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Energiekrise

Kohleausstieg: Deutschland drohen bis zu hundert Stromabschaltungen im Jahr

Bis zu hundert Stromausfälle mit einer Länge von bis zu 21 Stunden drohen Deutschland ab 2030, sollten die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, warnt die Chefin von E.ON-Tochter Westenergie. Der Kohleausstieg schade der Industrie und letztlich auch dem normalen Verbraucher.

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Wenn Deutschland am Kohleausstieg bis 2030 festhält, könnte es zu massiven Stromausfällen bis zu hundertmal pro Jahr kommen. Das sagte die Vorsitzende des E.ON-Tochterunternehmens Westenergie, Katherina Reiche, bei einem Treffen der „Wirtschaftspublizistischen Vereinigung“ am Dienstag in Düsseldorf. Die ehemalige CDU-Politikerin warnt vor weitreichenden Folgen für die Wirtschaft und Stromrechnungen der Bürger, sollten Kohlekraftwerke nicht länger ans Netz angeschlossen bleiben.

Unter bestimmten Bedingungen könnte es im schlimmsten Fall im Januar 2030 zu erzwungenen Stromabschaltungen wegen massiver Versorgungslücken kommen, meint Reiche. Dabei sei mit Ausfällen von einer bis zehn Stunden zu rechnen. Im ganzen Jahresverlauf könnte es während dunkler und windstiller Phasen hundertmal zu Ausfällen kommen, die dann eine Länge von bis zu 21 Stunden erreichen könnten.

2023 stammte gut ein Viertel des in Deutschland produzierten Stroms aus Kohlekraftwerken. Neben der gesetzlich verankerten Abschaltung der Kohlekraftwerke in Deutschland bis 2038 forderte die Ampelregierung längst einen Ausstieg zum Ende des Jahrzehnts.

Sollte es bei den grünen Forderungen bleiben, könnte es im ungünstigsten Szenario zu bundesweiten Versorgungslücken kommen, die dann auch Auswirkungen auf die Wirtschaft haben könnten. Für diese Prognose analysierte Westenenergie die Wetterdaten der letzten 30 Jahre und verglich sie mit der in sechs Jahren voraussichtlich verfügbaren Produktionskapazitäten.

Reiche, die mit Westenergie für rund acht Millionen Menschen in Deutschland Strom, Gas, Wasser und Internet bereitstellt, sieht jetzt eine große Gefahr für die Industrie: „Es kann sein, dass wir den Kohleausstieg etwas verschieben müssen“, erklärt sie und kritisiert „Panik-Rhetorik“ der Bundesregierung. Weiter: „Die Politik darf nicht den Eindruck erwecken, dass nach einem bestimmten Datum die Welt untergeht.“

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