, sondern polemisch? Einen sachlichen Fehler konnte Niesmann dem Kollegen vom Cicero nicht ankreiden. Stattdessen pöbelte er dumpf gegen die Recherche. Welche niedere Motivation so ein Verhalten antreibt, wage ich nicht zu beurteilen. Aber Journalist ist so jemand, der scheinbar die Mächtigen vor wirklichem Journalismus schützen will, nicht mehr.
Diese Form des „konstruktiven Journalismus“ ist nur konstruktiv für die Mächtigen: Für eine demokratische Gesellschaft und für den Journalismus ist sie aber maximal destruktiv und gefährlich. Diese Art von Journalismus, der keiner mehr ist, bedroht Presse und das Idealbild einer informierten Gesellschaft mündiger Bürger so viel stärker, als irgendwelche „Lügenpresse“-Rufer, die gerne skandalisiert werden. Es ist lächerlich, dass Journalisten ständig das verloren gegangene Vertrauen in ihre Zunft beklagen, die beschriebenen Zustände aber hinnehmen. Echte Journalisten müssten Hofberichterstatter und politische Pressesprecher in journalistischen Positionen eigentlich vom Hof jagen. Vielleicht gibt es dafür inzwischen einfach zu wenig echte Journalisten.
Besser, als der letzte Artikel ihres Berichtes, lässt sich der heutige Journalismus nicht beschreiben. Es ist nur noch ein einziger verlogener Sumpf, der zusammen mit der Regierung arbeitet, die auf keinen Fall ihre Macht und bestens bezahlten Pfründe aufgeben will . Die von ihnen bezahlten Medien dazu benutzen, Lügen und Fakenews zu verbreiten. Der Bürger kann sich nur noch aussuchen, was er glauben will und was nicht!
Ich traue keinen ÖRR mehr und hole mir meine Informationen lieber aus anderen, nicht von der Regierung bezahlten Quellen.
Wenn Journalismus und Regierung Hand in Hand gehen ist es keine Demokratie mehr.
Das ist nicht von mir, das stammt von Peter Hahne, das hat er schon während Corona gesagt. Wie recht er doch hat.
Einem halbwegs intelligenten Journalisten (gen. Maskulinum) muß doch klar, daß man mit regierungsfreundlichem Aktivismus die Probleme nicht löst, sondern verschlimmert.
Wolfgang Herles erzählte einmal in einer Viererrunde
beim BR, daß in seiner Ausbildungszeit der Chefredakteur
jedem quasi das Aus angedroht hatte, der in seiner Arbeit
auch nur den Hauch von Wohlwollen den Herrschenden
gegenüber aufblitzen lassen sollte. Das fiel mir jetzt wieder
ein. Schön doch, daß es heute so viel gesitteter zugeht. Wehe
dem, der mir da widersprechen sollte.
„„Konstruktiver Journalismus“ und die gefährliche Nähe zwischen Staat und Presse“
Aus der Sicht der Regierenden und des aktuellen politischen Systems in Deutschland ist die perfekte Kooperation zwischen Staat und Presse nichts Gefährliches, sondern nur konsequentes gemeinsames politisches Handeln welches mithilft und absolut nötig ist um das System zu festigen.
Das passt so schon alles perfekt in die politische Landschaft Deutschlands.
In einem solchen politischen System ist das ganz normal.
Die hat für unseren „überparteilichen“ Steini gearbeitet – Pressesprecherin so weit ich weiß.
Ist das der, der sein eigenes Volk als Ratten bezeichnet und die AFD als Fänger der solchen bezeichnet hat.
Ausgerechnet dieser Typ, für den seine Ernennung zum BundesPräse so was wie Weihnachten und Ostern am gleichen Tag gewesen sein muß.
Also, wenn ich für den eine Ratte sein sollte, dann ist der für mich ein halbdebiler Grüßaugust, der obendrein dem Iran auch noch zum Jahrestag gratulierte.
Und was ist nun von der Engelke zu halten ?
„Konstruktiver Journalismus“ – von der ?
Ich lach mich schlapp.
Konstruktiv bzw. konstruktiv sein bedeutet, ein Thema von allen Seiten zu beleuchten, es zu definieren und beim Namen zu nennen und darum auch natürlich zu streiten.
Wer glaubt, dass sowas von einer Engelke kommt, der ist meiner Meinung nach mit dem Klammerbeutel gepudert: Wieder ein gut dotierter Versorgungsjob für „treue“ Mitarbeiter.
Die so genannte vierte Gewalt ist zu einem Schoßhündchen verkommen. Auch hier zeigt sich: Follow the money.
Danke, die Erinnerung für auch viele Nicht-Nachdenkende!
und auch bitte diesen Artikel lange oben stehen lassen.
Mein damaliger Schwiegervater (verstorben) war beim Handelsblatt…
Ende 2009 hatte ich einen Bericht aus der Schweiz über Merkel zufällig im Internet gelesen… – da wurde ich sehr viel aufmerksamer; an welchen Nachrichten-Schrauben gedreht wird.
Dann kam 2014 „Gekaufte Journalisten“ mit Quellennachweis,
2019 „Volkspädagogen: Wie uns die Massenmedien politisch korrekt erziehen wollen“
Jetzt ist wieder eine ApolloÜberweisung fällig
Wenn erst einmal die Verteidigungssysteme ausgeschaltet sind, kann der Angriff umso effizienter erfolgen. Dieser simple und bewährte Grundsatz der Kriegsführung gilt für nicht nur dort, sondern auch für Virenangriffe, Einbrecher, Hackerangriffe — und eben auch für die Politik. Merkel hat das Verteidigungssystem bzw. die Check & Balances der Presse ausgeschaltet, konnte hier aber auch auf zahlreiche willige Unterstützer bauen. Was dann folgte war der Angriff des links-grünen Spektrums auf diesen Staat und seine Demokratie …
Wenn ich solchen „betreuten Journalismus“ sehe, wie Regierungssprecher u.ä. in die Medien wechseln oder umgekehrt, fällt mir immer wieder die Serie „V – Die außerirdischen Besucher“ ein:
Eine Journalistin, die als Pressesprecherin fungieren darf und der besondere Privilegien gegeben werden, so dass sie blind die „Besucher“ gegen jedwede Zweifel oder Vorwürfe verteidigt.
Gut, damit hätten wir auch die verschwörungsmythischen Echsenmenschen angesprochen, die hochrangige Wissenschaftler und Politiker gegen Klone austauschen und nach und nach ein faschistisches Regime etablieren…
Selbstverständlich käme mir NIE in den Sinn, da irgendwelche Parallelen zu der realen Welt zu ziehen. 😜 😂
Wer im Regierungsflieger mitkommen will, muss sich das erst „verdienen“.
Ein Blatt, das mit steuerfinanzierten ganzseitigen „Informationen“ des Bundesgesundheitsministers finanziert werden möchte, muss sich das Wohlgefallen erarbeiten.
Die Korruption in Deutschland ist im Mediensektor vermutlich größer als in jedem anderen Bereich.
Der Kern des konstruktiven Journalismus liegt darin, die Bürger zu informieren, aufzuklären, pluralistisch Positionen und auch Lösungen sichtbar zu machen – vor allem Unsichtbares, Uneinsehbares sichtbar und auch alltäglich inklusiv für „Alle“ zugreifbar zu machen!
Es darf keine medienökonomischen heimtückischen Hidden Agendas geben: Clickbaiting, Empörungsförderung, Neuro-Manipulation, Paywall-Begging. Ideologie, Propaganda & parteipolitische Agendas sind durch Dauerbeobachtung, Argumente, Diskurse & Meinungen zu hinterfragen! Dabei ist Rechtskonformität einzufordern & einzuhalten!
Das Parteien-Audit ermöglicht methodische Partei-Kritik! Der Vision-Check überprüft Realitätstauglichkeit von Parteiprogramm-Aussagen.
Rechtsrahmen sind Menschenrechte, GG, EU-Rechtsrahmen und UNESCO-Empfehlungen zur Toleranz & Kultur des Friedens – sowie FairCulture – ein erweiterter Grundauftrag!
Ich habe jahrzehntelang im Zeitungsbereich gearbeitet. Und von früher kenne ich es eigentlich nur umgekehrt: Wenn ein älterer Journalist einen ruhigeren Job suchte, heuerte er irgendwo als Pressesprecher an – so herum ist es ja auch kein Problem.
Es gab schon immer Zeitungen, die konservativ/traditionell oder sozial/liberal unterwegs waren. Die politische Welt war klar aufgeteilt. Vetternwirtschaft gab es auch schon immer. Dann kamen die Grünen, über die sachlich berichtet wurde, die sich frei in den Medien, ohne wertende und herabwürdigende Kommentare seitens der Journalisten, in der Medienlandaschaft präsentieren konnten. Der Journalist sie für ihre eigene Presse sorgen.
Was ich dem Journalismus heute vorwerfe, ist seine manipulative Weitergabe von oftmals verdrehten, unvollständigen oder ausgeschmückten Informationen. Diese plumpe Art, den Menschen für dumm verkaufen und ihm gebetsmühlenhaft zu einem „besseren Menschen mit einer richtigen Einstellung“ umerziehen zu wollen. Eine freie Meinungsäußerung zu einer sachlichen Information ist nicht mehr möglich, ua weil sie nicht vermittelt wird. Und es inzwischen viel Mut bedarf (leider), informativ inhaltliche Themen zu vermitteln, die nicht regierungstreu gefärbt sind.
„Die Presse muss ein Klavier sein, auf dem die Regierung spielen kann“ / Joseph Goebbels
„Es ist von lebenswichtiger Bedeutung für den Staat, seine gesamte Macht für die Unterdrückung abweichender Meinungen einzusetzen. Die Wahrheit ist der Todfeind der Lüge, und daher ist die Wahrheit der größte Feind des Staates.“ Joseph Goebbels
Ach das ist doch in jedem Dorf genauso , wenn der Schreiber der Tageszeitung AZ nach der Bürgerversammlung
bei Bürgermeister anruft und nachfragt was er schreiben darf / soll.
Nun, verehrter Herr Roland, so verständlich Ihr engagierter Artikel auch ist, so sehr geht er indes an der Lebenswirklichkeit vorbei.
Kardinal Richelieu schrieb mit seinem „politischen Testament“ dem seinerzeit vierjährigen Ludwig XIV. ins Poesiealbum: Es gibt nur zwei Arten von Menschen. Die einen kann man erpressen, die anderen muß man bestechen. Die politische Kunst besteht darin, diese beiden voneinander zu unterscheiden.
Vielleicht sind auch Journalisten – jenseits jeder zT. sicher im Einzelfall berechtigten Kritik – nur käuflich oder erpreßbar?
machen wir uns nichts vor; das war schon zu meiner Kindheit in den 70ern nicht anders. Nur: damals fehlten uns die Alternativmedien wie „Apollo News“, die „rote Pille“, die einen klaren Blick auf die Realitäten ermöglicht!
😉 Rom+London (Hochadel) traten nie ab, sondern nur in den Hintergrund. Sie verstecken sich hinter einem Labyrinth.
👍³³
Ein toller Essay.
„Was ist man für ein Journalist, wenn man reflexartig Kollegen für Enthüllungen angreift – nicht in der Sache, sondern polemisch?“
Das meinen Sie zwar rhetorisch, aber das ist auch schon von Psychologen untersucht worden. S.Robert Lichter: The Media Elite. New York 1986.
Darin untersuchte er die jeweils vorherrschende Motivation verschiedener Berufsgruppen. Bei den ‚business executives‘ waren es 1. der Drang, etwas zu leisten und 2. konstruktiv zusammenzuarbeiten, bei den Journalisten 1. ’need for power‘ (Macht, Einfluß, Prestige), 2. ‚fear for power‘ (Angst vor Mächtigeren; Macht um Schwächeren helfen zu können), 3. Narzissmus (niedriges Selbstvertrauen, Egozentrik, grandioses Selbstbild)
Die pressemächtigen Freundinnen Friede Springer, Bild & Co. und Liz Mohn, Bertelsmann & Co., haben Merkel nachweislich von Anfang an angeboten, Sie zu unterstützen!
https://www.faz.net/aktuell/politik/die-kanzlerin-und-der-faktor-frau-damenwahl-1538217.html
Konstruktiver Journalismus? Gibt es den überhaupt oder ist das nur wieder ein überflüssiges Wortspiel? Sollte Journalismus nicht immer konstruktiv sein, selbst dann wenn er kritisiert? Alles Andere ist doch kein Journalismus sondern im günstigsten Fall irgendeine Meckerei.
Lieber Herr Roland, ich will ja nicht lästern, aber
wer so radikale Ansichten vertritt, bei dem muß
was falschgelaufen sein. Richtig verstanden.